Was ist der Unterschied zwischen Identität und Image
Ich ist nicht, sondern bin.
(Man könnte fast sagen: binen und isten sind zwei ganz verschiedene Arten zu sein. )
Kann ich mein Ich sein oder auch ein anderes? Ändert sich mein Ich bei Traurigkeit, Glück, Freude, Begeisterung? Oder habe ich dann je nur ein solches oder solches Bild von mir? Bin ich das Ich, das Ihr Euch von mir macht?
Ist es nicht leichter, die Identität zu ändern als das Image?
14 Antworten
Das Wort Identität hat verschiedenen Bedeutungen. Eine Grundbedeutung ist die der vollständigen Gleichheit (Gleichheit in jeder Hinsicht). Sie besteht darin, derselbe/dieselbe/dasselbe zu sein (lateinisch: idem/eadem/idem, davon abgeleitet das Substantiv identitas = Selbigkeit, Identität). Etwas Identisches ist etwas Einheitliches und mit sich selbst Gleiches.
Mit Identität kann auch das Ich, die Persönlichkeit eines Individuums bzw. die Wesenseinheit (leiblich, geistig, seelisch) einer Person, die Eigentümlichkeit des Wesens einer Person, das Bewußtsein, das Selbstbewußtsein, eine soziale Rolle, zu der ein Zugehörigkeitsgefühl besteht, oder einfach nur ein kennzeichender Merkmal (bzw. die Kombination solcher Merkmale) einer Person zum Zweck der Zuordnung/Identifizierung gemeint sein.
Das Ich ist Träger von Bewußtseinszuständen und hat die Fähigkeit zur Selbstreflexion (Nachdenken über sich selbst). Das Ich ist bei Immanuel Kant einerseits empirisch Gegenstand des inneren Sinns, andererseits transzendental formale Bedingung der Einheitlichkeit von Erfahrung (ein „ich denke“, das alle Vorstellungen begleiten kann).
Das Handlungen vollziehende identische Subjekt hat als Eigenschaften Intentionalität (Gerichtetheit/Bezogenheit) und Möglichkeit einer ursprünglichen Selbstuntersuchung. Das Ich ist ein einheitlicher Beziehungspunkt für alle Vorgänge der Innnenwelt.
Beim Erleben, bei Gedanken und Gefühlen bleibt dieser Beziehungspunkt und darin, wer Subjekt ist, ändert sich nichts. Die Zustände, in denen sich Personen befinden, ändern sich bei Eintreten von Traurigkeit, Glück, Freude, Begeisterung.
Es ist nur möglich, das eigene Ich zu sein. Bei anderen ist es möglich, sich mit Hineinversetzen (mit Hilfe von Einfühlung und Phantasie) ein Stück weit anzunähern, aber nicht, dieses Ich ganz zu sein. Krampfhafte Versuche, ein anderer zu sein, lassen Personen unecht wirken.
Was ich zu sein meine, ist mein Selbstverständnis/Selbstbild.
Dabei handelt es sich um eine Innensicht, während das Image eine Außensicht (Perspektive anderer) ist. Ein Image ist das Bild, das bei anderen/der Öffentlichkeit von einer Person (oder Gruppe, Firma, Institution und ähnlichen Vereinigungen) besteht (lateinisch imago = Bild, Bildnis, Abbld, Nachbild(ung), Erscheinung; englisch image = Bild, Bildnis, Vorstellung, (geistiges) Bild, Image (Persönlichkeitsbild), Verkörperung).
Was andere sich für ein Bild machen, sind Meinungen und Vorstellungen. Was andere glauben oder sich vorstllen, ist nicht unbedingt vollständig oder auch nur richtig. Die Übereinstimmung kann mehr oder weniger groß sein. Der Blickwinkel kann einseitig und verzerrt sein. Durch absichtlich ungünstige und schlechte Darstellung kann versucht werden, das Image von anderen zu beeinträchtigen und sie schlecht zu machen (negative Imagekampagne).
Was leichter zu ändern ist, hängt von den Inhalten und Umständen ab. Beim Image gibt es Beeinflussungsmöglichkeiten durch zielgerichtetes Verhalten und Öffentlichkeitsarbeit.
