Was haltet ihr von Speziesismus?
Das ist eine Weltanschauung, die besagt, dass Menschliches Leben viel mehr wert ist als tierisches Leben, und der Mensch deswegen jedes Recht hat, mit den Tieren zu machen, was er will.
So wie ein Rassist denkt, dass seine Ethnie oder Hautfarbe mehr wert ist als die andere.
Ich finde wenn man gegen Rassismus ist, muss man auch gegen Speziesismus sein. Ansonsten finde ich das doppelmoralisch.
7 Antworten
Hallo,
auf eine ähnliche Frage von dir habe ich bereits geantwortet, ohne Reaktion. Daher nochmals in andern Worten:
Merkst du wirklich nicht, dass dein Konzept, ich nenne es einmal "Anti-Speziesismus" nach genau demselben Prinzip funktioniert wie der sogenannte Speziesismus und auch wie Rassismus?
Alle, der Rassist, der "Speziesist" und der "Anti-Speziesist" definieren mehr oder weniger willkürlich jeweils eine Gruppe, der sie selbst angehören (in deinem Fall also die Menschen und alle anderen Tiere) und schließen die Verbleibenden aus (in deinem Fall also zB Pflanzen, Pilze.) Was der eigenen Gruppe angehört, wird vehement verteidigt, über den Schutz von allem, was außerhalb der selbst gezogenen Grenze steht, braucht man sich keinerlei Gedanken zu machen. Lediglich die Grenzziehung und die Argumente, mit denen diese Grenze begründet wird, unterscheiden sich.
NOCHMALS: WENN DU LEDIGLICH BESTIMMTEN LEBEWESEN, DEN TIEREN, RECHTE ZUGESTEHEN WILLST, DEN ANDEREN NICHT, KANNST DU DANN WIRKLICH FÜR DICH IN ANSPRUCH NEHMEN, KEIN SPEZIESIST ZU SEIN?
Meine eigene Haltung habe ich bei der andern Frage bereits dargelegt. Kurz gesagt, ich plädiere für einen achtsamen, aber jeweils abgestuft angenpassten Umgang mit allen Lebensformen.
Wie sähe die Umsetzung der von dir geforderten Haltung aus?
Beispiele:
Der Umgang mit den Borkenkäfer spielt in meinem Berufsalltag gerade eine große Rolle. Ich bin wohl ein Speziesist, schließlich stelle ich die Rechte jedes einzelnen Borkenkäfers (das sind ja Tiere und müssten demnach genau die gleichen Rechte haben wie jeder Mensch auch!) nicht über die Rechte der Bäume, (das sind ja nur Pflanzen, sie haben keine Rechte,) die sie fressen.
In der Landwirtschaft kenne ich mich nicht so aus, aber das Prinzip funktioniert wohl genauso. Wird die Ernte von einem pilzlichen Schadorganismus oder von "Unkraut" bedroht, kein Problem, sind ja nur niedere Lebensformen, denen wir überlegen sind. Sind es dagegen Nagetiere oder Insekten, dann ist jedwede Gegenmaßnahme ausgeschlossen, für sie gelten die universellen Menschenrechte, der Ernteverlust ist hinzunehmen.
Ja Menschen sind mehr wert. Weil wir Menschen sind werten wir uns höher als andere Spezies. Das ist richtig und gut so.
Aber manche Arten von Lebewesen, sofern du sie nicht als Tiere ansiehst, Pflanzen, Pilze, die darf man "wie Dreck behandeln"?
Ist das kein Speziesismus, wenn du unterschiedliche Arten von Lebewesen so unterschiedlich behandelst?
Nein, aber beides sind Lebewesen!
Wenn du bei anderen kritisiert, dass sie unterschiedliche Arten von Lebewesen unterschiedlich behandeln, warum soll es dann bei dir in Ordnung sein?
Ich spreche von Menschen und Tieren, also fühlenden, empfindungsfähigen Lebewesen. Pflanzen gehören da nicht dazu.
Genau, du legst fest, welche Spezies gewisse "Rechte" haben sollen, und welche gar keine. Deswegen bist du ganz genauso ein Speziesist wie die, denen du es vorwirfst.
Ob dein Gründe nach denen du "Rechte" erteilen oder verwehren willst, gute oder schlechte Gründe sind, spielt bei einer Begriffsbestimmung erst einmal keine Rolle.
Du hast Rassismus ins Spiel gebracht, eine Haltung, die ich auf das Schärfste verurteile: Auch jeder Rassist wird seine Einstellung mit kruden Theorien begründen, und diese für gute Argumente halten.
Willst du mich veräppeln? Du machst dich echt lächerlich. Ist ja fast schlimmer als ''Pflanzen haben auch Gefühle‘'
Du weichst aus!
