Was ist so schlimm an sterben?

10 Antworten

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Ich finde das zurück gelassen werden schlimmer als selbst zu sterben.

Der Tod selbst ist schliesslich nicht verhandelbar. Ich kann dem auch schlecht entgehen. Die Angst vor dem Tod soll in Form des Überlebensinstinktes zwar angeboren sein, aber einige Mensch können ihn wohl selbst ganz gut unterdrücken (Suizid). Wenn ich vor etwas Angst hätte, dann wären es dauerhafte Schmerzen, die im Tod münden. 

Zurück gelassen zu werden ist für mich deswegen so schlimm, da es endgültig ist und ich nie wieder mit der Person in Kontakt treten kann. Ungesagtes bleibt für immer ungesagt. Dinge, die der Verstorbene noch hätte sehen sollen, wird er nie sehen. Der Verstorbene hinterlässt eine unwiderrufliche Lücke.


Tagwerker 
Beitragsersteller
 05.11.2016, 01:33

Ich finde das zurück gelassen werden schlimmer als selbst zu
sterben.

Das sehe ich auch so, darum spreche ich mit meiner Frau sehr
viel darüber und ich versuche es ihr heut schon leicht zu machen. Ob mir das wirklich gelingt, möchte ich nicht darüber nachdenken. Nur Ihr Leben geht weiter, auch dann wenn ich nicht mehr auf der Welt bin.

Sie soll sich nicht von dem Gedanken abhängig machen, mit mir viele Jahre Ihres Lebens verbracht zu haben und nach dem ich gegangen bin, ihr Leben nicht mehr leben zu können.

Sie soll weiter Ihr Leben so leben wie sie es will und sich nicht einschließen.

Ja, so ist es, der Tod selbst ist schließlich nicht verhandelbar.[] Wenn ich vor etwas Angst hätte, dann wären es dauerhafte
Schmerzen, die im Tod münden.

Wie es mal sein wird nicht mehr selbst atmen zu können, Beatmet zu werden und dann im Koma zu fallen oder bei vollem Bewusstsein mal zu ersticken, das weiß ich nicht. Aber es wird Mittel geben die es leichter und erträglich machen. Darauf vertraue ich.

Darum versuche ich heute noch viel zu sehen und viel zu reden und zu besprechen. Am Ende fällt einem immer noch etwas ein, was man dem anderen noch sagen wollte. Aber das kann man auch mit dem Herzen und in Gedanken.

Eure Meinung macht mir viel Mut und ich denke so schlimm wird
es nicht dann werden.

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Tagwerker 
Beitragsersteller
 05.11.2016, 01:36
@Tagwerker

Ich meinte:


Eure Meinung macht mir viel Mut und ich denke so schlimm wird
es dann nicht werden.




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Minyal  05.11.2016, 01:41
@Tagwerker

Sicher. Es ist auch so, dass man sich als Hinterbliebener immer fragen wird, wie der Verstorbene die Situation, die ohne ihn Eintritt, bewerten würde, wenn er noch da wäre.

Was für den Hinterbliebenen wohl schwieriger wäre, wäre ein plötzlicher Tod (z.B. Verkehrsunfall). Für sowas sollte man einen Abschiedsbrief dem Testament beilegen. Wenn man aber weiss, wohin die Reise eventuell demnächst geht, dann bringt ein Dialog natürlich mehr.

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grundprinzipiell nichts dagegen, wenn es bis zum ende ausnahmslos gesund wäre, einmal 80 jahre bei voller gesundheit, genial wäre das, aber so viel glück haben fast keine...ich bin zb echt neidisch auf alle, die "chillige krankheiten" oder halt sagen wir mal nichtige krankheiten wie haarausfall od erektionsstörungen haben, ich würde mir einfach wünschen keine beschissenen gene zu haben

zum glück vermeide ich aktiv kinder zu bekommen, das wäre der sargnagel

warum muss einem eig das leben exakt die scheiße geben die man nicht haben will, da gibt es weniger als ne hand voll probleme die man in leben verkraften kann und das leben haut einem genau diese rein und nur diese und keine leichte billo scheiße schon in jungen jahren ~.~

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das " Sterben " kann ein harter langer Weg werden, wogegen der Tot eine erlösung darstellt. Und einen solchen harten langen Weg gehen zu müssen , starke dauerschmerzen etc. davor haben viele Angst.


Tagwerker 
Beitragsersteller
 05.11.2016, 01:57

Ich im Grunde auch, aber es macht es uns nicht leichter wenn
wir über dauerschmerzen nachdenken. Die Erlösung ist die, wo der Schmerz und das Leid vergehen und du noch einmal zum Schluss aufatmest und es dann geschafft hast. Angst habe ich noch nicht, aber unwohl wird mir bei diesem Gedanken schon.

Aber es ist zum Glück kein Tabu Thema mehr.

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Ich finde es ungerecht zu Sterben. Man Lebt sein Leben man Arbeitet man Liebt man heult man Hilft und ZACK der Tod und in paar Monaten wirst du von jedem vergessen.. Aber es gehört dazu.


Tagwerker 
Beitragsersteller
 05.11.2016, 01:49

Könntest du dir ein Leben ohne Ende vorstellen? Aber es ist
nicht ungerecht wenn altes und verbrauchtes geht und Platz macht für neues.  Arbeiten müssen wir damit es weitergeht und
ausreichend Nahrung und vor allem der Frieden gesichert wird.

... Joachim Ringelnatz ... 
(was bis heute, mein Leben bestimmt)

*Ich glaube, dass ich für die Sinnhaftigkeit oder
Sinnlosigkeit des Lebens nicht verantwortlich bin, dass ich aber dafür
verantwortlich bin, was ich mit meinem eigenen, einmaligen Leben anfange.*

Dazu habe ich in meinem Buch [Gedankliche Selbstgespräche] folgendes geschrieben.

Wenn ich mal davon ausgehe das wir nichts dafür getan haben,
das wir es so zusagen geschenkt bekommen haben, unser LEBEN, da dürfen wir uns über den Verlauf eigentlich nicht beschweren.

Es ist umsonst und hat uns nichts gekostet.

Und dennoch sind wir alle mehr oder weniger glücklich oder
unglücklich. Wir Menschen sind doch auch mit nichts zu frieden.

Selbst nicht über unser geschenktes Leben.

Ich wünsche dir auf alle Fälle alles Gute und viel Glück in deinem Leben.

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Für mich ist die Vorstellung vom Tod nicht so negativ. Ich vermute, wenn man sich mit dem Gedanken auseinandersetzt, denkt man auch daran, dass man keine neuen Erfahrungen mehr machen kann. Das scheint möglicherweise entgültig. Außerdem erlöschen dadurch Erinnerungen an das Leben, das man bisher geführt hat, seine eigene Person, seine Identität bricht zusammen.


Tagwerker 
Beitragsersteller
 05.11.2016, 01:03

Genau das ist die Ebene, der Antworten die ich erwartet habe. Danke

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