Was könnte man dafür tun, dass Jugendliche wieder mehr Bücher lesen?

23 Antworten

Na ja, zunächst mal liegt bei deutschen Jugendlichen die Nicht-Leser-Quote (je nach Studie) seit Jahrzehnten stabil bei 19%-25%. Glaubt man den Studien, ist dies weniger als bei Erwachsenen. Also scheint es, dass Menschen beim Erwachsenwerden das Lesen aufgeben. Hier wäre es m.M. interessanter anzusetzen.

Ich zweifle, dass man die genannte Quote bei Kindern und Jugendlichen maßgeblich steigern kann. Es scheint (zumindest nach statista Umfragen) keine Kollision zwischen TV, Internet & Co. und dem Lesen zu geben. Vielmehr scheint es, wie bei anderen Hobbys auch, dass das Lesen einfach nicht für jeden Menschen interessant ist; Interessen sind halt verschieden. Ich denke, das kann man akzeptieren und damit auch leben.

Vielleicht schaut der eine lieber eine Dokumention, während der andere lieber einen Rosamunde Pilcher Roman liest. Sollte ich da eine Wertigkeit einbringen, wüsste ich schon, wie meine ausfällt ;-).

Vielleicht dem Fraglichen zu Weihnachten einen eBook-Reader schenken? Das ist für viele vielleicht 'cooler', als 'altmodische' Bücher auf Papier zu lesen. Wer dann erstmal auf den Geschmack gekommen ist, liest vielleicht auch mal ein richtiges Buch.


NihalDM  19.11.2015, 16:03

Zum einen sind Bücher cooler, und zum anderen ist es heikel, jemanden einen ebook-Reader zu schenken, der nicht liest. Dann gibst du Geld aus und der andere benutzt es nicht.

1
Knightmare999  19.11.2015, 16:06

Ich bin relativ jung und ich muss sagen, Bücher sind um einiges cooler als eBook-reader. eBook-reader verbinde ich irgendwie... mit alten Leuten.

2

Lesen nicht als uncool bezeichnen. Weil es gibt schon noch Leute, die immer noch lesen. Siehe mich ;D

Das ist sehr schwierig, wenn der Grundstein dafür nicht bereits in der frühen Kindheit gelegt wurde, durch ganz viel vorlesen.
Aber leider werden kleine Kinder heutzutage viel zu oft vor dem Fernseher / Tablet / PC  "ruhig gestellt", anstatt dass sich die Eltern Zeit nehmen und ihren Kindern vorlesen.
Sogar das liebevolle Ritual "allabendlich Gute-Nacht-Geschichte-vorlesen" wird in den meisten Familien an den Fernseher oder sonstige Medien delegiert :-(

Wenn auch die Eltern selbst nicht regelmäßig Bücher lesen, dann ist es für Kinder einfach nicht "normal", Bücher zu lesen, sondern eher altmodisch oder exotisch.

Harry Potter hat es vor Jahren geschafft, Massen von Kindern/Jugendlichen, die vorher nie gelesen haben, vom Lesen zu begeistern.

Ja, am Wirksamsten sind richtig gute, fesselnde Bücher. Und es müsste irgendwie gelingen, dass in den Peer Groups das Lesen nicht als uncool betrachtet wird.
Aber die richtig guten Bücher werden dann ja meistens bald verfilmt, so dass die "Lesefaulen" sich um's Lesen drücken können und trotzdem einen Eindruck bekommen.
Naja, dass ein Film eigentlich NIE mit dem Buch mithalten kann, das ist ein anderes Thema.

Häufige Besuche in der Stadtbibliothek mit Kindergartengruppen, Schulklassen, ... würden sicherlich mehr Interesse an Büchern wecken.
Die meisten Kinder und Jugendlichen wissen gar nicht, dass sie in Bibliotheken KOSTENLOS ausleihen dürfen.
Sie brauchen nur einen Bibliotheksausweis und der ist für Kinder und Jugendliche (fast überall) kostenlos. Nur Erwachsene müssen eine kleine Jahresgebühr zahlen.

Absolut kontraproduktiv ist leider oft die Lektüre, die Schüler im Deutsch-Unterricht lesen müssen. Viele der "Klassiker" mögen ja literarisch wertvoll sein, aber bei Schülern, die sowieso schon nicht gern lesen, verstärken sie nur die Abneigung gegen das Lesen - schade :-(

Ich finde es zwar gut, wenn Jugendliche lesen, aber überhaupt nicht gut, wenn irgendwer irgendwas tut, damit Jugendliche mehr Bücher lesen.

Als wirksame Methoden sehe ich diktatorische Maßnahmen wie Verbote von Handys, Computer und Fernsehen. Das aber entspricht so überhaupt nicht meinen Menschenbild. Als Alter muss ich mir selber vor Augen halten, dass es das Recht von Jugendlichen ist, so zu sein, wie sie sind.