Was ist mit der sozioökonomischen Strukturkrise der Weimarer Republik gemeint?
Im Rahmen des Geschichtsunterrichtes sollen wir uns mit einem Quellentext des Historikers Detlev Peukert befassen, in dem es heißt: "Die Verengung der Handlungsspielräume, derer die Ausgestaltung der Basiskompromisse bedurfte, transformierte die sozioökonomische Strukturkrise zur Destabilisierung des politischen und sozialen Systems der Republik."
Dies ist laut Peukert einer der vier Prozesse, die im Wesentlichen für das Scheitern der WR verantwortlich sind. Leider verstehe ich nicht wirklich, was damit gemeint ist, insbesondere was die "sozioökonomische Strukturkrise" der WR angeht. Kann mir da wer helfen? Danke schonmal im Voraus!
1 Antwort
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Na, Strukturkrise haben wir z.B. bis heute teilweise im Ruhrgebiet:
Zechen mussten zugemacht werden, wegen Erschöpfung der Ressourcen mit der soziologischen Folge einer hoher Arbeitslosigkeit und den Problemen des Strukturwandels. Das kann leicht, muss aber nicht, auch zu politischer Instabilität führen.
In der Weimarer Republik war das alles jedoch noch viel extremer, vor allem wegen der Weltwirtschaftskrise und den mangelnden Erfahrungen zu dieser Zeit mit einem solchen volks- und weltwirschaftlichen Problem. Ausserdem waren damals in vielen Köpfen noch die Denkschemata des Kaiserreiches. (s.z.B. "Ansichten eines Unpolitischen" von Thomas Mann).