Was ist eigentlich "strenge Erziehung"?
Manche halten es erst für streng wenn der Papa ihnen eine schallert - andere schon wenn Mutti mal nein sagt. Gibt es eigentlich objektiv eine strenge Erziehung?
Wo ist für euch die Grenze?
6 Antworten
Ohrfeigen oder Nein sagen sind die Mittel einer Erziehung, das eine rabiat, das andere verbal.
Weder Ohrfeigen noch Worte machen eine Erziehung streng oder weniger streng. Strenge zeigt sich dadurch, welche Grenzen einem Kind gezogen werden und welche Pflichten und Freiheiten es hat.
Manche Kinder sind in ihrer Entfaltung sehr stark eingeschränkt und andere wiederum genießen große Freiheiten. Nicht damit zu verwechseln sind die Kinder, die alles dürfen, weil es niemanden gibt, der ihnen beibringt, was gut und was schlecht ist. Hier handelt es sich eher um eine Nicht-Erziehung, auch Vernachlässigung genannt.
Das Wundermittel der Erziehung ist einfach Konsequenz, so dass klare Regeln bestehen, innerhalb derer sich ein Kind frei entfalten kann. Regelverstöße haben bestimmte Folgen, die nicht unbedingt in Verboten oder gar Schlägen bestehen müssen; sie müssen nur bekannt und kalkulierbar sein oder in schmerzhaften Erfahrungen bestehen.
Wer beispielsweise lautstark am Tisch über das Essen meckert, muss eben hungrig aufstehen und bekommt keine Extrawurst gebraten. Auch das kann Strenge sein.
Strenge Erziehung heisst für mich erstere. Weil Nein sagen ist ja nicht wirklich Streng
Erstere ist Strenge Erziehung, so wie es in der frühere Zeit gab. Bei einem Nein oder mit Worten kann man nicht so gut erzogen werden, weil man ja auch keine Angst haben muss vor einer richtigen Strafe
Du findest es also gut erzogen, wenn ein Kind brav ist, weil es Angst vor Prügel hat?
Gut erzogen ist, wenn ein Kind brav ist, weil es brav sein besser findet und die Eltern stolz machen will.
Zum Teil ja, weil man eben wusste was einem blüht wenn man sich falsch verhält. Handyverbot Hausarest usw ist einfach Sinnlos. Aber klar dein 2. Satz stimmt auch
Hausarrest und Handyverbot sind sinnlos, sagst du.
Es gibt auch viele Kinder, die sich an Schläge gewöhnt haben, also kann das auch sinnlos sein. Tut halt kurz weh und das war‘s.
Ein gut erzogenes Kind ist fähig, seinen gesunden Menschenverstand zu nutzen.
Beide Varianten können zum selben Ergebnis führen. Heisst nicht das man ein schlechter Mensch wird, weil man geschlagen wurde. Kommt immer darauf an, was man aus dem Leben macht und was man aus den Fehlern lernt.
Antwort von Karl Valentin: "Erziehung ist völlig unnötig. Die Kinder machen uns eh alles nach." Für manche Eltern mag diese Erkenntnis eine Tragödie sein.
Strenge würde ich definieren als
- viele Regeln, dadurch einengend
- oder wenige, aber als einschneidend empfundene Regeln
- keine Mitspracherechte der Kinder bei den Regeln
- fragwürdige Erziehungsziele, die weltanschaulich nicht neutral sind, Indoktrinierung, oder auch Erziehungsziele wie die Aberziehung von Persönlichkeitsmerkmalen
- zu wenig Empathie gegenüber dem Kind, zu wenig Rücksicht auf seine Bedürfnisse, zu wenig Verständnis, zu wenig Nestwärme, zu schlechte Bindung
- Regelverstöße werden zu leichtfertig, zu oft und/oder zu hart bestraft
- sog. frech werden, Widerworte bzw. mit den Eltern diskutieren ist nicht erlaubt
- das Kind wird unterworfen, zum Untertan gemacht.
Es ist rein subjektiv. Jeder hat ne andere Grenze ab wann es streng ist.
Ich empfinde ne Erziehung streng, wenn einen die Eltern die Tage vollpacken und die Kinder nicht selbst entscheiden sollen was sie mit ihrer Freizeit anfangen möchten.
Es kommt auch drauf an in welchen Verhältnissen man selbst aufgewachsen ist. Was für andere normal war, war für ander ultra streng.
Erstere ist gewalttätig. Man kann auch nur mit Worten bzw. Regeln sehr streng sein.