Was hat Paul von Hindenburg geleistet, von dem wir heute noch profitieren?
Ich hätte eine Frage bezüglich Paul von Hindenburg: Was hat er in seiner Lebzeit geleistet, wovon wir heutzutage noch profitieren bzw was in den heutigen Zeit noch davon übrig geblieben ist ?
Grüße :)
10 Antworten
Für mich gehört Hindenburg zu einer der Figuren, die man äusserst kritisch betrachten muss, da er
- einer der Verfechter des Siegfriedens im ersten Weltkrieg war
- er an der Dolchstosslegende mitwirkte, obwohl er wissen musste, dass vor allem die Militärs an der niederlage verantwortlich waren
- er die Weimarer Demokratie mutwillig zerstört hat, er Hitler zum Reichskanzler ernannt hat
- mit der notverordnung nach dem Reichstagsbrand Hitler Machtergreifung zementierte
Positives¨, was ins Gewicht fallen würde, kann man eigentlich nichts erwähnen,
Hier wird das auch diskutiert:
Was die Einschätzung Hindenburgs angeht:
Aus heutiger Sicht muss man Hindenburg sicherlich kritisch sehen und er selbst hätte sich wahrscheinlich im Grabe herumgedreht, wenn er gesehen hätte, was Hitler aus seiner Reichskanzlerschaft gemacht hat.
Wichtig ist aber eben auch, eine Person aus ihrer Zeit heraus zu beurteilen. Im Jahre 1933 konnte man schon der Meinung sein, dass die Nationalsozialisten sehr schnell ihre Unfähigkeit zum normalen Regieren zeigen würden. Leider haben sie bald Kompetenzen gezeigt, die verbrecherischer und zerstörerischer kaum sein konnten.
Der zweite Punkt, den man Hindenburg zugute halten muss, ist, dass die anderen Parteien auch zu wenig getan haben, um die Demokratie am Leben zu erhalten. Bezeichnenderweise haben die Kommunisten noch kurz vor dem Ende der Weimarer Republik gemeinsam mit den Nationalsozialisten einen Streik organisiert. Sie waren auch nicht am Erhalt der parlamentarischen Demokratie interessiert.
Fazit: Man kann Hindenburg nicht entschuldigen und allenfalls positiv finden, dass er als alter Monarchist zumindest zwischen 1925 und 1930 nicht gegen (!!!) die Demokratie gearbeitet hat, er hat damals sein Amt als Reichspräsident im Sinne der Verfassung durchaus ernstgenommen. Erst als nach Ausbruch der Welt Wirtschaftskrise die Parteien des Reichstags nicht mehr zur Einigung in der Lage waren, hat er auf Leute gehört, die die Entwicklung hin zur Demokratie in Deutschland zurückdrehen wollten
Hindenburg hat, ohne es wirklich und bewusst zu wollen, durch seine Kriegsführung zusammen mit Ludendorff und seine aus dieser Kriegsführung für ihn resultierenden politischen Entscheidungen dafür gesorgt, dass die Monarchie in allen deutschen Ländern beseitigt und die Republik als einzig mögliche Staatsform in Deutschland eingeführt wurde. Sein Wirken in dieser Hinsicht war sehr nachhaltig, denn die Erfahrungen der Deutschen mit einer freiheitlich-demokratischen Republik sind seit wenigstens 66 Jahren sehr positiv.
MfG
Arnold
Seine beste Tat war der Sieg ueber die russische Aermee 1914 in der Schlacht von Tannenberg als Oberbefehlshaber der deutschen Streitkraefte. Bin aber nicht sicher, ob wir davon heute profitieren.
Für den Sieg war wohl eher Ludendorff verantworltich.
Zum einen war er der Beginn der engen Zusammenarbeit mit Ludendorff, dessen strategischem Geschick der Sieg in erster Linie zu verdanken war – Hindenburg selbst traf kaum Entscheidungen und erwähnte wiederholt, dass er während der Schlacht sehr gut geschlafen habe.
Nichts.
Außer, daß der olle Monarchist und Kommißkopp posthum dafür gesorgt hat, daß heute leider immer noch Straßen und Plätze nach ihm benannt sind. Kasernen inzwischen glücklicherweise wohl weniger.
Gruß, earnest
Was müssen die Leute doch früher dumm gewesen sein, Straßen nach einem "Komißkopp" zu benennen. Gut das es so Gutmenschen wie Sie gibt, die dass nach 80 Jahren bemerken. Und falls Sie die Volksmeinung mal interessiert: Abstimmungsergebnis in unserer Stadt, ob die Hindenburgstraße umbenannt werden soll = 97% Nein.
Danke für deine Einschätzung.
Tja, die Ewig-Gestrigen sterben halt nicht aus. Ich könnte dir diverse Beispiele nennen, in denen die "Volksmeinung" zu einem gegenteiligen Ergebnis führte.
Die ewig Gestrigen sind die 3%. Die anderen haben einfach keine Lust ihre Ausweise, Briefköpfe, Internetseiten..... für so einen Schwachsinn zu ändern.
Na, das klingt schon fast nach Zurückrudern.
P.S.: Deiner Logik zufolge wäre es dann offenbar auch Schwachsinn gewesen, einen "Adolf-Hitler-Platz" umzubenennen?
Nein, und das hat man ja auch getan. Sie setzten jetzt also Hindenburg und Hitler gleich? Ist das nicht Kindergartenargumentation?
Ich glaube, da hast du was nicht verstanden.
Aus dieser Nicht-Diskussion ziehe ich mich aber nach diesen erneuten Unterstellungen zurück.
Ciao.
Ja mei - Klartext: er hat doch das genaue Gegenteil gewollt.