Was ist so schlimm an Artensterben?

7 Antworten

Das aktuell diskutierte Artensterben ist im Grunde genommen kein Artensterben sondern eine Ausrottung/Massentötung. Diese Ausrottung wird (mit gewisser Absicht, kann man schon so schreiben) von Menschen verursacht, da der Mensch dessen bewusst ist, dass er Lebewesen in Massen tötet, aber nichts dagegen unternimmt. An die Stelle der ausgestorbenen Lebewesen treten meistens auch keine neue um den veränderten Lebensraum neu zu besiedeln, den entweder ist der Lebensraum so zerstört, dass da nichts mehr gedeihen kann oder die Natur einfach nicht schnell genug ist, was neues da anzusiedeln.

Wenn man bedenkt - es sind so viele Tiere die von Menschenhand geschaffenen Problemen vom Aussterben bedroht sind, die bereits mindestens ein Massensterben überlebt haben, wie Schildkröten, Haie, Quastenflosser usw.

Das im Moment passiert ist kein normales Artensterben. Das was wir auf diesem Planeten veranstalten ist alles andere als normal.

Seit den achtziger Jahren haben bis zu 80 Prozent aller Insekten verloren. In diesem Zuge haben wir auch gleich 75 Prozent unserer Singvögel vernichtet. Denn die sind auf die Insekten angewiesen. Sie füttern mit den Raupen und Käfern ihre Jungen und ohne Insekten sind sie nicht in der Lage ihre Jungen groß zu ziehen. Die Verluste bei den Insekten und Vögeln sind aber nur ein kleiner Teil.

Im Meer haben wir 50 Prozent aller Fische verloren. Bei den Süßwasserfischen sieht es noch schlimmer aus. In vielen Gewässern leben gar keine Fische mehr, weil sie so sehr verdreckt sind, das dort kein Fisch mehr leben kann.

Bei den wilden Pflanzen sieht es nicht besser aus. Mehr als ein Drittel des Regenwaldes in Südamerika wurde bereits vernichtet. Dieser Regenwald ist der letzte Anker für unser Klima. Ohne diesen Regenwald erlebt Südamerika sein blaues Wunder. Es wird dort sehr viel weniger regnen, weil die Bäume das Wasser immer wieder verdunsten. Sie verdunsten jeden einzelnen Tropfen 7 bis 9 mal bevor er in einem Fluss landet. Nur deshalb ist Südamerika so grün, nur deshalb regnet es dort so viel. Ohne Bäume wird das Land so ähnlich aussehen wie Australien. Der Kontinent wird zu einer Wüste. Das hat dann natürlich auch Auswirkungen aus uns. Das Klima wird dann vollkommen aus den Fugen geraten. Für unsere Landwirte wird die Ernte dann zur Glücksache.

Wenn wir so weiter machen, wenn immer mehr Arten sterben, dann wird unser Planet unbewohnbar. Das ist die Konsequenz des Artensterbens.


Ganze Ökosysteme brechen zusammen, wenn Arten aussterben, bzw. begünstigt das Aussterben bestimmter Arten das Sterben Weiterer, da sie von einander abhängig sind. Letztendlich haben auch wir Schaden dadurch, weil wir von der Natur abhängig sind. Ich empfehle dir den Dokumentarfilm "Das Gesetz der Serengeti". Da werden die Zusammenhänge anhand von Studien mehrerer Wissenschaftler erklärt.

Jede ausgestorbene Art ist ein unwiederbringlicher Verlust. Eines meiner Lieblingstiere starb offiziell 1936 aus, und ich bin sicherlich nicht als Einzige traurig darüber, dass ich es nie lebendig sehen konnte.

https://www.youtube.com/watch?v=nBpyAOpzlEE


Fuchssprung  22.01.2021, 16:12

Ich habe mir mehrfach "Das Gesetz der Serengeti" angesehen. Jetzt kann ich die Doku nicht mehr im Netz finden. Vermutlich wurde sie raus genommen. Schade!

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Klimawandel läßt sich ebenso leicht als natürlicher Vorgang darstellen, aber wie der Klimawandel betrifft uns das Artensterben ganz direkt. Die Natur ist ein sehr komplexes System, wenn man aus einem Uhrwerk ein Rädchen herausnimmt, läuft es auch nicht mehr.

Es geht momentan zu schnell, als dass sich irgendetwas rechtzeitig anpassen könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter