Was ist die aus eurer Sicht beste Variante das Wort Bürger zu gendern?
In meiner letzen Frage ging es um gender-gerechte Sprache. Ich nannte als Beispiel Bürgende für Bürger. Einiger User:innen meinten aber, dass Bürgende gar keine Bürger sind. Aber so kenne ich es auch von anderen Wörtern: Studenten sind Studierende, Mitarbeiter sind Mitarbeitende?
Warum geht das bei Bürgende nicht? Wie kann man Bürger am besten gendern, ohne auf lange Konstruktionen wie Bürgerinnen und Bürger zurückzugreifen? Denn in Kombination mit anderen Wörtern wird das problematisch. Man kann ja besser Bürgendesteig sagen als Bürgerinnen und Bürgersteig.
Gibt es Empfehlungen zum passenden Gendern von Bürger?
30 Antworten
Das wäre "Bürgere".
Ich mache den Vorschlag, die Endungen der deutschen Sprache grundlegend zu verändern, um sie a) geschlechtsneutral und b) auch viel leichter aussprechbar zu machen, als das beim modernen "Gender-Deutsch" mit Sternchen und Unterstrichen möglich ist.
Nehmen wir also das Wort "Bürger".
Bürger geschlechtsneutral heißt künftig "Bürgere", hier gibt es die Endung -e
Eine Bürgerin heißt künftig "Bürgera"
Ein männlicher Bürger heißt künftig "Bürgero"
Die Mehrzahlbildung geschieht immer durch anhängen von -s.
"Bürgeres" wären als nach bisheriger Schreibweise "BürgerInnen"
>>> Der Vorteil ist, dass es wirklich absolut neutral ist, da auch die Endungen gleichlang sind und nicht männlich und weiblich verschiedene Längen haben.
Hier kannst Du immer "deine" nehmen, denn daran war noch nie das Geschlecht ablesbar. Und "Antwort" ist kein Begriff mit natürlichem Geschlecht. Es hat nur ein grammatisches Geschlecht (weiblich), dass es leider in Deutsch gibt.
Ich beherrsche unsere Sprache und kann die Artikel korrekt anwenden. Und so gibt es den Bürger bzw. die Bürger.
„[…] ein grammatisches Geschlecht (weiblich), dass es leider in Deutsch gibt.“
In welcher Sprache hat ein Substantiv denn kein grammatisches Geschlecht?
In Türkisch gibt es keines. Und in vielen Sprachen, in denen es das gibt, ist es wenigstens logisch und basiert auf der Endung. In Deutsch ist es dagegen so kompliziert, dass es für Ausländer nur schwer erlernbar ist.
Im Normalfall hängt es von der Herkunft der Ausländer ab, ob sie Deutsch erlernen wollen oder nicht, denn am Können scheitert es selten.
Das liegt daran, dass die deutsche Sprache ein Sammelsurium von Herkünften in sich vereint, weil das Land bzw. die Region schon immer Zuwanderer anzog.
Wie in keiner anderen Sprache erlaubt das Deutsche dafür spontane Wortbildungen aus zusammengesetzten Substantiven oder aus Anglizismen, was die Sprache sehr flexibel macht.
„In Türkisch gibt es keines […]“, weswegen bei personenbezogenen Substantiven auch nur aus dem Zusammenhang ersichtlich wird, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, z. B. bei Berufsbezeichnungen durch kadın oder erkek als „Vorwort“.
Ob das besser oder schlechter für den Einzelnen ist, ist eine Frage der Gewohnheit.
Ob und ggf. wie schnell unsere Sprache erlernt wird, ist sehr häufig von der Bereitschaft abhängig, das auch zu wollen.
Wie kann ein Wort geschlechtsneutral sein, das unterschiedliche Endungen für unterschiedliche Geschlechter aufweist?
"neutral" soll nicht heißen, dass alles gleich, aber alles gleichwertig ist. Da von den Endungen auf e, a und o keines höherwertig ist, ist das gegeben. Das bisherige System ist deshalb nicht gleichwertig, weil die weibliche Form länger ist.
Das ist eine Frage der Sichtweise.
Es ließe sich argumentieren , dass ein a höherwertig ist als ein e und dieses wiederum als ein o, weil es jeweils im Alphabeth weiter vorne steht, oder auch umgekehrt, weil höherstellige Buchstaben einen höheren Wert haben könnten.
Wer lange genug sucht, wird immer ein Haar in der Suppe finden.
Ich hab die Auswahl so getroffen, weil in den meisten europäischen Sprachen Namen die auf -a enden weiblich sind und die die auf -o enden männlich sind. Für die Neutralform nahm ich das e, da es in dieser Position leichter aussprechbar ist, als i oder u.
