Multikulturalismus in den USA...
Was die USA betrifft, hier handelt es sich um ein Einwanderungsland. Extrem wenige Amerikaner sind tatsächlich Ureinwohner. Sogar auf Hawaii sind die "reinen" Hawaiianer die kleinste Minderheit. Folglich sind die Bewohner der USA "multikulti". Ein Großteil der Amerikaner kann einem genau sagen, welche Kulturen in den letzten 3 Generationen ihres persönlichen Stammbaumes vorkommen. Typisch sind deutsche, irische, italienische Vorfahren für die "Kaukasier" (Caucasian ist eine offizielle Bezeichnung für Weiße. trifft eigentlich nicht wirklich zu, da Kaukasier eine eigene Gruppe bildet, aber lassen wir das hier...).
Das Besondere daran ist, dass sich die meisten dieser Menschen zuerst als Amerikaner sehen, also als eine Einheit, und nicht erst dann (vielleicht) als Deutsch-, Italien-, usw. -stämmige. Und es wird in Zeiten der politischen Korrektheit auch "Happy Holidays" gewunschen statt "Merry Christmas", da in diese Zeit sowohl Weihnachten als auch Hannukkah oder Kwanza fällt.
Auffallend ist jedoch eins: die neueste Gruppe Einwanderer wird typischerweise von den vorhergehenden Einwanderern unterdrückt. Das ging den Deutschen, den Iren, den Italienern so, das geht zur Zeit auch den Mexikanern (oder besser: Mittelamerikanern) so. Die diversen Staatsgesetze zur Überprüfung des Immigrationsstatuses, die einzelne Staaten in letzter Zeit ausgeben, werden von vielen als offizielle Diskriminiation von Mittelamerikanern gesehen (da dies z.Z. die Gruppe mit den meisten Illegalen ausmacht).
Neue Immigrantengruppen finden sich meist auch in eng verbundenen Kommunen wieder, mit wenig Kontakt nach außen. Gruppen wie die Sikh haben eine ihnen eigene Tradition, die sie nur wenig einschränken können (das Tragen des traditionellen Dolches wurde Kindern in Schulen untersagt).