Was ist die Wirkung von Zeitdehnung/Zeitstraffung?
Was beides Bedeutet weiß ich, aber man soll ja auch immer die Wirkung erzählersicher Elemente analysieren und da weiß ich jetzt leider nicht weiter...
3 Antworten
In einem bewegten Objekt vergeht die Zeit langsamer als in einem ruhenden Objekt. Erreicht das Objekt die Lichtgeschwindigkeit, dann steht die Zeit still.
also sagen wir mal, so ne Werke wie Thomas Mann "Lotte in Weimar", da setzt bei mir ne arge Zeitdehnung ein, da brauch ich für ne einzige Seite drei Tage, wenn da wirklich bis in alle Einzelheiten jede Seelenregung unterm Elektronenmikro in trögem Zwiebackstil beschrieben wird. Und wenn ich so ne Stilisten les wie Raymond Chandler oder Brecht oder Kafka oder Erwin Strittmatter, da ist kein Satz zuviel, da setzt Zeitraffer ein. Hängt immer ab von der subjektiven psychologischen Zeit, also deiner biologischen Zeitmessung: wenn du an ner roten Ampel stehst, ist Zeitdehnung, und wenn du ne schnuckelige Geburtstagsparty hast, dann ist Zeitraffung, wo alles viel zu schnell rum ist.
Du meinst die Wirkung auf den Leser?
Na schön:
Zeitstraffung: schafft beim Leser das Gefühl von Eile und/oder Dramatik(unüberschaubare Situationen, die den Protagonisten überfrdern, Zeitdruck, Verwirrtheit). Du kannst damit wunderbar ausdrücken, dass der Protagonist gerade die Kontrolle verliert (zum Beispiel in Kampfszenen gerne benutzt)
Zeitdehnung: fokussiert den Leser auf die Situation. Die Zeit dehnt sich besonders dann, wenn man eine Situation ausführlich beschreiben will. Das kann entweder eine Genusssituation sein (Sonnenaufgang beobachten, der großen Liebe in die Augen sehen), aber durchaus auch Dramatik mit sich bringen (jemand stirbt in den Armen des Protagonisten; man sieht etwas auf sich zukommen,...)
Da kann man aber wirklich ewig darüber schreiben wie man die beiden Elemente verwenden kann.
Hat das schon ein bisschen geholfen?
LG
B
Stimmt auch, aber in dem Postin geht es um "erzählerische Elemente" ;)