Was haltet ihr von Verlagen mit Druckkostenzuschuss? Wie ist der Fischerverlag?
Ich habe einige Geschichten, Texte geschrieben, die ich veröffentlichen möchte. In normalen Verlagen ist es ganz schwierig "ranzukommen". Man kann Selfpublishing machen oder beteiligt sich bei Veröffentlichung durch einen Verlag an den Kosten. Druckkostenzuschuss in vierstelliger Höhe wollen die meisten Verlage von unbekannten Autoren haben. Es gibt z.B. den R. G. Fischer - Verlag.
Nun meine Frage: Was haltet ihr von Verlagen mit Druckkostenzuschuss? Wie ist zum Beispiel der R. G. Fischer - Verlag? Der soll ja in Hamburg sein. Ich kenne eine Autorin, die nach 25 Jahren erfolgloser Suche nach einem Verlag endlich den R. G. Fischer - Verlag gefunden hatte, der ihre Büchen nun verlegt. Sie muss allerdings pro Buch mindestens ca. 1500 - 2000 Euro für Druckkosten bezahlten. Am Ende verkauft sie jedes Mal nur wenig Bücher. Mir wäre es zu wenig. Wie seht ihr das?
6 Antworten
Solche Unternehmen sollten sich prinzipiell nicht "Verlag" nennen dürfen. Am Ende sind es in der Regel nichts anderes als überteuerte Druckereien.
Wer einem so genannten Druckkostenzuschuss-, Bezahl- oder Pseudo-Verlag auf den Leim geht, durchläuft fast immer das folgende Prozedere:
Du schreibst ein solches Unternehmen (eher aus Versehen) an und bekommst dann binnen weniger Tage einen salbungsvollen Brief, dass man von deinem Werk absolut begeistert sei - und die so genannte "Lektoratskonferenz" eine Veröffentlichung auf jeden Fall unterstützt - wenn du eben dafür bezahlst. Diese Schreiben sind äußerst manipulativ und geschickt formuliert, und so manch ein hoffnungsfroher Hobbyschriftsteller fühlt sich zum allerersten Mal wirklich ernstgenommen, doch kann ich dazu nur sagen: Vorsicht - Falle!
Diese "Verlage" würden jeden Schulaufsatz und jeden Einkaufszettel veröffentlichen, wenn man eben dafür zahlt. Und da geht es gerne um Summen zwischen 1.500,- und 30.000,- (!) Euro, die der Autor blechen soll. So arbeitet aber kein seriöses Verlagshaus, das vielmehr das unternehmerische Risiko selbst zu tragen hat und daher selbst mit allen Kosten in Vorlage geht (diese können durchaus in Höhe des Preises für einen Kleinwagen liegen, deswegen sind seriöse Publikumsverlage auch recht wählerisch bei ihrer Auswahl) und nach Ablauf einer festgesetzten Frist das Honorar an den Autor ausbezahlt - nach Abhängigkeit der Anzahl der bis dahin verkauften Bücher (im Regelfall sind das rund 10 Prozent des Verlagsumsatzes). Ein Pseudo-Verlag muss aber keine Bücher mehr verkaufen, denn das Geld ist über den naiven Schreiberling ja bereits verdient. Diese Verlagshäuser erkennt man im Netz leicht an der Werbung "Verlag sucht Autoren", was in der Realität nicht vorkommt (!). Die angepriesenen Vertriebsleistungen dieser Häuser kann man eher als schleppend bis nachlässig bezeichnen; die Druckerzeugnisse vergammeln irgendwo auf Palette - und in den Redaktionen der Tagespresse kennt man seine Pappenheimer bereits. Bücher aus Druckkostenzuschussverlagen wandern sofort ins Altpapier und werden nicht redaktionell besprochen.
Anbei ein guter Bericht des "Spiegel" zu diesen Praktiken:
Eine Liste derzeitiger Zuschussverlage findest du unten im Link.
Good Luck!
https://autorenforum.montsegur.de/index.php?/topic/10192-bekannte-zuschussverlage-und-dienstleister/
Solche Abzock-Verlage brauchst du heute nicht mehr. Wenn du keinen "echten" Verlag findest (der würde nie Geld von dir nehmen), kannst du deine Texte doch einfach über Books on Demand veröffentlichen.
Finde Ich fair. Wieso sollte der Verlag das Hauptrisiko tragen.
Ich bin auch Self- Publisher. Ich zahle meine Bücher nur dann selbst, wenn ich Sie persönlich verkaufe! Alles andere habe ich selbst gemacht und bin sehr zufrieden.
Buchbestellen punkt info

Wurde ja schon angesprochen: Druckkostenzuschussverlage sind reinste Abzocke. Die sind keine Verlage, das sind nur (teure) Druckereien. Noch dazu mit einer vorbestimmten Abnahmemenge. Das kannst Du dann selbst besser, billiger und flexibler machen.