Was ist adam smiths vorstellung einer freien marktwirtschaft?

4 Antworten

Freie Marktwirtschaft bedeutet, dass der Staat kaum Einfluss auf das Wirtschaftsgeschehen hat, sondern der Markt sich selbst reguliert. Dies funktioniert durch Angebot und Nachfrage. Dienstleistungen und Güter werden nur bereitgestellt, wenn auch jemand dazu bereit ist, diese zu kaufen. Die Aufgabe des Staates ist es, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auf dem Markt frei gewirtschaftet werden kann.

Die Preisgestaltung wird ebenfalls nicht vom Staat übernommen, sondern durch Angebot und Nachfrage reguliert. Gibt es eine geringe Nachfrage, muss das Angebot daran angepasst und eventuell die Preise vergünstigt werden. Ist die Nachfrage hoch, können die Preise höher sein.

Ein Beispiel verdeutlicht diesen Prozess

Ein Bäcker hat 20 Brote und nimmt zu Beginn für sein Brot 2 Euro. Nun verkauft er innerhalb von 10 Minuten 10 Brote für 2 Euro den Laib und es stehen in seiner Bäckerei noch 20 Leute für die letzten 10 Brote an, da es so gut ist. Nun kann er pro Brot auch 3 Euro verlangen, da er die Preise setzen kann wie er möchte und die Nachfrage sehr groß ist. Sehr wahrscheinlich wären die Kunden also bereit, diesen leicht erhöhten Preis zu bezahlen. Auf diese Weise maximiert der Verkäufer seinen Gewinn.

Würde er nun aber 10 Euro für ein Brot verlangen, wäre dieser Preis wahrscheinlich zu hoch und die Nachfrage würde abbrechen. Verkauft er all seine Brote und es stehen immer noch 10 Leute in der Schlange, so übersteigt die Nachfrage das Angebot und der Bäcker muss neue Brote backen.

Von einer Webseite geklaut


DER MARKT MÖGE ALLES SELBST REGELN, WOZU ER ANGEBLICH FÄHIG SEI. dER sTAAT HABE SICH AUS DEM wIRTSCHAFTSGESCHEN MÖGLICHST VÖLLIG HERAUSZUHALTEN. (nACHTWÄCHTERFUNKTION)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Der arme Adam Smith! Er konnte wie viele seiner Zeit nicht ahnen, was die Nachgeborenen einmal aus seinen Werken machen. Adam Smith war wie sein Busenfreund David Hume (engl. Philosoph der Aufklärung) viel zu klug, um den Anspruch zu erheben, eine Ideologie oder gar ein System für die Zukunft zu entwerfen. Zu seiner Zeit änderten sich Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sehr rasant und es gab heftige, auch theoretische Auseinandersetzungen von Anhängern einer bürgerlichen Befreiung und den Mächtigen und Nutznießern des herrschenden Adels und hohen Klerus. In dieser Auseinandersetzung, in der z.B. die ökonomischen Theoretiker des Adels darlegten, dass Werte nur durch den Boden - der in ihrem Besitz war - entstanden und auch den Besitzern des Bodens zufallen sollten, hat Smith gezeigt, dass die menschliche Arbeit eine wesentliche Quelle der Wertschöpfung ist. Darauf hat später Karl Marx in seiner Wert- und Arbeitstheorie zurückgegriffen.

Die zur Zeit von Smith immer noch vorherrschende Ökonomie des Merkantilismus war von Fürtstenwillkür geprägt. Smith ging es in erster Linie darum, zu zeigen, dass die Freiheit von Fürstenwillkür und der nicht von diesen gemaßregelte Handel freier Bürger zu größerem Wohlstand der ganzen Nation führt als die Fürstenwillkür. Smith zeigt, dass freie Bürger bessere Entscheidungen treffen als jede Willkür, sei es von Fürsten oder auch von Parteien. Doch schon Smith hat das nur für private Güter gefordert. Er schreibt ausdrücklich, dass über die Produktion und Verwendung öffentlicher Güter demokratisch diskutiert und entschieden werden müsste. Auch da war er seiner Zeit bereits voraus. Zu Humes und Smith Zeit, die Zeit von Reausseau und der pariser Enzyklikopädisten, von Voltaire usw. war die Hochzeit der Aufklärung und diese setzte einen enormen wissenschaftlichen Forschungsdrang frei, losgelöst von den Fesseln der Religion. Mit der wissenschaftlichen Forschung folgten Schlag auf Schlag die Anwendungen der Ingenieure und nach Smith erst begann das industrielle Zeitalter, der Kapitalismus, den Marx beschrieben hat, der sich in vielem auf Smith stützte. 

Welche Schlüsse Adam Smith aus späteren Entwicklungen gezogen hätte, wissen wir nicht. Er war Wissenschaftler und kein Prophet. Auch Marx war Wissenschaftler und beide stützten sich auf Erfahrung. Was Marx und Smith heute analysieren würden, kann niemand sagen, denn die Erfahrungen heute sind andere als die vor 200 oder gar 300 Jahren. Denn Wissenschaft lebt von Erfahrungen und nicht von Spekulationen und Prophetie, auch nicht vom starren Festhalten an sakrosankt erklärten Lehren. Das hat die Scholastik gemacht und es war trotz der kirchlichen Macht nicht durchzuhalten. Wir können Ideen von Smith aufgreifen, aber auf unsere Praxis und 300 Jahre Erfahrungshorizont müssen wir schon selbst eine Anwendung finden, Kritik eingeschlossen.

Die Vorstellung dass der Markt aus Akteuren besteht die selbstständig bewusste Entscheidungen zum Kaufen und Verkaufen stellen und dass der Markt automatisch den optimalen Preis für ein Produkt findet wenn er unrelementiert ist.