Was ist eine freie marktwirtschaft?

9 Antworten

Manche beschreiben die freie Marktwirtschaft als Idylle, bei der jeder zu dem kommt, was er braucht: der Käufer braucht was zu essen, er geht auf dem Markt und holt sich was, der Verkäufer bekommt Geld,, mit dem er wieder neut produzieren kann und, ja für seine eigenen Bedürfnisse braucht er auch noch was.

Bei diesem idyllischen Bild wird einfach der Gegensatz, der sich am Markt austobt, vornehm rausgelassen. Der Verkäufer will seine Ware natürlich möglichst teuer verkaufen, der Käufer will auf Grund seiner beschränkten Mittel möglichst billig gute Ware kaufen. Dies hat früher dazu geführt, dass die Verkäufer mit den Gewichten und Längen beschissen haben, auf Grund dieses Gegensatzes, so dass bis heute der Staat darüber wacht, dass reele Waagen verwendet werden. Für die Maße ist das Eichamt zuständig. Und trotzdem wird immer wieder versucht, auf dieser Grundlage die Leute zu verwirren und z.B. verschiedene Mengen einer Ware verpackt, dann kann man nur mit Taschenrechner das günstigste Angebot herausfinden. Da werden inzwischen Kilo-bzw. Literpreise gezwungenermaßen verlangt, zumindest teilweise angegeben.

Dieser in die Gesellschaft eingebaute Gegensatz ruft Gewalt hervor, der in den Anfängen des Kapitalismus in den USA sich herausgebildet hat nicht staatlich, sondern jeder hatte zum Schutz seines Eigentums ein Gewehr, und viele Amerikaner haben das noch heute! Und sind stolz darauf. Ein "Fortschritt" waren dann schon die Rancher, die ihre Pistoleros hatten, die missliebige Leute einfach umlegten. Da gibt es ja genug Geschichten aus dem Wilden Westen. Heute ist in entwickelten Gesellschaften diese Gewalt bei den Staaten, die durch Polizei und Gerichte diesen Gegensatz kontrollieren, das nennt man das Gewaltmonopol des Staates. Wenn das so funktioniert, wie das z.B. in den USA oder auch in den Ländern Europas passiert, so ist das freie Marktwirtschaft.

Sozial wird sie dann, wenn sie sich in gewisser Weise um die Opfer dieses Gegensatzes kümmert, also z. B. Leuten, die kein Geld haben, weil sie keinen Arbeitsplatz haben, eine "Grundsicherung" zur Verfügung stellt. Allerdings müssen die anderen Beschäftigten dieses bezahlen. Die Beiträge zieht der Staat vom Lohn ab. Ebenso bei Krankenversicherung und Rentenversicherung.


Matzko  17.12.2011, 11:38

Freier Markt hat nichts mit "glücklichem Markt" zu tun! Bei der Definition und Untersuchung des Begriffs "Freier Markt" bleibt völlig außen vor, ob der Einzelne zufrieden ist oder nicht. Es bedeutet lediglich, dass er (der Markt) sie frei reguliert.

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Snanifo  17.12.2011, 14:45
@Matzko

Wenn du idyllisch als "glücklich" verstanden hast, dann war das ein Missverständnis! Ich habe Deine Vorstellung von Markt als "idyllisch" bezeichnet und die realen Marktvorgänge beschrieben, die ohne Staatliche Regulierung (oder auch Regulierung durch irgendeine Mafia) in Mord und Totschlag enden würden. Wie gesagt: Wilder Westen!

Wie sieht denn dein Subjekt "Freier Markt" aus? Wer oder was ist denn das?

