was ist heilvoller traumatherapie im sinne der verhaltenstherapie oder tiefenpsychologische therapie?
???
2 Antworten
Es gibt nicht Traumatherapie. Was du als Traumatherapie bezeichnest, ist eine Behandlung von Traumafolgestörungen (wie Depressionstherapie, oder Angsttherapie, ist Volksmund 😉).
Es gibt Psychotherapie in 4 verschiedenen zugelassenen Verfahren: Verhaltenstherapie, Psychodynamische Verfahren (Tiefenpsychologisch fundiert und Analyse) und Systemische Therapie.
Behandlungskonzepte zur Behandlung von Traumafolgestörung gibt es am meisten validierte Konzepte in der Verhaltenstherapie und Systemischen Therapie. Deshalb wird eben explizit die Verhaltenstherapie in den Leitlinien (also so was wie ärztliche Qualitätskriterien) als Verfahren der 1. Wahl empfohlen, zum Beispiel die TF-KVT, als ein Verfahren der Verhaltenstherapie.
Sinnvoll und wichtig ist, dass es eine Psychotherapeutin / ein Therapeut mit Zusatzqualifikation im Bereich Trauma Behandlung ist.
https://www.degpt.de/hilfe-fuer-betroffene/informationsmaterial-weiterfuehrende-hilfen/
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/155-001
Ich wünsche dir viel Erfolg und Kraft! 😀
Besonders bei Trauma ist Verhaltenstherapie nicht angezeigt. Verhaltenstherapie ist nur für Leute, die ein bisschen besser funktionieren wollen, ohne grundlegende ursächliche Heilung. Der Name weist schon darauf hin, dass es bei dieser Therapie nur darum geht, ein anderes Verhalten einzuüben. Der Patient wird wie ein Automat betrachtet, der falsch funktioniert, und dem Therapeuten geht es darum, dass er anders funktioniert. Nämlich so wie die Krankenkasse es ihm vorschreibt, damit er sein Honorar bekommt.
Ich habe Erfahrung mit Verhaltenstherapie; bei mir war's so wie beschrieben. Später sagte mir ein anderer Psychotherapeut: "Verhaltenstherapie ist Symptomverschiebung." Ja, genau das war's!
Wenn du 'was Neues machen willst, dann empfehle ich das was ich (nach einer Traumatherapie) z. Zt. selbst auch mache: https://www.traumaheilung.net/
Für theoretisches Wissen über Traumatisierung ist sein Bestseller-Buch "Der Vagusschlüssel zur Traumaheilung" empfehlenswert.
Also meine ERFAHRUNG und was ich von Psychotherapeuten gehört hatte, ist absoluter Unsinn. Mein Verstand findet es interessant was Psychotherapeuten alles an Unsinn äußern.
In den verlinkten Leitlinien steht:
Bei der Posttraumatischen Belastungsstörung ist Behandlung erster Wahl die traumafokussierte Psychotherapie, bei der der Schwerpunkt auf der Verarbeitung der Erinnerung an das traumatische Ereignis und/oder seiner Bedeutung liegt.
Also es wird "traumafokussierte Psychotherapie" genannt und nicht explizit VT.
Ferner muss angenommen werden, dass sich die Empfehlung explizit auf Schocktrauma bezieht, denn beim viel häufiger vorkommenden Entwicklungstrauma gibt es nicht "das (eine) traumatische Ereignis". Dessen vielfältige lang andauernden Ursachen sind zudem meist nicht bewusst. Es gibt also keine Erinnerung, die für die Traumatherapie auch nicht nötig ist.
Und ich als Psychotherapeutin erkläre dir, dass das ein Verfahren in der Verhaltenstherapie ist, die TF-KVT. Aber wie toll, dass du dich besser auskennst als eine Psychotherapeutin, die ausschließlich Traumapatienten behandelt und Zusatzausbildungen in 4 Traumatherapeutischen Verfahren hat. 😅
Aha, gemeint ist also die TF-KVT und nicht irgendeine VT. Das ist doch ein wichtiger Hinweis für den Fragesteller, oder meinst du nicht?
Meine Erfahrung mit VT (siehe oben) bezieht sich auf eine gewöhnliche Vt. Der Therapeut hatte noch nicht einmal meine Traunatisierung erkannt. Und ich finde es interessant, dass meine Erfahrung als Patient von einer Psychotherapeutin mit tollen Ausbildungen als "absoluter Unsinn" abgetan wird.
Trotzdem interessiert mich deine Meinung, ob eine TF-KVT auch bei den verschiedenen Formen von Entwicklungstrauma angezeigt ist, bei dem der Patient ein gestörtes Verhältnis zu seinen Emotionen hat und es keine Erinnerungen gibt.
freundliche Grüße
Ich bin selbst mehrfach traumatisiert, und hatte die Frage, ob traumatisierte Patienten unbedingt einen Traumatherapeuten brauchen oder ob es auch ein gewöhnlicher Therapeut sein kann, einmal meine damalige Traumatherapeutin gestellt. Sie hatte geantwortet, dass zwar jeder Therapeut etwas helfen könne, aber wenn es um Themen geht, die das Trauma berühren, braucht der Therapeut das Wissen, das nur in der Zusatzausbildung vermittelt wird.
Als Hilfestellung: Wie finde ich jemanden, der mir helfen kann?
Das ist absoluter Unsinn. Gerade bei der Behandlung von Traumafolgestörungen gibt Indikation für Verhaltenstherapie.
Die Leitlinien zur PTBS und zur DIS sehen explizit VT als Verfahren der Wahl an.