Was kostete Salz im Mittelalter?

3 Antworten

Unterschiedlich, aber es war meist ziemlich teuer.
Viele Städte wurden durch den Salzhandel reich (siehe "Salzburg").
In Norddeutschland war vor allem Lüneburg bedeutend.

"Im Mittelalter und in späterer Zeit mussten für Salz hohe Summen bezahlt werden. Durch den Transport des Speisesalzes und den Handel (siehe Salzhandel, Salzmonopol, Salzsteuer) wurden viele Städte zu reichen Metropolen. So war Lüneburg primärer Salzlieferant[6] der Hanse, in deren nordeuropäischem Einflussbereich das Pökeln die wichtigste Konservierungstechnik für Fisch, Fleisch und Kohl war.[7] Nicht selten konnten sich Bauern trotz eigener Schlachtung Fleischmahlzeiten nur in Maßen leisten, weil Salz zum Pökeln und damit für die Haltbarkeit nötig war. 1648 kam es zum „Salzaufstand in Moskau“, weil durch eine Salzsteuer der Salzpreis auf das Dreifache stieg.[8]

Im deutschsprachigen Raum wurde Speisesalz erst erschwinglich, als die mehrere hundert Meter dicken und 250 Millionen Jahre alten Salzschichten des Zechsteinmeers abgebaut werden konnten.[9]"

https://www.br.de/kinder/salz-weiss-gold-geschichte-herstellung-100.html

... so wertvoll wie Gold

https://www.schwarzerpfeffer.de/salz-gold-mittelalter/

Marco Polo berichtete aus dem China des 13. Jahrhunderts, von Geld aus Salz. Die Sole wurde in Gefäßen gekocht und der Salzbrei wurde anschließend in kleine münzähnliche Gebilde geformt, welche dann mit dem Stempel des Kaisers geprägt wurden. 80 solcher Münzen gab man für ½ Unze Gold. Nehmen wir das heutige Geldsystem als Referenz, dann hatte eine Salzmünze damals einen Gegenwert von etwa 10 EUR, denn heute kostet eine halbe Unze Gold 800 EUR.
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Die kleinste deutsche Münze war der Heller. Er wurde als silbernes Geldstück – als Häller – seit dem 13. Jahrhundert in Schwäbisch Hall geprägt und diente zur Entlohnung der Salzarbeiter. So verbreitete sich das Geldstück in Süddeutschland und wurde mit der Zeit auch in Österreich und Ungarn eingeführt. Bis in die neunziger Jahre gab es in Tschechien den Halér und in Ungarn den Filler als Zahlungsmittel.

Eisenwind  21.08.2023, 19:36

Nein, Salz war nicht so wertvoll wie Gold! Das ist schlichtweg falsch. Salz war im Mittelalter ein Alltagsprodukt, welches überall benötigt wurde und dies durch alle Stände bis zum Gärtner in der Stadt oder dem Bauern auf dem Land.

Salz, das erklärt ja der schlechte Artikel, ist sicher eine wichtige Handelsware, mit der sich viel Geld verdienen ließ. Da macht dann aber die Masse das Geschäft. Der Salzhandel verschiffte tausende Tonnen Salz in alle Regionen, sogar dorthin, wo es eigene Salzvorkommen gab. Dort war es dann einfacher, also billiger Salz einzukaufen.

In jedem Haushalt fanden sich Salzbehälter, welche meist an der Wand Salz bevorrateten.

Wäre Salz so teuer gewesen, wie du glaubst, dann hätte es niemand zur Haltbarmachung von Lebensmitteln verwendet.

Den Begriff "weißes Gold" solltest du nicht wörtlich nehmen. Du tankst schließlich auch "schwarzes Gold" , Benzin, mit vielen Litern.

Salz war sicherlich nicht so billig wie heute, wo wir es industriell in riesigen Mengen schnell produzieren, was für uns den Salzpreis beispiellos billig macht. Aber eben auch nicht so teuer, dass man es sich nicht hätte leisten können.

Im Artikel steht, dass Römischen Legionäre zum Abschied Salz geschenkt wurde. Das gab es vermutlich. Der Grund lag aber nicht darin, dass es so wertvoll gewesen sei, sondern in der symbolischen Bedeutung von Salz. Es ist also ein ritueller Akt, ähnlich wie dem Brauch, Gästen ein Stück Brot und etwas Salz zu reichen.

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Das kommt drauf an wann und wo du gelebt hast. Es war Teuer aber nicht unerschwinglich.

Und nein Salz wurde nicht in Gold aufgewogen, genauso wie Gewürze

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Geschichte und bin an Politik interessiert