Was macht euch Freude /Kaufrausch Ende?
Hallo ihr Lieben, ich habe in den letzten Jahren sehr viel gekauft (ich konnte es die Jahre davor gar nicht und habe wohl etwas nach geholt). Nun möchte ich gern weniger konsumieren (bewußter? Nachhaltiger?) und habe mir als Challenge einen "No Buy Oktober" vorgestellt. Alles zu Papier gebracht und heute morgen kommt mir die Frage in den Kopf - Wenn ich nichts kaufe und hier nichts ankommt, worauf soll ich mich dann freuen?
Ich fand die Frage an mich selbst ein bisschen gruselig weil ich offensichtlich nicht mehr weiß, was mir Freude macht außer ein Paket auszupacken. Ich fand aber auch, dass ich sie mir beantworten sollte - mir ist nur nicht wirklich viel eingefallen.
Wart ihr schon einmal in einer ähnlichen Situation? Und was hat euch dann (trotz Verzicht) Freude bereitet? Was hat euch abgelenkt?
Ich danke euch allen für eure Anregungen. Ich habe natürlich weiter an dem Problem gearbeitet und bin dahinter gekommen, dass ich durch das kaufen versuche ein dickes Problem zu kompensieren. Ich muss - da ich das Problem nicht einfach lösen kann - sehen, daß ich andere Wege finde mich davon, zumindest zeitweise - abzulenken. Ich habe mir vorgenommen im No Buy einen Friseurbesuch zu machen (hab ich seit C. Beginn nicht mehr), darüber kann ich mich dann jeden Tag im Spiegel freuen und ich habe eine "Trend Box" abonniert für drei Monate - es kommt also auch etwas an. Ansonsten werde ich die Zeit nutzen um neue Strategien zu entwickeln und danke euch für alles was ihr geschrieben habt. Schöne Tage wünsche ich euch
7 Antworten
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Stelle dir doch vorher einfach die Frage ob du es wirklich brauchst. Jeder Euro den du nicht ausgibst, wird irgendwann zu einer Summe, mit der man etwas großes, Werthaltiges kaufen kann. Das macht bestimmt mehr Spaß als ein paar Shirts zu kaufen, die man nach kurzer Zeit in den Container stopft.
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Verkäufer sind vor Allem auch gute Psychologen, die sehr wohl wissen, wie man die Menschen dazu bringt, möglichst viel zu kaufen. Jeder überflüssige Artikel verstopft nicht nur die Wohnung, sondern macht auch deutlich Mehrarbeit, z.B. wenn es um den Staubputz geht oder ums Polieren.
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Dann verschaff dir Freude dadurch, dass du deine "Schrankhüter" an Jemanden weiterschenkst, der es sich nicht leisten könnte aber wirklich braucht.
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Ein bewährtes Mittel zur Beendingung eines Kaufrausches ist der Besuch des Gerichtsvollziehers.
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Damit hab ich keine Probleme 😃 ich bezahle immer im voraus
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Ein "No Buy Oktober" klingt recht künstlich. Vor allem hält das nur einen Monat lang. Du hast den "JoJo-Effekt" also fest mit eingebaut.
Du weißt nicht, was dir Freude macht? Oh. Dann hast du jetzt zumindest einen Monat Zeit das zu erforschen: Schokuchen? Lasagne-Essen mit deinen Liebsten? Freunde treffen? Ein gutes Buch lesen? Schwimmen? Singen oder Musikhören? Das Geld für eine Reise sparen?
Beim nachhaltigen Einkaufen kann die 3-Tages-Regel helfen: Wenn du etwas kaufen willst, warte 3 Tage ab. Wenn du es dann immer noch brauchst, kaufe es. Wenn nicht, kaufe es nicht.
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Freude kann dann aufkommen, wenn man mit dem vorhandenen Platz in der Wohnung wieder auskommt und nicht alles so bis an die Halskrause zugestopft ist, dass man noch unausgepackte Neukäufe gleich wieder wegwerfen muss!
