Was ist woke?

10 Antworten

Ne genaue habe ich auch nicht. Aber ich versuche es mal zu umschreiben.

Ich finde man kann es gut am Beispiel der Filmindustrie in Amerika exzerzieren bzw sehen. Die steht ja dafür regelmäßig unter beschuss.

Das was da nach meiner ansicht als woke bezeichnet wird ist die sache das die nachricht oder das übermitteln einer message wichtiger wird als das eigentliche Produkt oder eben der film. Man kann an vielen beispielen exerzieren wie die film industie mit schlechten neuauflagen und cashgrabs ganze Francises in den ruin gebracht haben und dabei nen haufen Fans der alten schule angepisst haben.

Aber gleichzeitig ganz gross damit herumgewedelt wird wie divers doch der film sein soll und das er Messages hat usw. Und man gleichzeitig auf kritik an der Qualität des filmes etc. so reagiert als hätte man die werte messages diversität usw. angegriffen und denunziert diese personen als schlechte personen.

Daher kommt ja auch der nette ausspruch "become woke go broke".

Daher würde ich ableitend von dieser thematik die nach meiner ansicht durchaus eine der Grundlagen der bildung des begriffes sind sagen das Woke sein bedeutet das die Message die man hat und überbringen möchte. Für die personen wichtiger ist als alles was dazu gehört.

Wie im beispiel des filmes. Das man nen guten film mach ist egal. Hauptsache man hat seine Messages drinne die man damit rüber bringen möchte. Und das es ne bekannte Francise ist macht das ganze natürlich nur effektiver.

Das ganze geht nach meiner ansicht so weit das auch Argumente (Dafür wie dagegen) und Kritik unter dieser ansicht fallen. Sprich: Alleine das ich mich für gute sache xyz auspreche. Begründet meine ansicht. Und wer mich Kritisiert oder eben argumente fordert. Der ist ja gegen sache xyz.

Der "Listen and believe" müll von der einen Amerikanischen Feministin vor ein paar jahren ist finde ich durchaus ein nettes beispiel dafür. Wo sind wir denn? in der kirche? Oder in einem Öffentlichen Diskurs? Zumindest so kam das ganze auf mich rüber.

Das ungefähr würde ich unter den begriff woke zusammenfassen. Imgrunde aber natürlich bezogen auf einem Politisch linken kontext. Oder sagen wir Progressiven Kontext.

Edit: noch eine anmerkung: Oft spielt damit noch rein das es eben nicht besonders schwer ist die gleichen dinge zu propagieren ohne eben die negativen effekte zu haben.

Edit2: Was ich mit dem begriff auch noch verbinde ist die Umdeutung einige begriffe wie rassismus und sexismus usw. und die Konsequenze anwendung dieser anderen meist akademischen bedeutungen in der Allgemeinen gemeinschaft. Was ganz oft Diskussionen schon am Beginn vergiftet weil 2 menschen die über z.b. Rassismus reden jeweils über eine andere auslegung des begriffes reden. So kommen dinge wie: "Es gibt keinen rassismus gegen weisse" , "Was ein schmarrn" zustande.


Lamanini  22.07.2024, 15:18

„Fans der alten Schule“ wollen keine schwarzen Menschen in Filmen? Das klingt eher nach einem Sie-Problem.

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FouLou  22.07.2024, 16:03
@Lamanini

Das Stimmt eben so nicht. Kaum ne sau hat nen fuss um "Küss den Frosch" gemacht. Ne gute neuinterpretation des Froschkönigs. Der auch keine bekannte Franciuse abgeändert hat.

Das Kernproblem des ganzen. In so ziemlich allen fällen war schlichtweg das man eine Bekannte sache nimmt. Und sie geändert hat. Und das nur einfach aus dem grund um "divers" zu sein.

Hätten sie in all den Kritikfällen einfach neue Francises gemacht mit neuen Figuren oder in neuen Welten. Oder wenigstens offensichtliche Spinoffs. Dann wäre kaum ein solcher shitstorm losgegangen.

und es gibt nen einige Kult klassiker bei denen Schwarze Menschen im Rampelicht stehen. MIB fällt mir da auf anhieb ein. Oder Blade. Nur um mal 2 beispiele zu nennen. Ich bin jetzt nicht wirklich der Cienast der nen haufen filme Runter rattern kann.

Das problem ist nun echt nicht das die Menschen keine Dunkelhäutigen hauptrollen sehen wollen. Oder Starke frauen.

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Hier ein interessanter Artikel, der dir sicherlich nicht nur weiterhelfen, sondern auch deinen Horizont erweitern wird.

Was woke bedeutet, wissen oft nicht einmal die, die behaupten, woke zu sein. Der Begriff ist im besten Falle unscharf, im schlechtesten verwirrend
Das Problem der Wokeness liegt nicht in deren Ziel, gegen Diskriminierung vorzugehen, sondern in der ideologischen, von Realitäten abgeschotteten Verabsolutierung dieser Konstruktion. Wokeness wird zur Gefahr für die Demokratie, wenn aufgrund von vereinfachenden Aussagen Gegner identifiziert und diese niedergemacht werden, um damit die eigene Gruppenidentität zu stärken. Leider ist dies der vorherrschende Gebrauch von Wokeness geworden.

https://www.nzz.ch/feuilleton/woke-kultur-warum-der-neue-moralismus-gefaehrlich-i-ld.1735404

Dr. Valerie Wilms, die von 2009 bis 2017 für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag war und 2023 aus der Partei ausgetreten ist. Sie begründete dies damit, dass die Grünen sich zu einem „Treiber für eine woke Kulturrevolution“ entwickelt hätten und kritisierte eine „irrationale, selbstzerstörerische Klimapanik“.

https://www.tabularasamagazin.de/marc-friedrich-sind-die-gruenen-eine-sekte/

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 - (Psychologie, Frauen, Politik)

Kleidchen2 
Beitragsersteller
 22.07.2024, 21:02
Das Problem der Wokeness liegt nicht in deren Ziel, gegen Diskriminierung vorzugehen, sondern in der ideologischen, von Realitäten abgeschotteten Verabsolutierung dieser Konstruktion.

