Was meint David Hume damit:?

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Zuerst hätte ich getippt:

Nur wer lieben kann, kann auch hassen... aber aufgrund der Umstände ist statt Liebe eben Hass im Verhältnis zum Nun- Feind daraus geworden. Unter anderen Umständen hätte es auch Liebe sein könne.

Aber wo ich es nun überdenke ist es wohl eher:

Ich kann ja nur einen Gegner haben, wenn es etwas gibt, für das ich kämpfe und von diesem bedroht wird (Verlust z.B.). Da ich aber ja bereit bin zu kämpfen, will ich etwas. Wenn ich etwas will, dann will ich es um meiner selbst wegen. Daher muss Selbstliebe da sein.

Zwar kenne ich dieses Zitat von Hume nicht, aber dennoch kann man versuchen es zu interpretieren:

Normalerweise ist es für einen Menschen nicht sinnvoll und hilfreich, wenn er einen Anderen als Gegner oder Feind tituliert (abgesehen von klaren sportlichen Wettkämpfen). Es zeugt also von einer gewissen Lebensklugheit, wenn man so eine Aussage zurückhält, damit der andere nicht vorsorglich anfängt mich zu bekämpfen.

Wenn nun entgegen dieser "zweckmäßigen Verhaltensweise" jemand einen Anderen tatsächlich als seinen Feind oder Gegner öffentlich benennt, riskiert er die ausgelebte Gegnerschaft. Jetzt muss er stark sein, seine Abwehrbereitschaft ausbauen und stärken, muss Kräfte, Ressourcen, Lebenszeit und große Aufmerksamkeit einsetzen, um die möglichen Angriffe so abwehren und beantworten zu können, damit er nicht verliert oder gar vernichtet wird.

Wenn Hume hier von "Selbstliebe" spricht, meint er vermutlich eine Selbsteinschätzung als "stark, wehrhaft, souverän und überlegen", so eben, dass der Andere es nicht wagen wird, ihn anzugreifen. Und eben diese Selbsteinschätzung muss begründet sein, muss seiner spezifischen Sicht auf seine Stellung in der Gesellschaft entsprechen, die keineswegs objektiv der Realität entsprechen muss. Genau so zeigt Hume, dass hier durchaus "unsichere Gefühle" bei der Bewertung der Lage mit im Spiel sein können, durch die ein Scheitern jederzeit gegeben ist.

Nur das, was Hume sagt: Jemand wird als Feind erkannt, weil er jemand anderem schadet, der nun aus Selbstliebe reagieren muss wegen der besonderen Umstände und seiner Lage.