Mir hat es vor Jahren mal Freude gemacht, als ich über ein vergleichsweise üppiges Budget verfügte, einfach nur einen bestimmten niedrigen Betrag für meinen monatlichen Unterhalt einzusetzen - also im Sinne von Sparen ohne Not!
Obwohl ich meist Bio-Ware kaufe, blieb immer viel Geld übrig - aber ich fand es sinnvoll, im Blick auf die Zukunft so zu verfahren.
Irgendwie war mir früher schon klar, dass der Konsumwahn, wie wir ihn noch immer kennen und der auf dem Rücken anderer Länder erwirtschaftet wird, mal ein Ende haben muss.
Trotzdem waren ganz bewusst auch mal kleine Extras drin!
Dieser zurückgenommene Stil wurde schnell zur Routine. Den Ansatz dazu habe ich noch von meiner Oma. Jetzt kann ich dieses andere Verhalten gut gebrauchen.
Gelegentlich beschleicht mich da ein Glücksgefühl.
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Irgendwie war mir früher schon klar, dass der Konsumwahn, wie wir ihn noch immer kennen und der auf dem Rücken anderer Länder erwirtschaftet wird, mal ein Ende haben muss.
Das war schon in den 70er Jahren ein Thema
👍
Und das letzte Hemd...
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Stimmt, von da rührt der Gedanke. Ich funktioniere ohnehin antizyklisch und gebe nichts auf den Mainstream, der sich gern an Lustgewinn und leicht zu erringenden Zielen orientiert: Hedonismus war nie meins.
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Meins schon, es kommt halt darauf an, woraus man seinen Lust/Freudegewinn zieht!
Ein Regenbogen vor Sturmwolken ruft bei mir. z.B ein ungeheures Glücksgefühl aus, galoppierende Pferde, eine Libelle die sich auf einem Schilfhalm sonnt, ein leckeres Essen...
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Naja, sowas ist für mich auch schön, aber so definiert sich Hedonismus doch nicht?
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Wikipedia:
Hedonismus (von altgriechisch ἡδονή hēdonḗ, deutsch ‚Freude, Vergnügen, Lust, Genuss, sinnliche Begierde‘;[1] Wortbildung mit dem Suffix -ismus) im philosophischen Sinne bezeichnet eine Gruppe von Theorien, in denen der Begriff der Lust eine zentrale Rolle spielt.
Laut dem psychologischen Hedonismus zielen all unsere Handlungen darauf ab, die Lust zu erhöhen und Schmerzen zu vermeiden. Der ethische Hedonismus ist die These, dass es von der Steigerung der Lust und der Verringerung des Schmerzes abhängt, was wir tun sollen oder welche Handlung richtig ist. Der axiologische Hedonismus ist die These, dass nur Lust intrinsischen Wert hat. Dem ästhetischen Hedonismus zufolge ist eine Sache genau dann schön, wenn die Wahrnehmung von ihr von interesselosem Wohlgefallen begleitet wird. Im Gegensatz zu dem philosophischen Verständnis wird im alltagssprachlichen Gebrauch mit dem Begriff Hedonismus häufig eine nur an momentanen sinnlichen Genüssen orientierte egoistische Lebenseinstellung bezeichnet. In diesem Sinne wird der Begriff Hedonismus oft abwertend gebraucht und als Zeichen der Dekadenz interpretiert.[2][3]
😉
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Nein, diese Situation kenne ich nicht, zumindest nicht persönlich. So, wie du das beschreibst, hast du ein Problem, wenn du nichts kaufst und konsumierst. Deine Freude im Leben ist abhängig von dem Konsum und das ist bedenklich. Wenn dieses Verhalten dich schon lange begleitet, bezweifle ich, dass du das so einfach abstellen kannst. Denn du brauchst einen Ersatz für dieses Gefühl der Freude. Es ist nicht einfach aber machbar.
Ich brauche es in der Regel nicht, das weiß ich auch und trotzdem....