Was initiiert eine Handlung?
Kurze Frage, die meiner Meinung nach den Determinismus „beweist“:
Nehmen wir an, ich will beispielsweise in die Luft springen. Wie funktioniert das genau? Das ganze kann meiner Meinung nach mit einer Kausalkette beschrieben werden:
- Ich springe (Warum?—>)
- Meine Muskeln kontrahieren (Warum?—>)
- Mein Gehirn senden elektrische Impulse an meine Waden (Warum?—>)
- Weil mein Gehirn gerade diese Signale losgeschickt hat (Warum? Wie?)
- Weil ich gerade springen wollte (Warum? Auslöser?)
- ……
Wenn man lange genug den „ersten Dominostein“ in der Kette sucht, wird man mit einem indeterministischen Ansatz keine Lösung auf die Frage: „Warum bin ich gerade gesprungen“ finden. Jede Handlung braucht schliesslich einen „Auslöser“. Wenn man von Selbstbestimmung ausgeht, braucht man trotzdem wieder einen Auslöser dafür, dass das Gehirn auf den Gedanken kommt zu springen/elektrische Impulse aussenden.
Führt man die Kausalkette weit genug zurück, macht nur der Determinismus Sinn. (Denn wie wird eine „selbstbestimmte/indererministische „ Handlung initiiert/ausgelöst? Und genau in diesem auslösenden Element ist der Determinismus begründet!)
2 Antworten
Leider ist durch deine kausale Beweisführung der Determinismus keineswegs bewiesen. Gesetzt, dass du springen willst, weil dein "dominierendes Motiv", also der entscheidende ausschlaggebende Grund für dein tatsächlich gezeigtes Verhalten, dein Wunsch nach körperlicher Ertüchtigung ist, so ist zu fragen, welche Gründe für eben diesen Wunsch möglicherweise anzuführen sind.
Um nur wenige zu nennen: Vielleicht entspricht dein Körpergewicht nicht deinen ästhetischen Erwartungen; vielleicht hat eine von dir wertgeschätzte Person Kritik geäußert; vielleicht hast du aber auch nur einen starken Bewegungsdrang. Wenn man nun all diese Motive in ihrer Entstehung betrachtet, dann sind überall sehr feine nervöse Prozesse mit im Spiel, die zum sog. "spontanen Feuern" von Synapsen führen. Solche spontan auftretenden Aktivitäten von Nervenzellen stammen aus den chaotischen Zufallsprozessen der Teilchen im subatomaren Bereich, und eben diese Zufallsprozesse unterliegen keiner Determination, wie man durch sehr viele sehr gute Experimente beweisen konnte.
Bilanz: Wenn gerade bei der Entstehung der primären Initialreize Zufallsprozesse maßgeblich wirksam sind, kann das Endresultat, die zu beobachtende Handlung im Hier und Jetzt auch nicht deterministisch sein.
Mein Hund springt auch das hat nichts mit Determination zu tun