Was ist wenn ein jüdischer Mann sich in eine nicht jüdische Frau verliebt?
Und wenn die beiden sich lieben und heiraten ? Und Kinder bekommen ?
Weil bei den Juden muss ja die Frau, also Mutter jüdisch sein, damit die Kinder es auch sind.
was wäre in diesem Fall, wenn der Mann jüdisch ist und die Frau nicht jüdisch ist und sie sich aber lieben und heiraten und Kinderkriegen? Was ist dann mit den Kindern? Was sind die Kinder?
Und gibt es solche Fälle überhaupt überhaupt?
6 Antworten
Natürlich gibt es solche Fälle.
Ist es eine sehr säkulare Familie, spielt das ganze überhaupt keine Rolle und sie heiraten einfach. Ein paar Verwandte haben vielleicht Vorbehalte, aber im Großen und Ganzen ist das kein Problem.
Sehr traditionell ausgerichtete Familien würden eine Gijur (Übertritt zum Judentum) als Voraussetzung verlangen. Das ist langwierig, schwierig und garantiert immer noch nicht, von allen Juden akzeptiert zu werden.
Für konservative Familien, die sich streng an die Halacha halten, ist das undenkbar. Für sie gilt die matriarchale Linie: "Jude ist, wer eine jüdische Mutter hat". Da ist übrigens auch egal, ob diese Person sich später zu einer anderen Religion bekennt - durch ihre Abstammung bleibt sie immer ein Jude.
Die Kinder einer nicht-jüdischen Mutter wären in diesem Fall also keine Juden - bzw. es gibt eine Rege Diskussion um den Status so genannter "Vaterjuden". Konservative Juden würden diesen Status in den meisten Fällen vermutlich nicht anerkennen.
Meine Familie z.B. würde vermutlich eine Gijur von meiner möglichen Ehefrau verlangen - ich habe aber starke Zweifel, ob ich mich dem beugen würde. Ich habe schließlich eine andere Konfession gewählt, auch wenn ich für sie ewig Jude bleiben werde.
Frage fünf Juden - du kriegst zehn Meinungen.
Ja, solche Fälle gibt es. Je nach dem konvertiert die Frau dann. Oder die "rechtliche" (falls dies der richtige Begriff ist) Weitergabe der Religion spielt für den Mann eine untergeordnete Rolle. Wie bei allen Religionen ist diese Zugehörigkeit und Ausübung nicht für jeden Menschen gleich relevant.
Und wenn ich mich recht erinnere, sind die Kinder trotzdem jüdisch, weil sie eine jüdische Großmutter haben. Möglicherweise aber auch nicht, weil es die Großmutter väterlichseits (nicht mütterlichseits) ist.
Tora – wie auch in allen anderen Teilen der Bibel wird die Zugehörigkeit zum Volk Israel über die väterliche Abstammungslinie definiert. Mosche heiratete eine Midianiterin , Josef eine Ägypterin, König David eine Philisterin, um nur einige zu nennen.
In den biblischen Abstammungslisten (wie im 1. Buch Mose 5 und 10) werden Individuen stets als Söhne oder Töchter ihres Vaters definiert. Erst die Rabbinen, Hunderte von Jahren später, erklärten, dass alle diese Frauen vor der Heirat zum Judentum konvertierten. Die Tora selbst weiß davon nichts.
Also die Kinder sind selbstverständlich genealogisch Juden
Was ist dann mit den Kindern?
Sie sind nicht von Geburt aus "Juden".
die Kinder hätten dann nicht die jüdische Abstammung. Wenn die Mutter zum Beispiel Christ ist, dann könnten die Kinder theoretisch auch christlich getauft werden und Christen sein. Sie können aber auch irgendwann zum Judentum konvertieren aber sie zählen dann streng genommen nicht zu der jüdischen Abstammung, weil die Mutter nicht jüdisch ist.