Was hat Sure 47, 4-5 für eine Bedeutung (Islam)?

3 Antworten

Es geht um den Konflikt mit den heidnischen Mekkanern, die die Muslime aus Mekka vertrieben haben. Der Koran gibt detaillierte Richtlinien zur Kriegsführung; das Töten von Unschuldigen ist im Islam haram. Siehe etwa Sure 60,8:

Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch nicht aus euren Wohnstätten vertrieben haben, gütig zu sein und sie gerecht zu behandeln. Gewiß, Allah liebt die Gerechten.

Bilal160 
Beitragsersteller
 20.07.2021, 16:03

Ist ein Ungläubiger Mensch unschuldig? Wenn er nichts getan hat, aber einen anderen Glauben hat?

BelfastChild  20.07.2021, 16:05
@Bilal160

Ein Nichtmuslim kommt nach überwiegender Auffassung für immer in die Hölle. Aber solange er die Muslime nicht bekämpft, darf er auch nicht getötet werden.

albii14  20.12.2024, 23:59
@BelfastChild

Das steht doch dort gar nicht? Es ist nur keine Pflicht diejenigen zu töten

albii14  21.12.2024, 00:07
@BelfastChild

Du meintest, das es haram ist Ungläubige zu töten und hast Bezug auf Sure 60,8 genommen. Da steht doch aber nur, dass es nicht verboten ist gnädig zu sein?! Also nicht das man gnädig sein muss

BelfastChild  21.12.2024, 00:10
@albii14

Doch. Gibt ja noch andere Verse. Allerdings wurde später offenbart, dass Juden und Christen unterworfen werden sollen:

In Sure 9:29[17] findet sich schließlich eine direkte Aufforderung zum Kampf gegen die Ungläubigen unter den Ahl al-kitāb: „Kämpft gegen diejenigen von denen, denen das Buch gegeben wurde, die nicht an Gott und den Jüngsten Tag glauben, die das, was Gott und sein Gesandter verboten haben, nicht verbieten, und nicht der wahren Religion angehören, bis sie erniedrigt die Dschizya aus der Hand entrichten.“ Der Kampf gegen diese Gruppe unter den Ahl al-kitāb wird damit begründet, dass diese sich „ihre Gelehrten und Mönche sowie Christus, den Sohn der Maria, an Gottes Statt zu Herren genommen haben“, obwohl ihnen befohlen wurde, nur einem Gott zu dienen (Sure 9:31). Islamische Rechtsgelehrte haben später aus diesem Vers abgeleitet, dass in dem Fall, dass die Ahl al-kitāb die Dschizya zahlten, es nicht mehr erlaubt war, diese weiter zu bekämpfen.[18]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ahl_al-kit%C4%81b#Kampf_gegen_die_ungl%C3%A4ubigen_Ahl_al-kit%C4%81b_und_Einf%C3%BChrung_der_Dschizya

Die Exegese zu Sure 47,4 (siehe Fragesteller):

Wenn ihr (im Kampf) auf die stoßt, die ungläubig sind, so haut (ihnen) auf den Nacken; und wenn ihr sie schließlich siegreich niedergekämpft habt, dann schnürt ihre Fesseln fest. (Lasst) dann hernach entweder Gnade walten oder (fordert) Lösegeld, bis der Krieg seine Lasten (von euch) wegnimmt. Das ist so. Und hätte Allāh es gewollt, hätte Er Selbst sie besiegen können, aber Er wollte die einen von euch durch die anderen prüfen. Und diejenigen, die auf Allāhs Weg gefallen sind - nie wird Er ihre Werke zunichte machen. (47:4)
47:4 - Wenn der Kampf notwendig ist, sollte er mit äußerster Entschlossenheit geführt werden. Denn man kann nicht mit Samthandschuhen kämpfen. (vgl. 2:190, 191; 8:67; 22:39-40). Über die Kriegsgefangenen wird hier gesagt, dass sie gegen Lösegeld oder ohne Gegenleistung freigelassen werden sollen. Nach der Schlacht von Badr sind Gefangene auch gegen Lösegeld freigelassen worden. Ihnen wurde aufgetragen, jeweils zehn muslimische Kinder Lesen und Schreiben zu lehren und damit ihre Freiheit zu erlangen. Als Al-Ḥaǧǧāǧ Ibn Yūsuf den ‘Abdullāh Ibn ‘Umar aufforderte, Kriegsgefangene zu töten, weigerte dieser sich unter Berufung auf diesen Vers. (vgl. 8:67-69 und die Anmerkung dazu).

Quelle: https://islamicbulletin.org/de/ebooks/koran/tafsir_al_quran.pdf (S. 799)

Es steht, wie man sich in einem kriegssituationen verhalten soll.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Am lernen.

Wie man sich in einem Krieg verhalten soll. Deswegen sollte man immer Tafsir lesen, wenn man nicht den Kontext weiss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Recherche