was ist genau eine Enzyminduktion und wieso können dadurch Interaktionen entstehen?

3 Antworten

viele Stoffwechselprozesse lösen eine Enzymkaskade aus, denn viele Verstoffwechslungen sind mit einem Enzym nicht zu bewältigen. Die Aktion des einen, löst daher das in dem notwendigen biologischen Zusammenhang stehende weitere Enzym eine Reaktion aus usw.


ChrisIan  21.04.2015, 11:49

Schon eingängig was du sagst, aber das beschreibt nicht die Enzyminduktion.

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Dieses Phänomen gibt es bei Stoffen, die über die Leber abgebaut werden. Wenn diese Stoffe in der Leber verstoffwechselt werden, "merken" die dazu benötigten Enzyme, dass sie aktiv sind und die Leberzellen produzieren mehr von diesen Enzymen,. Dadurch können diese und ähnliche Stoffe schneller abgebaut werden und  damit aus dem Körper eliminiert. Bei Giften ist es gut, dass diese körperfremden Stoffe schnellstmöglich verschwinden. bei Medikamenten will man diese aber im Körper behalten, damit sie wirksam werden. Also können Medikamente ihren Abbau beschleunigen, und auch den Abbau ähnlicher anderer Stoffe. Dann bräuchte man eine höhere Dosis, um die gleiche Wirksamkeit zu erhalten. Blöd ist es, wenn man schon 1 oder mehr Medikamente regelmäßig nimmt, dann kommt was neues dazu, und das bringt dann die ganzen Dosierungen durcheinander - das wären dann die "Interaktionen" die es zu beachten gibt.

Enzyminduktion bezieht sich hier auf die Genexpression desselben durch einen Stoff, der als Transkriptionsfaktor funktioniert und die Bindung der RNA-Polymerase  an das transkribierende Gen erleichtert. Das Beispiel der Allolactose beim Lac-Operon is dabei sehr eingängig. In der Molekularbiologie nutzt man genau die Induktion des lactoseabbauenden Enzyms diesmal durch ein synthetisches Molekül (IPTG) zum Nachweis, ob gewisse Gene durch  Rekombination erfolgreich eingebracht worden sind.