Was hat man in dem 50er Jahren gegessen?

20 Antworten

Damals wurde sehr viel mehr selbst gebacken als heute. Bei uns hat der Bäcker sogar an einem Tag in der Woche seinen Ofen angeheizt und für die Leute aus dem Dorf frei gehalten. Für einen kleinen Obolus konnte jeder seinen fertigen Kuchenteig mitbringen und in den Ofen schieben. Wir haben selbst auch Tiere gehalten und geschlachtet. Meine Mutter hat aus unseren Gänsen einen Gänsebraten gemacht und das Fleisch und die Soße eingeweckt. Als wir dann in die Stadt gezogen sind, haben wir die Gläser mitgenommen und noch drei Jahre lang eigenen Gänsebraten gegessen. 

Mein Opa hatte auch Pferde, Kühe, Schweine und Kleintiere. Die Kaninchen und Hühner kamen in den Topf oder in die Pfanne und aus den Schweinen wurde Wurst gemacht. Ein Teil wurde geräuchert und es gab Schweinebraten. Direkt neben dem Haus meines Opas war ein Lebensmittelladen. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich den jemals von innen gesehen hätte. Meine Großeltern haben alles selbst gemacht. Es gab immer frische Milch und Butter. Im Garten hatten sie Kartoffeln, Gemüse, Kirschen, Pflaumen, Äpfel und so weiter. Wenn wir dort waren, hat meine Oma uns immer reichlich mitgegeben. 

Im Herbst sind wir dann raus in die Natur gegangen und haben Wildfrüchte und Pilze gesammelt. Ich kenne nur ein paar wenige Pilze. Mein Opa kannte sie alle und war ein wandelndes Lexikon. Die Pilze wurden dann entweder gleich gegessen oder getrocknet. Aus Holunderbeeren haben wir Saft gemacht und ihn eingeweckt. Meine Mutter hat daraus eine Suppe gekocht die ich heute sehr vermisse. Aus anderen Wildfrüchten wurde Marmelade. Mein Onkel war ein Angler und hat die ganze Verwandtschaft mit Fisch versorgt. 


kruemel84  10.10.2017, 18:02

Hallo Fuchssprung,

Holunderbeerensuppe kann man doch ganz einfach selber machen?

Probiers doch nächstes Jahr einfach mal aus, falls du ein Rezept brauchst, kann ich dir auch gern eins schicken;-)

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Fuchssprung  10.10.2017, 18:06
@kruemel84

Danke für dein Angebot. Aber wenn ich den Aufwand und den Nutzen gegeneinander abwäge, entscheide ich mich dann doch lieber für einen Saft aus dem Supermarkt ;-)

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kruemel84  10.10.2017, 18:09
@Fuchssprung

Och naja, selbstgemacht schmeckt es aber wesentlich besser....^^....

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Fuchssprung  10.10.2017, 18:10
@kruemel84

Natürlich! Aber die Faulheit ist dem guten Geschmack doch sehr abträglich.

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Alles was es so gab Obst Gemüse aus dem Garten Kartoffeln gab es ganz oft Mehlspeisen , gesammelte Sachen wie Pilze Heidelbeeren Himbeeren ect. Zucker war Mangelware meist gab es nur Honig Fleishc selten höchstens dann wenn mal wirklich geschlachtet wurde 

Grundnahrungsmittel auf jeden Fall. Waren damals sehr wichtig.

Alles was damals, wenige Jahre nach Ausgang des Krieges, die Felder und Kaufmanns Laden im Angebot hatten! - Auf jeden Fall hat man noch natürlicher gegessen, kein Fast-Food und auch kein Convenience-Food. "McDonalds" und auch "Coffee To Go" waren absolute Fremdworte.

Zumindest auf den Teller war die Welt, verglichen mit heute, noch in Ordnung.


Ursusmaritimus  06.10.2017, 09:12

....und die Felder/Viehställe etc. wurden gerne mit DDT besprüht.

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hummel3  06.10.2017, 09:20
@Ursusmaritimus

....und die Felder/Viehställe etc. wurden gerne mit DDT besprüht.

Ich habe jetzt weniger an die Ostdeutschen gedacht, wo diese nicht unbedenkliche Chemikalie weit stärker als im Westen eingesetzt wurde.

Übrigens war das nicht Inhalt der Frage und hält bestimmt jedem Vergleich der heute eingesetzten Insektizide stand.

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Ursusmaritimus  06.10.2017, 09:32
@hummel3

DDT wurde auch im Westen intensiv eingesetzt so wie auch E 605. Ob es im Osten zeitlich länger verwendet wurde (als die mutagene Wirkung bekannt war) entzieht sich meinem Wissen.

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Da damals die Aufgabe der Frau war, sich um die Kinder und den Haushalt zu kümmern, hatten die Frauen auch gezwungener weise mehr Zeit zum Kochen. Fertiggerichte gab es damals auch nicht. TK Ware erst recht nicht.

Fleisch war zumindest Anfang der 1950er Jahre recht teuer, daher beschränkte sich die Auswahl auf Kartoffel, Getreide, heimische Obst und Gemüsesorten.

Ab ca. 1955 wurde dann immer mehr Fleisch, Zucker und Fett gegessen, was dann natürlich zu Übergewicht führte. Ebenso wurde dann immer mehr exotische Früchte und Gemüsesorten eingeführt. Das führte dann auch zum Toast Hawaii.