Was haltet ihr von Ländern, wo man nach Bestehen der Theorie schon mit einem erfahrenen Begleiter Auto fahren darf, und dann innerhalb 1,5 Jahre Praxisprüfung?

5 Antworten

Ich habe das System in Canada gehabt. Bei uns hatte man die theoretische Prüfung und 6 Fahrstunden mit FL sowie 30h Theorie im High School Programm (wesentlich weniger, wenn man es außerhalb der High School machte). Die theoretische Prüfung konnte man aber schon vor Beendigung des praktischen und theoretischen Unterrichts ablegen. (Die Systeme unterscheiden sich aber von Province zu Province) Die praktische Prüfung ging frühestens nach 9 Monaten. (Und dann ging es mit einem Stufensystem weiter, das z.B. regelte wie viele Personen man im Auto mitnehmen durfte. Das war wesentlich strenger als hier in Deutschland die Probezeit). (Stand 2007/2008)

Sagen wir mal so...für Kanada (was außerhalb von Großstädten null vergleichbar mit dem Verkehr hier in Deutschland ist) ging es wunderbar. Dennoch hing es eben auch vom Begleiter ab. Meine Gastmutter war da z.B. echt furchtbar, sodass ich letztlich zusätzliche Fahrstunden genommen habe. Aber selbst in Großstädten war der Verkehr nicht vergleichbar mit Berlin und co.

Zumindest in der Region in der ich gewohnt habe, war es aber auch völlig normal, dass man schon wesentlich früher mal am Steuer eines Wagens gesessen hat. Fast jeder hatte irgendwelche Verwandten auf riesigen Farmen und fuhrt dort schon wesentlich früher mit dem Auto rum. Oftmals schon im Alter von 10 oder noch jünger. Die Farmkids in meiner Gastfamilie fuhren z.B. wie selbstverständlich mit 8-9 Jahren im Auto raus zu den Tieren um zu helfen. Alles eigenes Gelände, der nächste Nachbar weit weg.

Für Deutschland könnte ich es mir daher so nicht vorstellen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – alle Klassen bis auf D, ex LKW Fahrerin + Handgas in Ausbil.

Ganz objektiv halte ich davon nichts.

Die bestandene Theorieprüfung sagt absolut nichts über die Fahrkünste des Fahrschülers aus.

Ich halte wesentlich mehr vom deutschen System, wo eine neutrale, ausgebildete Person in Form des Prüfers die Fahrkünste beurteilt, bevor der Fahrschüler mit einem potentiellen Mordinstrument auf die Allgemeinheit losgelassen wird.

Der gravierende Unterschied ist also zusammengefasst der, dass in dem einen Modell Eltern und Freunde den Fahrlehrer mimen, in dem anderen für die praktische Prüfung ein richtiger Fahrlehrer engagiert werden muss.

Ich finde es besser, wenn ein richtiger Fahrlehrer das Fahren beibringt.

Ich halte davon nichts. Denn nicht jeder Mensch, der einen Führerschein hat, ist auch ein guter Fahrlehrer! Wenn derjenige zwar mitfährt, aber die Augen geschlossen hat, nützt das GAR nichts. Wenn derjenige hyperventiliert, nützt das ebenso wenig. Die Straßen sicherer macht es nicht!

Nicht viel.