Tatsache ist, dass du einerseits sagst, es sei verdammenswerter Speziesismus, wenn Andere bestimmte Arten nicht auf dieselbe Stufe wie Menschen stellen, während du andererseits aber mit anderen Arten von Lebewesen genau dasselbe tust!
Man soll Pflanzen auf die selbe Stufe wie Tiere oder Menschen stellen? Sonst noch Wünsche?
Ich finde nicht, dass man es sollte, ich lehne ja den von dir hochgehaltenen Begriff des Speziesismus ab, wie ich dir ja schon länger geschrieben habe. Aber wenn du vermeiden möchtest, dass man diesen Begriff auch auf dich anwenden kann, so man ihn denn doch unbedingt beibehalten möchte, dann solltest du das tun! Nochmals:
Tatsache ist, dass du einerseits sagst, es sei verdammenswerter Speziesismus, wenn Andere bestimmte Arten nicht auf dieselbe Stufe wie Menschen stellen, während du andererseits aber mit anderen Arten von Lebewesen genau dasselbe tust!
Nochmals:
Es geht selbstverständlicher um Tiere und Menschen. Weil Pflanzen keine empfindungsfähigen Wesen sind. Speziesismus bedeutet Mensch und Tier
Klar, wenn man das so festlegt, dann sind einfach Pflanzen keine richtigen Lebewesen.
Für einen Rassisten sind auch manche Menschen keine richtigen Menschen.
Von Veganismus halte ich nichts.
Den Hasenbraten zu verteufeln und den Feldhasen elendig auf dem Acker Verrecken lassen.
Der Biene den Honig nicht zu klauen aber sie mit pestizide zu töten.
Das ist speziesismus sich nur auf Nutztiere zu beschränken.
Speziesismus ist - m. E. - absolut gleichzusetzen mit Rassismus, Ausbeutung, Karnismus, Rechtsradikalismus, Sexismus und anderen Ungerechtigkeiten auf diesem Planeten !
Und du gibst allen Arten von Lebewesen dieselben Rechte wie Menschen, oder bist du etwa auch Speziesistin?
Ich gebe denjenigen dieselben "Rechte", die entsprechend fühlen - und vor allem LEIDEN können...
Hierzu solltest auch DU dich nochmals "nachbilden" !
Im Endeffekt musst aber auch DU selbst wissen, - und verantworten - was geanu für sich geht und was nicht (vor allem WARUM nicht) !!.
Also haben bei dir unterschiedliche Arten nach deinen selbstgewählten Maßstäben such unterschiedliche "Rechte" - und das ist dann kein Speziesismus, das ist es nur dann, wenn es die Maßstäbe der Anderen sind, oder?
Cleverer Plan, aber leider schiefgelaufen:
"Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen - Karnismus. Eine Einführung" Bemerkenswertes Buch der Soziologie-Professorin Melanie Joy
Im Übrigen halte ich an, um Schnecken vorm Überfahren zu retten, trage Regenwürmer über die Straße und rette Insekten vorm Ertrinken etc...
Nicht etwa, dass mich diese Tatsache zu einem besseren Menschen machen würde - sie hilft mir nur dabei, dass ich mich am Abend beim Blick in den Spiegel nicht über die Maßen schämen müsste...
Und trotzdem bringst du andere Lebewesen um, bei denen du anscheinend kein schlechtes Gewissen hast. Also was stimmt daran nicht:
Also haben bei dir unterschiedliche Arten nach deinen selbstgewählten Maßstäben such unterschiedliche "Rechte"
Und was tust DU - oder was lässt du, und warum genau ??
Was ich tue? Ich versuche hier die Unsinnigkeit des Begriffes Speziesismus aufzuzeigen, insbesondere wenn man ihn anderen Menschen gegenüber als Moralkeule verwendet. Reicht das? Ansonsten denke ich nämlich, dass ich niemandem eine Rechtfertigung schuldig bin.
Als Mensch stelle ich Menschen natürlich über anderes Leben. Ich erwarte von anderen Menschen nicht auf eine Stufe mit dem Nachbarshund gestellt zu werden, also mache ich das im Umkehrschluss auch nicht mit anderen.
Um es kurz zu machen:
dass Menschliches Leben viel mehr wert ist als tierisches Leben,
Dem stimme ich zu.
und der Mensch deswegen jedes Recht hat, mit den Tieren zu machen, was er will.
Dem stimme ich nicht zu.
Finde ich nicht. Wenn man einem Kind beibringt, dass es ok ist, ein Huhn oder eine Kuh wie dreck zu behandeln, aber jeden Menschen gut behandeln muss, kann dabei nichts Gutes rauskommen. Ich glaube wegen Speziesismus gibt es so viel Ungerechtigkeit unter Menschen. Weil Kindern nicht die richtigen Werte beigebracht werden.