Was ist eure Meinung zu dem Statement: "Jeder Mensch hat weibliche und männliche Anteile in seiner Persönlichkeit."?
14 Antworten
Es wäre präziser wenn wir über Hormone reden. Ein höherer Östrogen- / Testosterongehalt verursacht ein jeweils anderes Verhalten. Hinzu kommt die Menge an Rezeptoren für das Hormon, welche auf das Hormon reagieren, die bei jedem Mensch unterschiedlich ist. Da sowohl Männer und Frauen grundsätzlich beide Hormone im Körper haben, und sich nur die Menge unterscheidet, ist das Verhalten nicht schwarz weiß aufgeteilt und es kann Schwankungen unterliegen.
Da der Körper bei einer Erhöhung von einem der beiden Hormone das andere runter reguliert, bewegt man sich auf einem Spektrum hin und her dessen beiden Pole man als männlich und weiblich bezeichnen kann. Man hat also nicht gleichzeitig extrem weibliche und extrem männliche Eigenschaften, sondern ist entweder tendenziell in einem extrem oder neutral.
Natürlich kann man sich üben sich entgegen des Hormonspiegels sich zu verhalten. Man ist nicht zwangsläufig in einem Verhalten gefangen. Man müsste da aber einen Grund haben, warum man sich entgegen seines Gefühls verhaltet, weil das kontraintuitiv ist.
Richtig. Es ist wie du sagst zu komplex um das auf eine Eigenschaft zu reduzieren.
Testosteron macht nicht ausschließlich aggressiv. Wenn man es noch weiter erhöht ist, macht es wieder gelassen und weniger aggressiv. Allerdings ist das ein Zustand der ganz anders ist als bei einem Testosteronmangel. Denn Testosteron wirkt gegen Depression indem es die Konzentration der Serotonintransporter im Gehirn erhöht.
Auch wenn das komplex ist, kann man das trotzdem zuordnen. Du gehst ja im Alltag nicht hin und sagst "Das ist ein stark-östrogen-mit-serotoninmangelartiges Verhalten". Das wäre ja völlig bescheuert. Du benutzt Platzhalter um etwas kurz zu benennen ohne groß drüber nachdenken und wissenschaftlich drüber Bescheid wissen zu müssen.
Ich hab selber mehr weibliche Eigenschaften als ein durchschnittlicher Mann. Ich werde deshalb nicht weniger männlich nur weil ich Eigenschaften nach zwei archetypischen Grundprinzipien analog zuordne. So eine Zuordnung ist ja keine Handlungsanweisungen
Es ist meiner Ansicht nach albern so zu tun als gäbe es angeborene weibliche und männliche Persönlichkeiten. Es ist eine Frage der Erziehung, bzw der Vorbilder.
Wenn man meint das jeder von beiden Seiten der Rollenklischees etwas in sich hat, stimme ich voll und ganz zu.
Ich persönliche habe, als Frau, weit mehr "männliche Anteile" in mir, als "weibliche Anteile".
Ich persönliche habe, als Frau, weit mehr "männliche Anteile" in mir, als "weibliche Anteile".
Warum benutzt du diese Zuschreibungen?
Weil es doch darum in deiner Frage geht. Und gemeint sind, wie ich sagte, die nervtötenden Rollenklischees.
Muss man nicht und ich tue es auch ungern. Wie gesagt. Es sind nur recht viele Menschen noch bei ihrem Basis-Sexismus verankert.
Genau. Meine Eltern denken noch extrem in solchen Klischees. Das ich so "unweiblich" bin, aus ihrer Sicht, hat sogar einen Weinanfall bei meiner Mutter ausgelöst. Völlig absurd so was.
Ist auch so, wir nennen männliche Gefühle so, weil sie bei Männern stärker ausgeprägt sind als bei Frauen und weibliche Gefühle nennen wir so, weil sie bei Frauen stärker ausgeprägt sind (Also insgesamt bzw. im Durchschnitt). Insgesamt aber, haben wir alle dieselben Gefühle, egal ob Mann oder Frau.
Was ??? Achso, ja dann halt nicht, juckt mich kein bisschen.
Eigentlich kann man, kann man die Gefühle eines Menschen mit seinem Charakter gleichsetzen, aber hey.
Ich halte das für zutreffend.
Männer und Frauen als Konzept verkörpern verschiedene Eigenschaften, das zieht such durch fast alle Kulturen durch. Besonders die Stereotype machen das deutlich.
Das heißt nicht, dass ausschließlich das jenige Geschlecht diese Eigenschaften hat, sondern nur stärker
Insofern haben alle Menschen beide Anteile.
Ob man es jetzt Männlichkeit und Weiblichkeit nennt, darüber Kann jeder Anders urteilen. Ich finde es aber hilfreich.
Besonders die Stereotype machen das deutlich.
Aber ist dieses Denken und dieses Einteilen überhaupt noch zeitgemäß?
Auf mich wirkt es unheimlich rückständig, so wie die Bibel oder Märchenbücher.
Was ist daran denn rückständig? Männer und Frauen gibt es damals wie heute.
Ja, sicher gibt es die, aber warum muss ein Mann denn "weibliche Anteile" haben, oder eine Frau "männliche"?
Weil es oft sich ergänzende Oder entgegengesetze Eigenschaften sind, welche mam so sinnvoll über mehrere Eigenschaften hinweg einordnen kann.
Aber sicher, müssen tut man das nicht
Was ist denn ein "männlicher Anteil" bei einer Frau?
Es ist aber Unfug zu behaupten Dominanz sei "männlich".
Ich finde solche Zuschreibungen sehr rückständig.
Männer sind im Durchschnitt dominanter als Frauen. Das ist erstmal nur ein nüchterner Fakt. Dafür gibt es offenkunfige biologische Ursachen, wie etwa das Testosteron.
Wo ist das dann rückständig?
Männer sind im Durchschnitt dominanter als Frauen. Das ist erstmal nur ein nüchterner Fakt.
Nö.
Was ist das denn für eine kindische Reaktion? Ist alles, was dir nicht passt falsch und rückständig?
Numerous studies have found that, compared to women, men express higher levels of social dominance orientation (SDO), an individual difference variable reflecting support for unequal, hierarchical relationships between groups.
https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1111/j.1471-6402.2009.01520.x?journalCode=pwqa
Ja. Jeder hat einen gewissen Anteil von der "anderen Seite". Mehr oder weniger, je nach Mensch. Das kann sich stets ändern.
Vor und während der Menstruation können Frau aggressiv sein, was man als Eigenschaft ja gerne Männern zuschreibt, aber das liegt bei Frauen in dieser Zeit nicht an einem erhöhten Testosteronspiegel.
Besonders nach dem Eisprung kommt es in der 2. Zyklushälfte zu einem Ungleichgewicht der Geschlechtshormone - besonders die Kombination aus Progesteronproduktion und Abfall des Östrogens scheint eine Schlüsselrolle inne zu haben. Interessant ist hierbei, dass die Blutwerte der Hormone bei Betroffenen aber meistens im Normalbereich sind [3].
https://everyyin.de/blogs/news/pmds-die-extrem-emotionale-form-des-pms
Ein erhöhter Oxytocinspiegel und Serotoninmangel können auch aggressiv machen.
Also man kann nicht einfach sagen "männliche Hormone" führen zu "männlichem Verhalten" und "weibliche Hormone" führen zu "weiblichen Verhalten". So einfach ist das alles nicht, sondern es ist sehr viel komplexer.
Zudem ist auch die Einordnung bestimmter Verhaltensweisen und Emotionen als "männlich" oder "weiblich" grundsätzlich zu hinterfragen.