Was machen die ps von einem auto aus?


31.10.2022, 14:10

Also beim motor

3 Antworten

Die PS (eigentlich heute KW= Kilowatt) sind ein Maß für die Leitung eines Motors.

Viele PS gleich hohe Leistung, Wenig PS gleich geringe Leistung.

Ein Auto mit viel KW (PS) ist in der Lage, mehr Energie gegen die Fahrwiderstände zu stemmen. Haupt-Fahrwiderstand ist der Luftwiderstand, der mit zunehmender Geschwindigkeit irgendwann zu einer undurchdringlichen Wand wird die keinen weiteren Geschwindigkeitszuwachs ermöglicht= Höchstgeschwindigkeit.

Das Besondere: der Luftwiderstand steigt im Quadrat mit der Geschwindigkeit.

Das erklärt, warum Supersportwagen solche PS-Monster sind (und das, obwohl sie viel flacher und aerodynamisch günstiger gestaltet sind als gewöhnliche PKW).

Daraus ergibt sich aber auch, dass PS-starke Autos bei Autobahn-Richtgeschwindigkeit 130 Km/h ihre vielen PS gar nicht brauchen (sie brauchen hierfür nur ca. 50 PS), die großen, schweren Motoren bzw. Antriebsteile wie Getriebe, Antriebswellen also im Prinzip unnötig mit sich herumschleppen.

Insofern ist klar, dass leistungsstarke PKW trotz aller modernen Technik keine Verbrauchswunder sein können.

Neben der reinen PS-(KW-)Leistung spielt für den Fahreindruck auch die Leistungscharakteristik eine sehr große Rolle.

  • gewöhnliche ältere Benzinmotoren sind relativ durchzugsschwach, das heißt um flott vorwärts zu kommen muss man herunterschalten und den Motor hoch drehen, was bei leichten, sportlichen Autos durchaus auch Spass machen kann
  • moderne Turbodiesel-Motoren sind das ziemliche Gegenteil: bereits bei niedrigen Drehzahlen entfalten sie bullige Kraft, verlieren aber recht schnell ihre Leistung aber bei hohen Drehzahlen
  • moderne Benzinmotoren mit Turbolader und Dirkekteinspritzung sind ein Mittelweg zwischen den beiden vorgenannten Extremen: sie entwickeln verblüffend viel Kraft im meist genutzten unteren und mittleren Drehzahlbereich, können jedoch auch in höhere Drehzahlregionen gedreht werden.

Fazit: moderne Benzinmotoren mit Turbolader und Direkteinspritzung bieten ein großes nutzbares Drehzahlband bei vertretbarem Bauaufwand, z.B. ist der Einspritzdruck nur etwa ein Zehntel desjenigen eines modernen Dieselmotors, Motorblock und Zylinderkopf des Benzinmotors sind geringeren Drücken ausgesetzt und daher leichter bzw. kostengünstiger.

Was aber wirklich gegen einen Dieselmotor spricht ist der enorme Aufwand, der zur Einhaltung immer strengeren Schadstoff-Normen nötig ist: Oxidationskatalysator, Dieselpartikelfilter (DPF), teils zwei Selective Catalytic Reduction (SCR-)Speicherkatalysatoren mit Ad-Blue-Einspritzung.

Dennoch bietet auch der moderne Dieselmotor wie auch die anderen beiden vorgenannten Motortypen mit der richtigen Auslegung im richtigen Auto seinen ganz eigenen Reiz.

P.S.: Die wahren PS-Könige sind nicht Supersportwagen, sondern Flugzeuge und Raketen. Bei Flugzeugen liegt ein Mallorca-Urlaubsbomber irgendwo bei 50.000 PS, eine Saturnrakete bei 5 Millionen PS.

PS ist die Abkürzung für Pferdestärke. Diese Angabe bezeichnet die Leistung eines Motors. Die PS-Zahl gibt an, wie viel Arbeit ein Motor durchführen kann. Es ist folgendermaßen: Je mehr PS ein Auto hat, umso schneller ist es auch. Dies gilt auch bei der Beschleunigung.

In der DIN 66036 ist 1 PS als Leistung definiert, die erbracht werden muss, um einen Gegenstand mit der Masse (m = 75 kg) entgegen dem Schwerefeld unseres Planeten zu bewegen. Hierbei wird von einer Normalbeschleunigung der Erde von 9,80665 m/s² mit einer Geschwindigkeit von 1 m/s ausgegangen.

Leistung ist das Produkt aus Kraft und der Geschwindigkeit, mit der diese Kraft wirkt. Geht man beispielsweise von einer Last mit einer gewissen Gewichtskraft aus, so ist die erforderliche Leistung für schnelles Heben der Last größer als für langsames. Bei der sich drehenden Abtriebswelle eines Motors ergibt sich die zu einer gewissen Drehzahl anliegende Leistung durch Multiplikation dieser Drehzahl mit dem zu dieser Drehzahl anliegenden Drehmoment.

PS ist die Leistung, die der Motor aufbringen kann. Wird beeinflusst durch u.A. die Anzahl der Zylinder, den Hubraum, Turbolader, den Ansaugtrakt, Abgasanlage, den Treibstoff und die Programmierung der Steuergeräte.