Was konnte man mit den ersten Computern machen - z.B. dem Apple II?
8 Antworten
Mit den Heimcomputern letztlich hauptsächlich Office Anwendungen und ein paar Spiele, natürlich gab es auch andere Anwendungen. Allgemein mit Rechnern und Chips dieser Leistungsfähigkeit, zum Mond fliegen bzw. so gut wie alles.
Die Computer sind heutzutage zwar sehr, sehr viel leistungsfähiger, man muss sich aber vor Augen halten wofür und wo die Leistung hingeht.
Erstmal sind heute größere Sachen möglich, weil man das Rad nicht immer neu erfindet. Dafür werden heute viele fertige Engines, Frameworks und Bibliotheken genutzt. Das hat Vorteile bei der Geschwindigkeit der Erstellung von Anwendungen und damit auch auf die Kosten. Sorgt aber oft dafür, dass wir viel Code haben der gar nicht gebraucht wird, ggf. langsamer ist, weil mehr geladen wird als nötig und nicht so optimiert ist auf einen kleinen Anwendungsfall und einen einzelnen Rechner wie damals. Sprich wir haben heute oft performance technisch schlicht schlechte Programme, ignorieren es aber und lösen das "Problem" mit Rechenpower über Rechenpower.
Davon ab ist der zweite Faktor wohl die Datenmenge. Es gibt heute Anwendungsfälle, wo man starke Rechner brauch. Das sind neben Rendering, sei es von Bildern, Videos oder Spielen oder z.B. Simulationen vom Wetter vor allem Sachen die erst mit dem WWW relevant wurden.
So Datenmengen wie heute Google, Facebook und co. haben konnte man früher schlicht nicht generieren. Man hätte schlecht einen Rechner hinstellen können und ein paar Milliarden Leute zu sich nachhaus einladen können, damit die da mal lustig Inhalte erstellen, davon ab dass wir diese nicht hätten Speichern können.
Das gibt natürlich auch neue Anwendungsfälle wie nun z.B. aktuell neuronale Netzwerke.
Was man mit den Rechnern letztlich machen konnte oder gemacht hat unterscheidet sich natürlich. Damals war der Computer noch eher eine Nische, von vielen als etwas betrachtet, dass sich nicht halten wird oder eben nur für wenige Anwendungszwecke brauchbar wäre, die Preise tun ihr übriges.
Dazu musste man sich schon ein wenig reinfuchsen und wirklich Interesse dran haben. Quasi ein Computernerd sein. Nicht wie heute wo der Großteil eigentlich nur zwischen Bildern und Videos navigiert mit einer leichten grafischen Oberfläche.
Erstaunlich viel dafür, dass solche Rechner nur wenig Rechenleistung und Speicherkapazität hatten. Lokal laufende Anwendungen, wie Office-Software (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation) oder Spiele, gab es schon. Ebenso Programmierumgebungen, um eigene Programme zu erstellen und Systemprogramme (Utilities). Man konnte einen Drucker anschließen und ausdrucken - weitaus komfortabler als mit Schreibmaschine und Kohlepapier zu arbeiten.
Die wesentlichen Unterschiede zu heuten waren die geringen Grafikfähigkeiten (oft nur monchrom, geringe Auflösungen), multimedial war auch nicht viel los (Piepsen in unterschiedlichen Tonhöhen). Es fehlte an Vernetzung untereinander (Client-/Server Software) und mit der Welt (Internet). Wenn etwas überhaupt vernetzt war, war es proprietär und langsam (Modem). Der Datenaustausch erfolgte daher hauptsächlich über Disketten - daraus entwickelten sich dann ganze Tausch-Szenen.
10 PRINT "Hello World"
20 GOTO 10
RUN
Oder so ähnlich...
Die damaligen Nutzer hatten meist keine Scheu vor BASIC (einer frühen Programmiersprache, die auf den Computern dieser Ära standardmäßig installiert war). Da war noch nicht viel mit "Klicki-Klicki-Bunti-Bunti". Nicht mal eine Maus gab es.
Ansonsten waren sie auch damals schon zum Spielen beliebt.
Lade dir mal den C64-Emulator herunter. :)
Edit: Der GF-Syntax-Highlighter erkennt sogar altes BASIC mit Zeilennummern :D.
Texte schreiben, rechnen und Anlagen steuern.
Simpelste Spiele kann man teilweise auch spielen.
Programme und auch Spiele konnte man damals auf Diskette kaufen oder aus Heften mit Spielsammlungen selbst abtippen und dann zocken oder auf Diskette speichern.
Textverarbeitung, Tabellenkalkulation (z.B. mit Lotus 1-2-3) usw.