Was könnte bei einem Depersonalisations-Derealisations-Syndrom helfen?

5 Antworten

Warst du schonmal deswegen beim Psychologen oder beim Arzt oder so?

Ich glaube, ich hatte (bzw. habe) das auch und bin so alt wie du. Das fing bei mir Ende 2016 an und ab ca Mitte 2019 wurde es etwas besser. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass das niemals besser wird, aber irgendwann wurde dieses Unwirklichkeitsgefühl weniger.

Ich denke, was dir helfen kann, ist Sachen zu machen, die bei dir (positive) Gefühle auslösen (bei mir war es nämlich so, dass ich während dieser „Phase" auch wenig gefühlt habe und die Derealisation mit der Rückkehr meiner Gefühle weniger wurde), z.B. Musik hören, Filme gucken und andere Sachen, die du gerne tust. Außerdem solltest du so gut es geht Stress vermeiden, da das glaube ich oft in irgendeiner Art zusammenhängt.

Und natürlich zum Psychotherapeuten, Psychologen oder Arzt gehen!

Depersonalisation und Derealisation (DP/DR) sind in den allermeisten Fällen ein Begleitsymptom anderer psychischer Erkrankungen. Sehr häufig treten sie beispielsweise bei Angststörungen und Belastungsstörungen auf. In diesem Fall wird die zugrunde liegende Krankheit behandelt. So sollen sich auch die DP/DR-Symptome besser... das ist zumindest der gängige Ansatz.

Treten DP und DR isoliert auf gilt eine Behandlung als schwierig aber nicht unmöglich. Im Zentrum steht dabei eine länger andauerende und intensive Psychotherapie. Diese kann unter Umständen Jahre in Anspruch nehmen.

Auf medikamentöser Ebene gibt es keine Arzneimittel welche explizit zur Behandlung von DP/DR zugelassen sind. Es gibt jedoch Hinweise, dass gewisse Substanzen helfen können. Üblich ist die Kombination von Lamotrigin mit einem SSRI-Antidepressivum. Diese Medikamente müssen täglich konsumiert werden, die Wirkung tritt nach ca. 2-4 Wochen ein und starke Nebenwirkungen zu Beginn der Therapie sind die Regel, nicht die Ausnahme.

In schweren, eindeutigen und seltenen Fällen können auch Opioid-Antagonisten (z.B. Naloxon oder Naltrexon) verabreicht werden. Die Wirkung tritt je nach Applikationsform nach wenigen Minuten bis hin zu 1 Stunde auf und hält für ca. 24 Stunden an. Des Weitern gibt es Fallberichte über die Wirksamkeit von Gabapentin, Modafinil, Aripiprazol sowie Benzodiazepinen. Allerdings wurden diesbezüglich keinerlei Studien durchgeführt.

Wenn es ausgeprägt ist: eine diagnostische Abklärung durch einen Facharzt für Psychiatrie und dann eventuell eine Psychotherapie.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo Guestion,

das kommt auf die Auslöser/Gründe an, auch wie alt Du bist....

Dissoziative Phänomene haben etwas mit einer Überforderung des Nervensystems zu tun, im übrigen können dazu auch Horrorfilme zählen, auch wenn Du dies nicht als solche wahrnimmst.... um das Nervensystem zu überfordern, da reicht bereits die Pubertät ;) .

"Akut" können Körperskills hilfreich sein. Also alles, womit der Körper bewusst wahrgenommen werden kann: kalte Dusche, Igelball, Balanceboard, laufen/Sport, Treppensteigen, Bewegung , Jonglieren,.....

Aber auch überlegen, ob Du auch Medien oft nutzt (Spielekonsole, Fernseher, Handy, Computer, ....) auch die technischen Geräte können diese Symptome auslösen.

Ebenso wenig Schlaf und Mangelernährung, und einig anderes. Die Ursachenforschung ist dann aber tatsächlich Sache der Therapie. Wie natürlich auch das Finden von hilfreichen Skills für Dich. :)

Konzentrations/Aufmerksamkeitsübungen sind nie verkehrt, dadurch lernst du deinen Fokus zu schärfen. Anleitungen gibts haufenweise im Internet, du kannst dir ja etwas passendes raussuchen;) Lg und viel Erfolg!