Was machen Kriminologen z.B beim BKA oder in anderen Tätigkeitsfeldern?

3 Antworten

Wie ich schon geschrieben habe, hat "wiwawunder" diese Frage schon super beantwortet. Zum zweiten Teil deiner Frage kann ich dir nur so viel sagen, dass ich der Endphase des Masters bin und ich dir davon abraten möchte. Von anderen Studenten, die schon vor einem Jahr fertig geworden sind, habe ich erzählt bekommen, dass nur eine Studentin (von ungefähr 30) eine Stelle mit kriminologischer Relevanz bekommen hat... Generell ist es nämlich so, dass man damit letztlich "kriminologische" Sozialforschung betreibt und sich auf die Stellen der Kriminologen auch Psychologen, Soziologen, Juristen mit kriminologischem Schwerpunkt etc. bewerben können und es in diesem Bereich fast gar keine Stellen gibt. Damit möchte ich sagen, dass man damit generell einem ungeheuren Wettbewerb ausgesetzt ist. Jedem, der gerne Kriminologie (z.B.) in Hamburg studieren möchte, kann ich nur empfehlen, mehrmals (im Abstand von Monaten) stichprobenartig nach Stellenangeboten zu suchen (z.B. in der Justiz, Polizei, damit meine ich auch BKA und LKÄ, etc). Mir sagte man bei Bewerbungen vor Praktika, hinzu auch schon, dass man die Leute aus HH generell nicht gerne nimmt (weil vermeintliche "kritische" Kriminologie - und damit zu weit von der Realität entfernt), zudem gäbe es inzwischen zu viele ausgebildete Kriminologen (Bochum, HH, Greifswald), und hinzu noch Leute mit anderen Studienabschlüssen und einem diesbezüglichen Schwerpunkt etc. Demnach hätten es auch richtig gute Leute inzwischen schwer...(insbesondere unter Bezug auf die wenigen freien Stellen!). Wie ich auch schon in der realen Welt erlebt habe, möchte davon allerdings niemand was wissen, weil sie alle zur "Polizei" wollen, oder "Kriminologie" soo interessant sein soll.. Wenn man dann genau fragt "warum", bekommt man nur nie eine Antwort. Irgendwie komisch.. Meines Erachtens fehlen einem nach einem Studium in HH schon viele grundlegende Dinge, und dass sage ich bereits ohne abgeschlossenes Studium (und ich habe sehr gute Noten). Ich denke hinzu, dass sich nur Soziologie als Grundlage nicht besonders gut eignet. Das ist aber eine durchaus diskutierbare Aussage. Nach meiner Erfahrung hat man nach dem Kriminologistudium in HH fast keine Kenntnisse, worauf man sich denn nun bezieht (auf welches Recht). Dort wird häufig nur nach Gutdünken diskutiert, wie schon geschrieben, häufig ohne Grundlage, da die diesbezüglichen Professorinnen (mit Ausnahme des ehem. Leiters) auch nur Soziologen sind (man ist dort auch generell sehr dogmatisch!).

Einige Studenten machen danach einen Dr., ich kenne nur ca. 6. Eine hat davon eine Doktorandenstelle am Max Planck Institut erhalten.. Bei einer weiß ich, dass das Motiv zur Diss. die Ziellosigkeit war und einige versuchen noch etwas zu studieren. Ich kenne noch 2 die sind an der Uni Hamburg im ISIP, einem soziologischen Forschungsinstitut aufgenommen worden. Über einige habe ich erfahren, dass sie in Projekten sozialarbeiterischer Art arbeiten. Über einige weiß ich, dass sie (das waren Leute mit guten Noten!) sich irgendwie mit irgendwelchen schlecht bezahlten Jobs durchs leben schlagen... Mir fällt gerade noch einer ein, der hat vorher Soziologie studiert und dann Kriminologie, der lektoriert jetzt hauptberuflich Abschlussarbeiten. Ach so, mir ist noch eine bekannt, die Soziologie und Krimi studiert hat, und zeitweise irgendeine Tätigkeit auf dem Jugendamt hatte.. Die Hamburger verkaufen ihren Studiengang aber auch wirklich gut, allerdings sind mir nur wenige Studenten bekannt, die nachher noch eine gute Meinung davon haben. Viele sind eben noch sehr jung und deshalb leicht beeinflussbar... (Bsp.. Unterschriftenaktion/Petition "rettet die Kriminologie" - man lese die Argumente und verstehe, warum die Kriminologie in HH unbedingt erhalten bleiben sollte...).

Ich hoffe, ich konnte die Frage, was man nachher damit macht ausreichen beantworten.


