Was ist Löss?

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Löss ist die Bezeichnung für eine durch Wind transportierte Ablagerung (Colluvium). Um vom Wind über sehr weite Strecken transportiert werden zu können, müssen die Teilchen sehr fein (klein) sein. Es handelt sich bei Löss also um das, was im Volksmund als Staub bezeichnet wird.

 

  • Je kleiner ein Körper desto größer die Oberfläche (vergleichsweise). Große Oberflächen bei Partikeln resultieren in verbesserten chemische Eigenschaften (gegenüber größeren Partikeln).
  • Je kleiner ein Körper, desto kleiner die Zwischenräume zwischen den Partikeln. Kleinste Zwischenräume haben Kapillarwirkung zur Folge (das darfst Du googeln).
  • Lössboden ist ideal für die Landwirtschaft, weil es sowohl Nährstoffe als auch Wasser an sich bindet, aber nicht die negativen Eigenschaften von Lehmboden hat.

Geologisch ist Löß ein "Gestein"; Löß entsteht vor allem in Kaltwüsten (z.b. China  - hier aber nicht am Yangtse, sondern  weiter nördlich am Gelben Fluss, dem HuangHe; in Mittel- und Osteuropa ist der Löß während der Eiszeiten entstanden: von den kalten Gletschern wehten Winde herab, die die feinsten Ablagerungen vor den Gletschern (feine Sande, Lehme, Kalke) herausbliesen und dann im Stau vor Gebirgen  wieder ablagerten; so entstanden die ausgedehnten Lößgebiete der Hildesheimer und der Magdeburger Börde; der Harz wirkte hier als Windstau. Feinste Gräser wuchsen auf diesen Ablagerungen und konnten so im Laufe der Jahrtausende immer mehr Ablagerungen binden.

In Südrussland und in der Ukraine wirkten die Winde des Schwarzen Meeres als Staufaktoren, so dass sich hier meterdicke Ablagerungen von Löß bilden konnen; in Nordchina ist der Lößbildungsprozess noch nicht abgeschlossen: die Winde aus der Wüste gobi erhöhen ständig die Lössablagerungen, die z.T. so mächtig sind, dass sich die Fahrwege der Bauern mehrere Zehnermeter tief in den Löss eingeschnitten haben: viele Bauern haben sich ihre Wohnungen in den Löß eingegraben.

Aus dem Löß haben sich die sogenannten Schwarzerde- bzw. Braunerdeböden entwickelt, die zu den  ertragreichsten Böden überhaupt gezählt werden.

 


user8743  10.05.2011, 09:30

Löss ist kein Gestein, sondern ein durch Wind transportiertes Colluvium. Löss wird erst zu Löss, wenn es sich nach Transport durch Wind ablagert. Das Grundmaterial, aus dem durch Erosion und Verwitterung winzige Partikel entstanden sind, die dann mit Wind transportiert wurden und sich irgendwo dann als Löss abgelagert haben, war Gestein.

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mineralixx  10.05.2011, 09:55
@user8743

Unsinn! Löss ist ein äolisches Sedimentgestein, ein "Lockergestein" mit der durchschnittlichen Partikelgröße im Schluff-Bereich.

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user8743  15.05.2011, 17:51
@mineralixx

Unsinn ist es noch lange nicht, mindestens die Hälfte Deines Kommentars entspricht dem meinigen:

  • äolisch = vom Wind transportiert
  • Colluvium = Sediment
  • winzige Partikel (zugegebenermaßen kein Fachausdruck)= Partikelgröße im Schluff-Bereich

Löss wird/wurde oft in dicken Schichten abgelagert. Durch die angulare Form seiner einzelnen Bestandteile kann es sich ziemlich stabil aufschichten und z.T. sogar regelrechte Kliffs bilden (Paha). Das fällt wohl unter klastische Lithification (Du nennst es "Lockergestein"),. Grundsätzlich ist Löss erst mal ein Sediment, dann ein guter Boden oder ein "Lockergestein".

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Löss ist kein Mittel, dass in der Landwirtschaft eingesetzt würde, etwa wie Spritzmittel. Vielemehr handelt es sich um einen schweren Boden, der als lehmig-tonig beschrieben wird.

Je schwerer ein Boden ist, um so mehr Wasser kann er speichern.  Dieser Boden ist noch schwerer als reiner Lehmboden.

Löss ist eine Art Boden, die sr viel dichter und Wasserspeichender ist als Sand, ist so ähnlich wie Lehm, aber etwas schlammiger. In China  verläuft der Jangtsekiang, der als einziger Fluss der Welt echten Schwemmlöss, also ein Löss-Wasser-Gemisch transportiert.


mineralixx  10.05.2011, 09:56

Löß ist kein "Boden", sondern ein Gestein. Die darauf entwickelten Böden (Bodentypen) sind meist Tschernosem und Parabraunerden.

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