Zu einer grundlegenden Änderung kann eine Persönlichkeitsentwicklung (mit Ausbildung von Fähigkeiten) oder ein Umdenken (einschließlich geänderter Einstellungen) einer Person führen. Dies ist auf jeden Fall besser und nachhaltiger. Eine Vorspiegelung von etwas, was eine Person tatsächlich nicht ist, kann auf Dauer zu Schwierigkeiten führen, weil dies Anstrengungen erfordert, schwerwiegende Abweichungen zu verbergen, Lügengemälde aufrechtzuerhalten und eine Darstellung, die nicht einem selbst entspricht und daher nicht von innen heraus getragen ist, durchzuhalten.
Deine Identität ist das, was du bist, mit all deinen Eigentümlichkeiten, Gaben, Fähigkeiten... Es ist das was DICH ausmacht, das was du bist, wenn du dich ohne Wenn und Aber lebst.
Wenn du versuchst anders (ein Anderer) zu sein, ist das nicht identisch mit dem, was du wirklich bist, also nicht authentisch.
Du kannst deine Identität nicht ändern. Du kannst nur deiner Identität eine Maske (persona) aufsetzen und vorgeben jemand/etwas Anderes/r zu sein.
Image ist das Bild, das andere von dir haben. Und das hat mit dem, was du wirklich bist, recht wenig gemein.
Denn die Sicht, die andere von dir haben, ist eingetrübt von ihren persönlichen Glaubenskonstrukten. Sie sehen nicht DICH, wie du wirklich bist, sondern sie sehen dich so, wie sie dich sehen wollen.
Das mit den kreativ verwendeten verben habe ich nicht verstanden.
identität ist was ich tatsächlich bin.
image ist, wie andere mich sehen.
identität kann man schlecht ändern, eher einzelne persönliche eigenschaften.
image ist schwer zu ändern, weil es ja in den anderen exisitiert, aber man kann letzlich darauf einfluss nehmen und es verändern, ohne dass man sich selbst innerlich veändert.
ja, das meine ich auch. das, als was ich mich selber sehe, muss nicht mit meiner identität übereinstimmen. man könnte vllt von selbst-image, halt selbstbild sprechen?
Identität ist, wer du bist. Image ist, wie andere dich wahrnehmen. Das hat nichts mit momentanen Gefühlen zu tun. Optimal ist es, wenn dein Image deiner Identität entspricht, weil du dich dann so gibst, wie du bist, dich nicht der Umwelt gegenüber verstellst. Es ist aber schwierig. Einfaches Beispiel: deine Wohnung ist grundsätzlich ein Müllhaufen, aber wenn Besuch kommt, wird alles mal kurz aufgeräumt. Du selbst bist dann also eher entspannt gegenüber Unordnung (oder ein kleines Ferkel), aber möchtest, dass andere dich als ordentlichen Menschen wahrnehmen.
Moin Petra,Deine Identität sind Deine menschlichen Werte, Dein Ego, das Wesen, Deine Lebensgewohnheiten, die Bildung, die Interessen u.dgl. Dein Image sind die äußeren Werte, wie Dich andere sehen. Das Image kann man pflegen und dabei neben seiner Indentität stehen. Anderen etwas vormachen was man nicht ist oder über seinen Schatten springen, sind so übliche Vergleiche zwischen Identität und Image. Dem Image kann von anderen geschadet werden, Deiner Identität eher nicht, da spielen Erbanlagen, Wesenszüge ein, die nur Du vermagst zu ändern.
Morgen auch und Danke. Was ich schon lange suche: Gibt es wo eine Bad Bank für Erbanlagen?
Hallooo? Wie ist das wohl zu verstehen? Kann man sich hierzu deutlicher ausdrücken? Ich verstehe Bank im Bad für eine Sitzart zum Entspannen? Zum Relexen? oder so? ... Was für Erbanlagen? Lieg ich voll daneben?
Ich bin (binen) ist eine ganz andere Tätigkeit als Ich ist (isten). Man kann den Unterschied wohl als Innen- und Aussenperspektive fassen.
Rückfrage: Wenn Identität ist, was ich bin, was ist dann das, was ich zu sein meine, mein Selbstverständnis, Ichgefühl? Das ist doch etwas ganz anderes als ich wirklich bin, oder?