Was ist der Unterschied zwischen Freizeit, Dressur und Westernreiten?

4 Antworten

Dressurreiter werden dem sog. englischen Reiten, also das, was hierzulande meist geritten und auch auf Olmpia gezeigt wird, zugerechnet. Meist reiten sie auch auf Turnieren.

Westernreiten ist die amerikanische Arbeitsreitweise der Cowboys.

Freizeitreiten machen beide Sparten der Reiterei. Man kann freizeitlich Westernreiten und man kann freizeitlich "englisch" reiten.

Ich nehme an, das Wort "englisch" reiten kommt aus den Staaten. Früher hat man das bestimmt nicht benutzt, erst als das Westerreite hierzulande aufkam. Für die Amis war  wahrscheinlich alles "englisch", was nicht Western war, und wo ein europ. Sattel und Reitstiefel  statt Jeans benutzt wurden. Und wir haben das halt in unsere Sprache übernommen.  Genaugenommen aber ist das englische Reiten nicht das Dressurreiten, sondern eher das Reiten im Gelände hinter lebendem Wild her. Wie es halt die englische Oberschicht tut oder getan hat.

In jeder Sparte der Reiterei und auch auf jedem Niveau der Reiterei gibt es gute und schlechte Reiter, pferdefreundliche und tierquälerische Reiter. Leider auch auf Olmpianiveau. Ich sage nur Anky van Grunsven, die zweifache Olympiasiegerin, Gal, der Weltmeister und ursprüngliche  Totilasreiter, Kittel, van Helgstrand, Cornelissen.  Alles bedeutende Reiter, und ohne Ausnahme üble Tierquäler. Leider.

Die gibt es bei den Westernreitern genauso! Die Westernreiter neigen in meinen Augen manchmal dazu, sich als die netteren Reiter hinzustellen, aber das ist leider falsch.

Und auch bei den Freizeitreitern gibt es Tierquäler im Sattel, nämlich solche, die sich nicht darum kümmern, ihr Pferd so zu reiten, dass es keinen Schaden davon trägt. Auch wenn sich manche Freizeitreiter als  besonders "lieb"zu den  Pferden verkaufen wollen.Ich sage nur Fred Rai, Sabine Biermann.  Wenn es zum Fleischtransport ausartet, ist jede Freizeitreiterei gemein.

Es gibt aber auch extrem anspruchsvolle Freizeitreiter. Ich kannte den verstorbenen Dr. Schirg. Er war der Übersetzer der Werke von Nuno Oliveira und hat seinen Vollblutaraber Hamasa Abdelati, der letzte Spielkamerad meines Hamasa Tirf, bis zur Levade ausgebildet.  Ohne je auf einem Turnier gestartet zu sein. Nur zur eigenen Freude.

Die Extreme: tierquälerisch - fair, grottenschlecht - traumhaft gut gibt es in jeder der drei Arten der Reiterei. Da ist keine per se besser oder schlechter.



Pinchschlo 
Beitragsersteller
 31.05.2017, 19:06

vielen Dank :)

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Ciao :-)

Westernreiten:

Ist eigenetlich ein Reitstil der zur Rinderarbeit entwickelt wurde. Bedeutet

- bequemer breiter Sattel

- Reiten mit gestreckten Bein, nicht wie beim klassischen Reiten angewinkelt

-mindestens 1 Hand frei

-das Pferd wird fast ausschließlich mittels Schenkel- und Gewichtshilfen geführt (kaum Zügeleinsatz)

- Westernpferde müssen ausdauernd und beweglich sein (schnelle Wechsel dürfen kein Problem haben)

Dressur:

 gibt es keine einheitliche Beschreibung, da es sich hier ledeglich um einen Teilbereich in verschiedenen Reitweisen handelt.

Ursprüngliche Art ist die Barockdressur (Barockreiten, eigentlich als militärisches Reiten entwickelt).

Daraus wurde sowohl die Spanische als auch die klassisch Englische heraus entwickelt. In beiden Reitweisen gibt es unterschiedliche Dressurlektionen.

Freizeit:

Beinhaltet alles was nur freizeitmässig also ohne Wettbewerbsehrgeiz ausgeübt wird. Das fängt mit simplen Reitkenntnissen an für gemütliche geländegänge an und hört beim ehemaligen Profireiter auf, der z.B. weiter Dressurlektionen reitet um sich und sein Pferd fit zuhalten.

LG



Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigene Pferde seit über 15 Jahren

Pinchschlo 
Beitragsersteller
 31.05.2017, 19:04

vielen Dank!

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Die Hilfen, oft auch die Einstellung und die Ausrüstung. 

Freizeitreiten ist für mich eigentlich so ziemlich alles, wenn man damit kein Geld verdient. Allerdings werden Freizeitreiter oft mit einer "alternativen" Einstellung gleichgesetzt. 

Die Begriffe sind überlappend und lassen auch Raum für Interpretationen.

- Western ist klar...( denke ich mal)

- Unter Freizeitreiten versteht man meist Grundkenntnisse, und ist zufrieden, mit einem braven Pferd in der gewinschten Gangart in die gewünschte Richtung zu gelangen. Unabhängig von der Reitweise.

- Dressurreiten beinhaltet ein fur Reiter und Pferd gesunderhaltendes Reiten, wobei man nie auslernt. Gibt es auch in allen Reitweisen. Meist denkt man aber eher an barocke oder englische Reitweise, weil es dort eher exzessiv betrieben wird.