Was ist der Unterschied zwischen der alten und neuen Lehre Luthers?

1 Antwort

Der Unterschied zwischen der alten und neuen Lehre Luthers bezieht sich auf seine theologischen Ansichten und Lehren vor und nach seiner Reformationserkenntnis, die ungefähr um das Jahr 1517 stattgefunden hat. Diese Veränderungen führten zur Protestantischen Reformation. Hier sind die wesentlichen Unterschiede:

1. **Rechtfertigung durch Glauben**:

  - **Alte Lehre**: Vor seiner Reformationserkenntnis war Luther ein Augustinermönch, der den traditionellen katholischen Glauben an die Notwendigkeit von guten Werken und Sakramenten zur Erlangung des Heils akzeptierte.

  - **Neue Lehre**: Nach seiner Erkenntnis betonte Luther die Rechtfertigung allein durch den Glauben (sola fide). Er argumentierte, dass der Mensch allein durch den Glauben an Jesus Christus gerechtfertigt wird, nicht durch gute Werke oder kirchliche Rituale.

2. **Bibel als alleinige Autorität**:

  - **Alte Lehre**: Luther folgte der katholischen Lehre, dass die Kirche und ihre Traditionen neben der Bibel Autorität besitzen.

  - **Neue Lehre**: Luther entwickelte das Prinzip der „sola scriptura“ (allein die Schrift), das besagt, dass nur die Bibel die höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Praxis ist.

3. **Kritik an der Kirche**:

  - **Alte Lehre**: Luther akzeptierte die Autorität und die Struktur der römisch-katholischen Kirche und ihrer Hierarchie.

  - **Neue Lehre**: Nach seiner Reformationserkenntnis kritisierte Luther vehement die katholische Kirche, insbesondere den Ablasshandel, den er als Missbrauch ansah. Er lehnte die Autorität des Papstes und die kirchliche Hierarchie ab, die er als korrupt betrachtete.

4. **Sakramente**:

  - **Alte Lehre**: Luther hielt sich an die katholische Lehre der sieben Sakramente.

  - **Neue Lehre**: Luther reduzierte die Anzahl der Sakramente auf zwei, die er als biblisch begründet ansah: Taufe und Abendmahl (Eucharistie). Die anderen fünf Sakramente betrachtete er nicht als notwendig für das Heil.

5. **Das Priesteramt**:

  - **Alte Lehre**: Luther akzeptierte das katholische Verständnis des Priesteramts, das einen klaren Unterschied zwischen Klerikern und Laien macht.

  - **Neue Lehre**: Luther entwickelte das Konzept des „Priestertums aller Gläubigen“, das besagt, dass alle Christen direkten Zugang zu Gott haben und keine vermittelnde Priesterschaft benötigen.

6. **Gottesdienst und Liturgie**:

  - **Alte Lehre**: Luther folgte der traditionellen lateinischen Messe und der kirchlichen Liturgie.

  - **Neue Lehre**: Luther führte Reformen in der Liturgie ein, übersetzte die Bibel und den Gottesdienst in die Landessprache und betonte die Predigt als zentralen Bestandteil des Gottesdienstes.

Diese Unterschiede führten letztlich zur Bildung neuer protestantischer Kirchen und zur Spaltung von der römisch-katholischen Kirche. Luthers neue Lehren legten den Grundstein für die lutherische Kirche und beeinflussten zahlreiche andere protestantische Denominationen.

Woher ich das weiß:Recherche

naaman  01.06.2024, 16:40

Zwischen dem 4. Jahrhundert und der Reformation Luthers (ungefähr um das Jahr 1517) liegen etwa 1170 Jahre. Zwischen 2024 und 1517 liegen zwar nur 507 Jahre, dennoch kamen in diesem kürzeren Zeitraum mehr Informationen über die Gott und die Bibel zusammen, als in der Zeit davor. Es wäre jetzt langsam Zeit, sich wieder einmal von alten Bräuchen zu trennen. Die damals neuere Lehre Luthers, ist inzwischen auch schon nicht mehr aktuell.

Bitte jetzt keine Kommentare von eingefleischten Katholiken oder Protestanten. Konnte Luther zwar auch nicht verhindern, wir leben aber nicht mehr im 16. Jahrhundert.

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