Dagwyna  29.12.2014, 10:13

Als Soziologe/Kriminologe kann man auch an einer Landespolizeischule unterrichten, -Pressesprecher eines Kriminaldirektors, bzw. der Polizei, - Strafentlassenenhilfe in Konkurrenz mit Sozialarbeitern - Evaluation in Strafvollzugsanstalten, Reha-Einrichtungen, Sozialversicherung, - Therapeut in einer Reha Anstalt nach Zusatzausbildung - am lukrativsten ist die eigene unternehmerische Tätigkeit im kriminellen Milieu.

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Anger  11.02.2015, 15:06
@Dagwyna

Gut "Dagwyna", dann mach du mal...

Ich bin auch noch Dipl. Sozialarbeiter und brauche kein Studium,der "Internationalen Kriminologie" um dann letztlich wieder an der gleichen Stelle zu sitzen an der ich vorher war... Dazu bzw. um in der "Strafentlassenenhilfe", oder wie ich forensische Psychiatrie, Bewährungshilfe u. Justizvollzugsanstalt zu arbeiten für einen Hungerlohn brauch man kein vollständiges Hochschulstudium (sprich Master oder Uni-Diplom!!!). Und "ja", man "kann" auch an der Polizeischule unterrichten, dazu muss man aber allerdings erst mal genommen werden und frag mal die Abgänger aus Hamburg, wie viele davon eine solche Stelle bekommen haben (meine letzte Info war, dass 3 Abgänger eine Stelle hatten, davon eine eben in Konkurrenz mit einem Sozialarbeiter!!! [die oben genannten 6 beziehen sich auf unterschiedliche Jahrgänge]). - Meist suchen die da Juristen, Psychologen oder auch Politologen. Damit will ich sagen, dass wenn man mal ein Stellenangebot findet, werden meist sehr spezifische Voraussetzungen, oder klassische Fächer, gesucht (nicht Bachelor in "Health Studies" mit Nebenfach "Cultural Studies" und Master in Kriminologie oder so ein Schmuh). Und "Evaluation" in "Strafvollzugsanstalten, Reha-Einrichtungen und bei der Sozialversicherung" wäre m.E. "Sozialforschung", wozu es kein "Maaaster der Kriminologieee" brauch! Den kann man sich dazu sparen!!!

Welche Tätigkeit soll denn Bitte eine "eigene unternehmerische Tätigkeit im kriminellen Milieu" sein???? - Wohl irgendwelche Kekse mit Kräutern drin zum Frühstück gehabt? - Im "kriminellen Milieu" gibt es gewiss einige "lukrative" Jobs, wozu man aber oftmals gar keinen Abschluss brauch ;-)

"Pressesprecher eines Kriminaldirektors" - Ja, man "kann" auch Bundeskanzler,oder Präsident von den USA werden...

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Aufgabe von Kriminologen und Kriminologinnen ist es, Erkenntnisse über Ursachen und Erscheinungsformen von Kriminalität sowie über mögliche Präventionsmaßnahmen zu gewinnen. Mit Methoden der empirischen Sozialforschung, wie z.B. statistische Auswertungen, Interviews, Akten- und Quellenanalysen oder Expertenbefragungen, versuchen sie, Erklärungen für die Ursachen kriminellen Verhaltens zu finden. Sie analysieren die Wechselwirkungen zwischen individuellen Persönlichkeitsstrukturen und den gesellschaftlichen Einflüssen und Rahmenbedingungen. Auch die Auswirkungen krimineller Handlungen auf die Gesellschaft und den Einzelnen, das Handeln von Justiz und Strafverfolgung und die Analyse der Wirksamkeit von Strafvollzugs- und Präventionsmaßnahmen gehören zu ihren Aufgaben. Dabei berücksichtigen sie psychologische, soziologische, pädagogische und juristische Fragestellungen. Auf Grundlage ihrer Ergebnisse beraten sie z.B. Organe der Gesetzgebung, der Strafverfolgung und des Strafvollzugs. An sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen gehört darüber hinaus die systematische Dokumentation kriminologischer Literatur und Forschungsergebnisse zu ihren Aufgaben. Kriminologen und Kriminologinnen besuchen außerdem Fachtagungen und -kongresse, arbeiten beratend in politischen Ausschüssen und Gremien mit und veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften.

Sind Chemiker: Suchen, suchen und finden meistens beweiskräftige Spuren! Ekelerregende Tätigkeit!


Anger  21.11.2013, 21:21

Die Antwort ist zwar schon älter, aber ein für alle Mal, Kriminologen sind keine Naturwissenschaftler und suchen keine Spuren! Zu dem was Kriminologen tun, hat "wiwawunder" eine sehr gute Antwort geschrieben!!!! - Diese ist nur zu empfehlen!

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