Was kann getan werden um Tierheime oder Tierhalter mit kranken Tieren in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation zu entlasten?
Stand: 04.10.2022
Die Situation in den 21 Tierheimen und Katzen-Auffangstationen, die hierzulande unter dem Dach des Deutschen Tierschutzbundes agieren, ist dramatisch. Sie schlagen am Welttierschutztag Alarm. Das Motto lautet "Tierheime am Limit".
Die Tierschutzeinrichtungen blicken mit Sorge in die Zukunft. Futter ist schon jetzt vielfach teurer geworden. Auch für tierärztliche Behandlungen muss künftig mehr gezahlt werden. Ab November greift eine neue Gebührenordnung. Der Bundesrat hatte im Juli über die neue Fassung abgestimmt. Hinzu kommen die stark steigenden Energiekosten, von denen auch die Tierheime betroffen sein werden, weiß Kerstin Lenz. Sie engagiert sich ehrenamtlich im Tierschutzverein Demmin und ist zudem ehrenamtliche Landesvorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes. Lenz fürchtet, dass die Situation in den Heimen vor allem jetzt und im Winter dramatisch werden könnte. "Wir haben Tiere, die es warm haben müssen, weil sie zum Beispiel krank sind. Wir haben auch kurzhaarige Hunde oder Kitten. Sie alle brauchen beheizte Räume. Sie mit Wärmflaschen zu behandeln, funktioniert nicht. Auch unsere Mitarbeiter können nicht den ganzen Tag bei zehn Grad arbeiten". Kerstin Lenz fühlt sich erdrückt von dieser Sorge, bald Tierheime möglicherweise nicht mehr beheizen zu können, weil das Geld ausgeht.
Kapazitätsgrenze erreichtKerstin Lenz schildert, dass das Telefon in sämtlichen Tierheimen des Landes nicht mehr stillsteht. Mittlerweile rufen viele Menschen an, die für ihre Tiere finanziell nicht mehr sorgen können beziehungsweise nicht mehr wollen. Allerdings sind in den Einrichtungen alle Plätze belegt. Momentan leben rund 800 Hunde und etwa 2500 Katzen, neben Meerschweinchen, Kaninchen, Vögeln oder auch Ratten in den Einrichtungen des Landesverbandes des Deutschen Tierschutzbundes. Vor allem rufen Menschen an, die sich während des Corona-Lockdowns einen Hund gekauft haben und diesen nun wieder abgeben möchten. „Das Problem dabei ist, es sind fast nur schwierige Tiere, die zuhause Ärger machen, gebissen haben, die die Wohnung zerlegen. Und die Tiere sollen nun vermehrt in die Heime. Und niemand fragt nach solchen Tieren nach“. Sie zu vermitteln, ist also kaum möglich.
Corona-Folge: Abgegebene Hunde und Katzen belasten TierheimeDer Landestierschutzverband Niedersachsen fürchtet neben überfüllten Einrichtungen hohe Sanierungs- und Energiekosten.
12 Antworten
Nichts, außer wenn man überhaupt noch was übrig hat spenden. Ansonsten gehts halt bergab in allen Bereichen. Scheint so gewünscht zu sein, ansonsten würde man aktiv was tun.
Es geht so ziemlich alles den Bach herunter. Wenn du aktiv helfen kannst indem du in einem Tierheim etwas aushilfst, freuen die sich auch. Oder wenn du noch Geld hast, um etwas zu spenden. Leider müssen Tierheime von Spenden leben. Die werden staatlich nicht unterstützt. Ich fordere deshalb schon lange, dass die Hundesteuer zur Unterstützung der Tierheime genutzt wird. Aber, der Staat zieht ja nicht mit. Die kassieren lieber weiter für nichts mit dieser Hundesteuer..................
Hallo
Ich finde man kann es sich nicht so einfach machen. Viele Menschen schaffen sich ein Haustier an und sind sehr wohl in der Lage es zu versorgen . Doch auch bei denen kann es schief gehen krank/ arbeitslos oder oder oder. Sollte es nur noch einer sehr gut verdienender Elite erlaubt sein ein Tier zu halten? Und zum Thema für den Notfall ansparen...wieviel kann jemand ansparen ? Ein knieband kostet schon rund 1200 Euro. Das heißt man könnte schon Jahre bevor man sich zb einen hund kaufen möchte anfangen zu sparen. Und wer möchte den rentnern die nur noch von ihrem Tier am Leben gehalten werden dieses verwehren mit tierführerschein usw. Dann das Thema nicht vom vermehrter kaufen ...meint hier irgendjeman das es ein Garant für gute Tierhaltung ist wenn ich von einem lizenzierte vermehrer, also Züchter, kaufe ?Nur weil ich in dem Moment ein teuer produziertes Tier habe bin ich nicht davor gefeit meinen Job zu verlieren oder das Tier schlecht zu behandeln
Ja auch Züchter sind grössteils vermehrer oder glaubt hier wirklich irgend jemand das sie den Markt beobachten und sagen ok es gibt genug Welpen dieses Jahr ich lasse dieses Jahr nicht decken und verzichte grosszügig auf 2000 Euro pro welpen ? Wenn mir auffällt das jemand in meinem Umfeld in Schwierigkeiten mit seinem Tier kommt helfe ich privat. Ausserdem sammel ich für den Tierschutz im Ausland. Tierheime in Deutschland geht es denke ich mal ganz gut.
Wie immer meine Meinung Liebe Grüße netti
Phu, heftiges Thema das du da ins öffentliche Bewusstsein bringst.
Meine eigene Katze war Frühjahr 2020 schon 16, chronisch darmkrank, am besten ging es ihr mit Spezial-Futter... und dann war das plötzlich wegen dem ersten Corona-Chaos nicht lieferbar, Tierärzte waren plötzlich nicht erreichbar... Meine Eltern und ich haben Stunden herumtelefoniert um passendes Futter zu bekommen.
Im August 2020 hatte meine Katze dann ein akutes Nierenversagen und .... seitdem habe ich nur noch meine Fische.
Ich traue mir aus verschiedenen Gründen nicht mehr zu, für ein langlebiges, womöglich wegen Tierarzt viel Geld brauchendes Tier, die persönliche Verantwortung neu zu übernehmen.
Ich kaufe statt dessen lieber, wenn es finanziell für mich passt, im Supermarkt Tierfutter und schmeiß das dort in eine der Sammelboxen für Tierheime, nach der Kassa.
Ja, meine Nachbarn haben für ihren Hund mehrere Tausend Euros ausgegeben. In der Hoffnung noch länger mit ihm zu leben. Leider umsonst. Sie sind Rentner und können sich keinen Hund mehr leisten. Also nicht diesen Spagat zwischen Operationen und Tötung. Das halten sie nicht mehr aus. Traurig und mir tut es leid.
Das ist längst nix Neues.
Helfen kann man mit Spenden, am besten indem man Futter, Decken usw direkt bei Tierheimen etc abgibt. Es gibt auch Tierärzte die sich engagieren und die Spenden entgegen nehmen und weiterleiten.