Das führt icht zu iner Horizonterweiterng, da das Zitat felerhaft ist.

Nich Wokeness führt zu einem Problem sondern die ideologisierte Diffamierung des Begriffs.

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Von Experte Neugier4711 bestätigt

Ursprünglich stammt "woke" als politischer Begriff aus der Bürgerrechtsbewegung der POC aus den USA. Ich möchte aber lieber erklären wie es heute wahrgenommen wird und warum es für viele Menschen ein Problem geworden ist.

Früher hieß links zu sein vor allem sich gegen soziale Ungerechtigkeit bei der Verteilung des Wohlstandes einzusetzen. Also für Löhne und Gehälter und Sozialleistungen und für hohe Besteuerung der Wohlhabenden. Für gute Absicherung im Fall von Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit, auskömmliche Renten und betriebliche Mitbestimmung der Arbeitnehmer.

Natürlich auch gegen Krieg und für internationale Solidarität und Recht auf Asyl einzustehen.

Der Umweltschutz kam erst mit der Gründung der Grünen Anfang der 80er hinzu.

Frauenrechte sind zwar älter, aber so wirklich wichtig nahm sie der Großteil der politischen Linken auch lange nicht. In den 80er Jahren brach das, hauptsächlich männlich besetzte, Plenum des deutschen Bundestages in lautes Gelächter aus als eine Abgeordnete zum ersten Mal das Wort "Sexismus" in einer Rede benutzte - und zwar nicht nur Abgeordnete der Union.

Wenn Du Dir das vor Augen hältst siehst Du den Kulturwandel der letzten 40 Jahre. In den 90er Jahren gab es einmal in der Tagesschau oder einer Polit-Sendung die Formulierung: "...haben manche schwulen Abgeordneten die parlamentarischen Hürden von hinten genommen." Das war kein Skandal. Darüber wurde gelacht. Das fand man damals witzig und salonfähig als Anmoderation.

Heute wird man angezeigt wenn man das Outfit von Frau Ganserer kritisiert. Alte weiße Männer seien grundsätzlich privilegiert und natürlich ginge es denen grundsätzlich und immer besser als POC oder Menschen mit Migrationshintergrund. Weiße könnten nicht diskriminiert werden verkündet Quarks als Wissenschaft. Ein Lehrer führt einen jahrelangen Kleinkrieg bis sich das Traditionscafé "zum Mohren" umbenennt. Es gibt Flugscham, Cafés in Berlin wo man auf Deutsch nicht mehr bedient wird, man muss Englisch sprechen. Professoren die nicht gendern werden von den Studenten ausgebuht. Fleisch zu essen gilt in einigen Kreisen auch bereits als Sünde. Es gibt Schriftzüge wie "Macker Massaker" oder "Kill all men".

Diese Liste könnte ich noch lange weiterführen und all das ist "woke".

Und wenn früher Arbeiter genau wussten, dass das linke politische Spektrum gut für sie ist und Selbständige und Unternehmer, Beamte und Hauseigentümer eher konservativ wählten, hat sich das heute verändert.

92 % der Wähler der Grünen schätzen ihre wirtschaftliche Situation als gut bis sehr gut ein. Bei den Wählern der AfD und des BSW sind diejenigen die ihre wirtschaftliche Situation als gut betrachten in der Minderheit. Trotzdem entscheiden diese Leute nicht mehr nach ihrem Portemonnaie, sondern gegen diese Identitätspolitik. Die Leute fühlen sich in ihrer Lebensart bedroht und die ständige Rücksichtnahme auf laute und fordernde Minderheiten geht ihnen so sehr gegen den Strich, dass sie bereit sind Parteien zu wählen die eigentlich klar gegen Arbeitnehmerrechte etc. sind.

Hier noch ein interessantes Interview mit einem deutsch-amerikanischen Professor zum Thema Identitätspolitik und Wokeness:

Der junge Professor ist zudem jüdisch und über jeden Verdacht erhaben rechtslastig zu sein - im Gegenteil. Trotzdem äußert er sich kritisch zur Wokeness.

https://youtu.be/hn6f0pPZo3I?si=H1OLbHvIMzrFscGI

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Ratsucher92  22.07.2024, 19:29

Deine Erklärung ist über alles erhaben und affengeil! Danke für dieses ausführliche Zeitdokument!!

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irgendwas mit erwacht, augen offen, nicht wegschauend

ohne google, habs so mal so gehört.

definition positiv, umsetzung, heutiger ruf und alles dahinter müll tbh😘

Gute Frage

Wokeness ist die Praxis und Ethik von Sozialismus und erweitert den Konflikt zwischen Klassen mit einem Konflikt zwischen Geschlechtern, Ethnien, Sexualitäten und die Konflikte einer unbegrenzten Anzahl an marginalisierten Gruppen.

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