Namen sind heutzutage gerade in Europa nicht mehr sprachgebunden. Italienische und Slawische männliche Vornamen enden oft auf -a, bei nordischen ist ein -i am Ende durchaus üblich. Ob etwas leichter aussprechbar ist, hat mit den Sprechgewohnheiten zu tun und weniger mit der Schreibung.
Und gerade weil Du das -a als vermeintlich häufig weibliche Endung nutzen willst, kann es auch nicht neutral sein. Neutral wäre eine y oder ein Konsonant, irgendein Buchstabe, der bisher nicht „weiblich vorbelastet“ ist.
Etwas absolut künstliches will ich eigentlich nicht. Es soll eine Verbesserung einer bisherigen Sprache sein.
Es ist keine Verbesserung, sondern nur eine Veränderung, und sie ist bereits künstlich.
Verbesserungen in der Sprache entstehen aus sich selbst heraus, wenn eine Mehrheit sie spricht und die Begleitliteratur dahingehend angepasst wird, nicht umgekehrt.
Das hört sich gut an. Da muss ich mich aber glaub ich erst etwas dran gewöhnen.
Esperanto ist aber nicht geschlechtsneutral. Da gibt es Formen, die sich für uns (weil das Wort dem Deutschen entstammt) komisch anhören: Onklo = Onkel und Onklino = Tante. Weil das eingeschobene "in" die weibliche Form ergibt, sind die männlichen und weiblichen Bezeichnungen nicht gleichlang, was aber unbedingt sein sollte für echte Neutralität.
„[…] was aber unbedingt sein sollte für echte Neutralität. […]“
Echte Neutralität gibt es nicht.
Wie die Kommentare des FS beweisen ... eine völlig sinnfreie Strohmannfrage, die seinerseits garkeinen Anspruch auf Antwort hat. Genderneutrale Begriffe durch Patizip zu schaffen wird dort angewendet, wo sie Sinn machen und nicht bei jedem ausgedachtem Unsinn, um irgendwie gegen die Sprachänderungen zu pöbeln.
Anders gesagt: Das Problem existiert außer im Wahn des FS nicht und wenn denn, wird es die allgemeine Sprachentwicklung zeigen. Aber sehen wir es positiv: scheinbar wird dieser unsinnige Widerstand gegen das Partizip langsam aufgegeben, War ja auch reich an völlig absurden wie auch falschen Behauptungen
Als, das Gendern von Bürger in Bürgende ist Grundfalsch. Denn Bürgende ist bereits eine existierende Bezeichnung für etwas, und zwar für etwas was mit einer geschlechtsneutralen Version des Bürgers nichts zu tun hat.
Ein Bürger ist ein Mitglied einer Staatsgemeinschaft. Das stammt aus dem Mittelalter, als ein Bürger ein Einwohner einer befestigten Stadt war (Bürger = in einer Burg wohnend) und dort spezielle Rechte hatte.
Ein Bürgender ist eine Person, die eine Bürgschaft für jemand übernommen hat.
Bürgende sind halt einfach was ganz anderes, das sind Menschen, die für irgendetwas bürgen. Ein Bürger ist aber nicht einfach jemand, der bürgt, auch wenn ein Mitarbeiter jemand ist, der mitarbeitet.
Eingebürgerte oder einfach nur Gebürgerte könnte funktionieren, gehört sich aber einfach nicht.
Bürgende bürgen für etwas.....
Sie stehen also mit ihrem Hab und Gut und Ruf dafür ein das etwas funktioniert (vereinfacht gesagt).
Ich bürge dafür das mein noch nicht berufstätiges und noch nicht ganz volljähriges Kind die Miete seiner Wohnung tatsächlich bezahlen kann jeden Monat. Kommt dieser Minderjährige dieser Verantwortlichkeit nicht nach, muss ich dafür gradestehen, es fällt negativ auf mich zurück, ich bezahle dann diesen ausstehenden Betrag.
Im Deutschen kann man nunmal nicht jeden Begriff erweitern wie man lustig ist.... oft genug kratzt man dann an anderen Wortbedeutungen.
Übrigens, ein "Bürgerinnen - und Bürgersteig" gibts nicht. Der Bürgersteig ist und bleibt ein Bürgersteig. Ist man damit nicht zufrieden kann man auch "Gehweg" sagen. Oder man nutzt das französische "Trottoir".
Zumal der Steig männlich ist, es müsste dann auch Bürgersteiginnen und Bürgerinnensteiginnen geben.
sag einfach gehsteig, habe noch nie "bürgersteig" gehört!!
Verreise öfter innerhalb Deutschlands und höre besser hin.
Deina Deine Deino Antworta Antworte Antworto halte ich nicht für praktikabel.