Was ist der Unterschied zwischen Demokratie und Anarchie?

 - (Staat, Soziologie, Freiheit)

15 Antworten

Reine Anarchie setzt tatsächlich von dem "guten" bzw. aufgeklärten Menschen aus, diese Form von (A) ist, in der Tat, nicht von heut' auf morgen zu erreichen, aber dazu gibt es die Übergangsformen, wie Anarcho-Syndikalismus, Anarcho-Kommunismus und so weiter. Es wird nötig sein die Gesellschaft darauf vor zu bereiten. Diese Formen werden sicherstellen, das es NICHT zu gewaltsamen Konflikten kommt. Ich bin seit 35 Jahren Anarchist, und denke, dass Anarchie nicht sehr viel anders wäre als dieses System, vom Aufbau her, aber der Kapitalismus wäre nicht mehr die treibende Kraft, sondern die Vernunft. Im klassischen Sinne sollte Demokratie auf die Anarchie vorbereiten und das ist genau das was mir hier fehlt, wir treiben planlos im Kapitalismus herum, ohne Ziel. Das ist Chaos!


Muffinman007  07.05.2015, 18:21

Das stimmt. Schade, dass diese sogenannte "Demokratie", wie wir sie hier haben, in Wahrheit nur eine vom Volk selbst legitimierte Diktatur des Kapitals ist. Sonst würde sie den Übergang sicherlich erleichtern.

alibengalius  29.10.2012, 22:50

Sorry wegen der Fehler, bin müde.....;-)

bei der demokratie herrscht das volk durch vertreter (aber wenn man sich das so anschaut bin ich bei uns eher der meinung dass wir ne parlamentarische diktatur haben^^)...bei der anarchie gibt es keine festen regeln (außer vielleicht das recht des stärkeren) und es wird nicht geherrscht sondern jeder will überleben und den größten eigenen profit herausschlagen.

und da es in ner demokratie feste geschriebene gesetzte gibt (die es in anarchie nicht gibt) ist es auch keine mischform sondern eine eigene herrschaftsform


nikoweird 
Beitragsersteller
 17.03.2010, 14:27

und da es in ner demokratie feste geschriebene gesetzte gibt (die es in anarchie nicht gibt) ist es auch keine mischform sondern eine eigene herrschaftsform

doch, es gibt Gesetze, aber die werden nicht von oben herab gesendet, sondern von dem ,,Boden''

Anarchie ist Gesetz ohne Gewalt. -Kant

du sagst:

bei der anarchie gibt es keine festen regeln (außer vielleicht das recht des stärkeren) aus wikipedia: [...] „Eine Welt in der keiner regieren soll, über die Arbeit und Mühe eines anderen, […] Das ist Anarchie. Eine Welt in der Freiheit jeden beglückt, den Schwachen den Starken ‚ihn’ und ‚sie’ wo ‚deins’ und ‚meins’ keinen unterdrücken wird – Das ist Anarchie.“ [...]

neca86  18.03.2010, 08:37
@nikoweird

tjoa hat mit der realitätsfform aber wenig zu tun...der mensch ist nunmal doch nicht von grund auf gut, dann bräuchten wir keine gesetzte.

rein vom wortursprung heißt es herrscherlosigkeit. wenns bei vielen leuten aber schon an sowas wie grundmoral fehlt und wir nichtmal das grundgesetz hinkriegen, wie soll da sowas funktionieren?

im allgemeinverständnis wird immer dann von anarchie gesprochen, wenn keiner mehr die kontrollfunktion einnimmt oder einnehmen kann. und das endet dann nunmal immer im chaos.

„ANARCHIE existiert, wenn es keinen Senat, kein Recht und kein Gesetz gibt.“

– Lexicon Philosophicon

wenns funktionieren würde wär ich mal voll fan davon...

nikoweird 
Beitragsersteller
 18.03.2010, 11:39
@neca86

[...]der mensch ist nunmal doch nicht von grund auf gut, dann bräuchten wir keine gesetzte. [...]

du hast es erfasst!!!!!!! Die ganze Rechts-struktur ist einzig und alleine auf dem Glauben aufgebaut, dass der Mensch schlecht sein ( -->siehe Hobbes). DIE GESETZE SIND EIN HANDICAP DER GESAMTEN MENSCHHEIT Mit der Annahme, dass der Mensch gut sei (-->siehe Rosseau), wäre die Rechtsstruktur und Bürokratie der Unmüdigkeit erledigt

Die Anarchie ist eine Gesellschaftsform ohne Regeln und Gesetze. Jeder entscheidet eigenverantwortlich über sein Handeln. Diese Gesellschaftsform ist noch viel ausgeprägter von der theoretischen Existenz eines "idealen Menschen" abhängig, als zum Beispiel der Kommunismus. Da es diesen idealen Menschen nicht gibt, würde in einer solchen Gesellschaft schnell das Faustrecht regieren. In einer Demokratie hingegen regiert mehr oder weniger das Volk. Das Volk für jedes Einzelthema zu befragen, würde ein Land unregierbar machen. In einem demokratischen Staat gibt sich das Staatsvolk daher zumindest eine Verfassung, deren Inhalt nur durch eine Volksabstimmung geändert werden kann, und die als oberste Richtlinie für weitere Gesetze beachtet werden muss. Die Bundesrepublik Deutschland zum Beispiel besitzt keine Verfassung, sondern nur ein sogenanntes "Grundgesetz", das vom Bundestag mit 2/3 Mehrheit geändert werden kann. Insbesondere große Koalitionen bieten eine einfache Möglichkeit in das Grundgesetzt einzugreifen, wovon auch immer wieder gerne Gebrauch gemacht wird.

Demokratie ist gerichtet und Anarchie ist ungerichtet!

Bei einer Demokratie gibt es trotzdem gewisse Repräsentanten, die Gesetze beschließen bzw. dafür sogern, dass diese eingehalten werden ect. So gesehen gibt es natürlich eine gewisse Art von Herrschaft - dieses herrschende Element von oben fällt bei einer Anarchie weg. Die These "Demokratie = Monarchie + Anarchie" ist sicher falsch, allein schon, weil sie viel zu stark vereinfacht. Andererseits fällt mir jetzt auf Anhieb kein gutes Argument ein, dass sie widerlegt :-)