Was kann ich tun, um diesen Hass und Angst loszuwerden?

4 Antworten

Selbst mit 20 Jahren Berufserfahrung sind andere die Neuen in der Firma, die sich erst einarbeiten müssen und in der Hierarchie erst einmal weiter unten angesiedelt sind. Neue Besen kehren gut, aber die alten Besen kennen die Ecken.

Jeder neue Kollege ist auf die Altkollegen (u.a. auf dich) angewiesen, da durch diese die Einarbeitung erfolgt. Wenn du nun diese Aufgabe bewusst schlechter erfüllst, wird dein Chef das sicher merken und du schadest nicht nur den neuen Kollegen, sondern auch dem gesamten Unternehmen. An erster Stelle schadest du jedoch dir selbst. Erledigst du deine Aufgabe jedoch gut, wird dein Chef dies ebenfalls registrieren und es dir positiv anrechnen. Wenn du jedoch nicht alles zeigst, störst du den Betriebsaublauf und riskiert damit deinen eigenen Job. Damit höre bitte auf.

Ein berufserfahrener Kollege ist eine Entlastung für alle Kollegen. Er ist kein Gegenspieler, sondern ein Mitspieler im Team. Er wird außerdem bemerken, dass du ihm den Einstieg erschwerst und das bleibt irgendwann nicht bei ihm, sondern gelangt zu deinen Chef.

Kollegen finden auch über diese Zeit der Einarbeitung rein menschlich zueinander. Der neue Kollege weiß die Unterstützung zu Beginn sehr zu schätzen und so festigen sich die kollegialen Verhältnisse. Ihr unterstützt euch gegenseitig und eventuell mögt ihr euch auch.

Sieh es also von der positiven Warte aus. Es kann natürlich immer sein, dass ein Beschäftigungsverhältnis irgendwann endet. Darüber macht man sich in unsichereren Zeiten seine Gedanken, aber die Existenzangst sollte nicht überhand nehmen. Wenn ein Arbeitsverhältnis endet, kann das an vielen Faktoren liegen, aber bei euch in der Firma bestimmt nicht daran, dass neue zusätzliche Mitarbeiter kommen. Dein Chef holt diese ja nicht als Ersatz, sondern als Entlastung, da offenbar die gute Auftragslage dies erfordert.

Warum hast du denn so eine Angst vor einer eventuellen Kündigung? Wir befinden uns auf einem Arbeitsmarkt, wo überall Arbeits- und Fachkräfte massiv fehlen. Bedeutet, wer zumindest mal eine klassische Berufsausbildung gemacht hat und sich in diesem Beruf nicht anstellt wie der letzte Drops, findet momentan sehr schnell und sehr problemlos einen Job. Es sind die Arbeitgeber, die momentan darum kämpfen müssen, ihre Leute zu behalten und neue zu bekommen, nicht mehr die Arbeitnehmer, die sich um Jobs prügeln müssen!

Und so einfach kann man Mitarbeitende auch wirklich nicht kündigen. Bei mehr als 10 Vollzeitstellen und einem mehr als 6 Monate bestehenden Arbeitsverhältnis greift das Kündigungsschutzgesetz. Und wenn das greift, braucht der Arbeitgeber Gründe für eine Kündigung. "Ich hab mehr Leute eingestellt als ich brauche" ist kein zulässiger Grund dabei.

Also, leg mal diese Angst vor dem Jobverlust ab! Nicht nur, um besser mit neuen Kollegen umzugehen, sondern auch und vor allem für dich selbst. Denn wenn man an Jobs ohne diese Angst rangeht, kann man im Job auch sehr viel besser und selbstbewusster Grenzen ziehen, verhandeln und somit für die eigenen Rechte und Interessen einstehen. Und das wiederum ist sowohl für die eigene Gesundheit als auch für die eigene berufliche Weiterentwicklung sehr förderlich!

Was gar nicht geht und dich auf die Abschussliste setzt: Steine in den Weg legen!

Sieh es doch als Chance um zu beweisen, dass Du derjenige bist, der vor Ort die meisten Erfahrungen hat.

Und wenn die anderen tatsächlich besser sind, solltest du das auch akzeptieren oder halt an dir arbeiten, um mitzuhalten.

Dein Chef scheint einfach nur umsichtig zu sein, dass er eher einen Arbeiter mehr einstellt, statt ständig jonglieren zu müssen.

Um deinen Arbeitsplatz musst du dir kaum Sorgen machen, da die Auftragslage offenbar prima ist. Denn sonst würde das Personal ja nicht aufgestockt und eine dritte Schicht in Betracht gezogen.

Ein Arbeitgeber schneidet sich selbst ins Fleisch, würde er erfahrene Arbeiter einfach austauschen. Da die Einarbeitungszeit relativ kostspielig ist und er von daher an langjährigen Mitarbeitern interessiert ist.

Wenn du nun bei der Einarbeitung Wissen zurück hältst, dann sägst du ganz alleine am eigenen Ast. Denn dein Arbeitgeber erwartet vom alten Team, dass sie die Neuen möglichst gut instruieren, wie dies hier in diesem Betrieb zu laufen hat.

Also würde es auf dich zurück fallen, wenn du ihnen Informationen zurück hältst, die für euren Betrieb wichtig sind und die Neuen von daher vermehrt Fehler machen.

Von daher, mache einfach deinen Job richtig, dann profitierst auch du davon, wenn ihr einen Reservemann im Team habt. Denn da muss nur jemand Ferien haben und ein anderer Kollege bricht sich das Bein, die Aufträge müssen aber trotzdem fristgerecht erledigt sein.

Es macht also Sinn und kommt euch zu Gute, da ihr weniger Stress habt, wenn zwei gleichzeitig ausfallen.

Und glaube nicht, der Chef merkt nicht, wer da ein falsches Spiel treibt und die Neuen ins Messer laufen lässt, in dem er wichtige Informationen zurück hält und somit sein Geschäft torpediert.

Denn das wäre ein Kündigungsgrund, nicht aber, weil der Neue mit längerer Berufserfahrung sehr schnell gut einsetzbar ist und eventuell etwas besser als du arbeitet.