Was ist falsch mit mir?
Also, mir sind in den vergangenen Jahren Eigenschaften an mir aufgefallen, von welchen ich einschätze, das sie vielleicht mit einer gewissen geistigen Störung zu tun haben. Einige davon wären, das ich absolutes Desinteresse an jeglicher Beziehung habe, egal ob romantisch oder sexuell, schwer Freundschaften knüpfen kann, und Emotionen kaum fühle.
Bereits als Kind tat ich mir schwer eigene Freunde zu finden (häufig haben meine Eltern Freunde für mich gefunden und ich war einverstanden damit), habe jedoch nie wirklich einen Nutzen daraus gewonnen wodurch sich nach einer Weile aufgelöst haben.
Ich habe eine halbwegs gesunde Beziehung zu meiner Familie, und kann manche Emotionen in geschwächter Form fühlen, wie Freude oder Wut, tue mir aber schwer sie zum Ausdruck zu bringen. Ich habe kein Problem mich in der öffentlichkeit mir Menschenmengen aufzuhalten, oder vor großen Gruppen eine Präsentation zu halten, und mir wurde gesagt ich wäre charmant, weshalb ich nicht von einer Soziophobie ausgehe, es aber unter Umständen möglich wäre.
Meine Eltern meinen das es sich um nichts ernstes handelt, ich mache mir aber langsam Sorgen. Ich möchte nichts diagnostiziert bekommen, dafür sind Psychologen da, aber kann mir jemand eine grobe Einschätzung liefern? Ist etwas falsch mit mir, oder ist das normal?
2 Antworten
Die erste Frage ist ja, ob es überhaupt ein Problem gibt. Für Dich oder für andere. Und so wie Du das schreibst, ist das nicht so. Du vermisst nichts in Deinem Leben und scheinst auch kein Problem für Deine Umwelt zu sein.
Die nächste Frage bei jeder Diagnose ist: Hilft die Diagnose etwas und kann man etwas ändern. Und auch hier würde ich sagen, dass es eh nichts bringt. Denn das was man ändern kann ist im Wesentlichen sein Verhalten durch eine Verhaltenstherapie. Menschen an sich kann man nicht ändern. Und für Psychopharmaka fehlt ja jede Dringlichkeit.
Es gibt halt Menschen die gefühlsarm und eher asexuell sind. Und ich persönlich finde das viel besser als das Gegenteil wie zum Beispiel eine histrionische Persönlichkeitsstörung, die der ganzen Umgebung auf die Nerven geht. „Drama-Queen“ und so. Furchtbar!
Insofern: Ich würde mich dem Rat von cafibone anschließen: Finde Deinen Weg und werde Glücklich. Wahrscheinlich alles in Ordnung.
Wenn Du kein Problem darstellst, musst Du auch auf nichts achten :-)
Bei Dir selber kannst nur Du das beurteilen. Wenn Du Dir selber schlaflose Nächte bereitest, irgendetwas in Dir brodelt oder Du stundenlang grübelst, hast Du vielleicht ein Problem mit Dir. Wenn nicht, dann ist doch alles gut.
Bei Anderen siehst Du das schnell an deren Verhalten. Gibt es viele Menschen, die Dich einfach blocken? Stößt Du immer wieder auf Ablehnung? Verlierst Du immer wieder Deinen Job durch Dein Verhalten? Wenn nicht, ist doch alles gut.
Gefühlsarmut oder die etwas weitergehende https://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%BChlsblindheit ist im Wesentlichen ein Charakterzug und keine psychische Krankheit. Und mir sind solche Menschen wie gesagt hundert mal sympathischer, weil man leicht mit ihnen zusammenleben kann. Gut, Du freust Dich nicht extrovertiert und bist wahrscheinlich kein Party-Löwe und wirst nicht überall hin eingeladen. Aber dafür gehst Du auch niemandem auf die Nerven. Wie Du schon sagst: Du kommst nicht unsympathisch ´rüber. Dann bist Du eben der Typ „Mauerblümchen“, aber wie gesagt: Auch so kann man glücklich sein
Du bist in Ordnung wie Du bist. ✔️
Finde Deinen eigenen Weg und werde Glücklich.
Der Rest ergibt sich. 👍
Danke für die freundliche Antwort. Meinst du es wäre möglich, das ich an einer psychische Störung leiden könnte? Und wenn ja welche, und durch was macht es sich am ehesten bemerkbar/wie kann man es vorbeugen?
Ah vielen Dank, das beruhigt mich etwas. Auf was sollte ich aber achten, das ich kein Problem für mich und meine Umwelt darstelle? Besteht hier ein Grund zur Sorge?