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Eine freie marktwirtschaft bedeutet, dass sich der Markt (also das Verhältnis von Angebot und Nachfrage) ohne Zwänge oder Einmischung frei entfalten kann. Jeder Verkaäufer kann einen Preis nehmen, den er will solange der Käufer bereit ist, ihn zu bezahlen. Als Beispiel für eine freie Marktwirschaft wird gerne die USA genannt. Wir in der BRD haben eine soziale Marktwirtschaft. Das bedeutet, dass der Staat sich im Interesse seiner Bürger in den "Markt" einmischt. Ein Beispiel dafür ist der Wohnungsmarkt. Auch wenn Wohnungen knapp sind, kann der Vermieter nicht bis ins Unermessliche hohe Mieten verlangen. Es gibt eine Mietpreisbindung über die er nicht gehen darf. Also, ist dieser Markt (Beispiel hier Wohnungsmarkt) nicht frei. Viele Artikel haben auch Preisbindungen (Bücher, Zigaretten, um nur einige Beispiele zu nennen). Da hat der Verkäufer keinen freien Markt und kann nicht machen was er will. Konnte dir das helfen, was ich versucht habe zu erklären?


Snanifo  17.12.2011, 01:12

Wenn das alles so schiedlich friedlich auf dem "Markt" funktionieren würde, so dass alle zu dem kommen, was sie brauchen, die einen was zu essen, die anderen Geld dafür, dann bräuchte man wahrlich keinen Staat. In meinem Beitrag bin ich genauer darauf eingegangen.

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Markt ist ein Platz, an dem Angebot und Nachfrage vorhanden sind,
danach richtet sich der Preis, der Verkäufer richtet seine zukünftigen Maßnahmen nach dem Verkaufserfolg usw. das kennst du alles

Marktwirtschaft: Die Wirtschaft eines Staates funktioniert weitgehend genau so.

Frei: Der Staat regelt nur Dinge, die unbedingt nötig sind, alles andere ist Sache der Marktteilnehmer


kingofjerks  16.12.2011, 16:18

in einer freien Marktwirtschaft regelt der Staat gar nichts!! In einer Marktwirtschaft in der vom Staat etwas geregelt wird nennt sich ordo-liberalismus

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GreenGoblin  16.12.2011, 17:48
@kingofjerks

Das ist in der Realität aber NIE der Fall. Allein schon die Existenz von Steuern und Menschenrechte ist im Grunde schon eine Einmischung.

Selbst in den vergleichsweise libertären USA mischt sich der Staat oft ein (Steuerrecht, Zoning Laws, Bailouts). Dort leider nciht weniger zum Nachteil des Volkes als wenn er es nciht täte denn leider geschieht es in amiland immer häufiger eher wegen Gefälligkeiten zw. korrupten Politikern, Unternehmern, und Banken, als zum Wohl der Bürger zB. weil Politiker lieber an die nächste Wahl und nciht an das nächste Jahrzenht denken und einen einfachen schnellen Weg der Problemlösung gehn

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Als Beispiel: Nahrungsergänzugnsmittel dürfen von JEDEM verkauft werden. ABER, eine Genehmigung (staatlicher Eingriff) muss vor in Verkehr bringen, erteilt werden. Theroretisch ist dieses Beispiel freie Marktwirtschaft, aber durch den Eingriff und der Genehmigung wiederrum nicht, da es zig Auflagen gibt, diese Produkte zu verkaufen. Unterm Strich darf leider niemand machen was er will sondern wird duch die Gesetzgebung und diverse Auflagen eingeschrenkt und Untersagt. Sonnst dürften Joints genauso vertickt werden wenn die Marktwirtschaft frei wäre. Fazit, ich schliesse mich meinen Vorrednern an mit der Aussage das der Begriff "freie Marktwirtschaft" ein Utopia wäre und in den aktuellen Staatsformen nicht praktizierbar ist.

LG

Bei der Freien Marktwirtschaft bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis eines Produkts

Wird also wenig nachgefragt (Käufer) aber viel Angeboten (verkäufer) sinkt der Preis

Gibt es aber weniger Angebote und Dafür Viele Nachfrager steigt der Preis