Was könnte man gegen die Parteienverdrossenheit tun?

8 Antworten

Steht im Grundgesetz "die Parteien wirken an der Willensbildung der Bürger mit".

Genau das ist das Problem, dass die Parteien das nicht tun, sondern die Gestaltungskraft der Politik aufgegeben haben und einer Marktreligiosität folgen.

Es ist mehr als nur zweifelhaft, dass die Bürger ihre zunehmende Verarmung für eine kluge Politik halten.

Parteienverdrossenheit finde ich gut, daher sehe ich kein Sinn darin, diese zu bekämpfen. Statt Parteien sollten Inhalte im Mittelpunkt stehen.

Man könnte zumindest den Eindruck erwecken, man hätte verstanden, was die großen aktuellen Probleme sind. Dann sollte man zugeben, dass man noch kein Heilmittel gefunden habe und Raum bieten, über Lösungen zu diskutieren.

Wie fordert es das Grundgesetz:

Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit

Dort steht halt nicht: Die Parteien bestimmen den Willen des Volkes. Das sollten diese beherzigen.

Welche Parteienverdrossenheit?

Zuletzt traten Menschen in rekordverdächtiger Zahl innerhalb kurzer Zeit in die SPD ein, als dort via Mitgliederentscheid über die Teilnahme an der GroKo abgestimmt wurde. Aktuell verzeichnen die Grünen einen für ihre Verhältnisse großen Mitgliederzulauf. Mit der AfD hat sich der rassistische und Ausländer hassende Teil der Bevölkerung parteipolitisch aufgestellt. Die Bayernwahl zeichnete sich durch eine stark angestiegene Wahlbeteiligung aus.

Eine allgemeine Politik- oder Parteienverdroossenheit sehe ich daher gar nicht.