Was haltet ihr von Junkern Beel?

2 Antworten

Ich habe als Kind/ Jugendlich selber dort Reiterferien gemacht und für mich als Erwachsene war klar, dass meine Kinder dort nicht hindürfen.

Denn aus der Perspektive eines Erwachsenen kann ich nur sagen, dass vieles dort extrem leichtsinnig, gefährlich und verantwortungslos war. Und wenn meine Mutter Ahnung gehabt hätte, hätte sie mich nicht hingelassen. Hat sie aber, weil ich ihr entscheidende Details natürlich nicht verraten habe.

Einen Osteraufenthalt waren wir nicht eimal auf dem Hof selber untergebracht, sondern in einem Haus, ein ganzes Stück weit weg. Wir waren zwar 6 Mädchen, aber wir waren alle nur so um die 12 Jahre alt und in dem Haus mutterseelenallein. Auch Abends im Dunkeln auf dem Weg wieder zurück in das Haus. Da wurde es einem schon mal ganz schön mulmig - auch wenn man im Haus war und draußen der Wind an den Fenstern rüttelte.

Auch diese ganze ohne Sattel Reiterei - es hat einige Unfälle gegeben bei Kindern, die nicht so sattelfest waren. Für mich ist es auch weder Pferde-freundlich, noch Gesundheit-fördernd - vor allem, weil die Pferde ja nicht wirklich regelmäßig geritten und gymnastiziert werden und die Muskulatur nicht wirklich bei allen dafür ausreichend ist. Viele der Ponys werden ja fast ausschließlich nur in den Ferien von Ferienkindern geritten. Das war damals vor allem spürbar, hatte man erste Ferienwochen gebucht. Die Vom-Pferd-fall-Rate war in den ersten Tagen meist enorm hoch. 

Meiner Meinung nach ist dieses Ohne-Sattle-Reiten einzig und allein eine billige Möglichkeit, Kinder auf`s Pferd zu bringen und das in Massen. Ist der Pferderücken nach den Tagen geschunden, steht das Tier ja anschließend so oder erst mal auf der Weide bis zu den nächsten Ferien und regeneriert sich hoffentlich. So spart man eine Menge Geld - kein Sattelkauf, kein Sattelanpassern, keine Sattelpflege, keinen Sattel irgendwo unterbringen müssen und die Kinder werden schon von selber irgendwie sattelfest. Und wenn nicht, dass fliegen sie halt runter..... Ist nicht meins.

Das Essen war für uns damals Nebensache. Trotzdem war es nicht schlecht, aber wir hatten auch immer genügend Hunger, weil reichlich Bewegung.

Damals waren die Betreuer nett. Aber definitiv aus Sicht einer Mutter, oftmals zu unsichtbar. Aus Sicht eines Kindes war das sicherlich klasse. Aber es ist schon einiges damals passiert, was dann auch der Grund für meine heutige Anti-Einstellug ist. Schon mit 15 war ich gedanklich so weit, dass ich dort nicht mehr hinwollte.

Ja, ich weiß, das ist kein aktueller Erfahrungsbereicht, aber hilft Dir vielleicht trotzdem ein wenig weiter.

Wo ich unglaublich gute Erfahrungen gemacht habe und meine Kinder auch immer wieder hinlassen würde, das ist ein Reiterhof, gar nicht so weit weg von Junkern Beel:

http://www.hoeings-hof.de

Keine Massenabfertigung, gerittene Pferde und Ponys mit vernünftiger Ausstattung, sogar ganz guter Unterricht, sehr familiär, schöne Zimmer, leckeres Essen und eine wirklich schöne Umgebung.


Biber56  09.04.2020, 00:53

Wie weit muss man denn vom Hof zum Wehrhaus laufen?

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Sallyvita  09.04.2020, 14:50
@Biber56

Mir kam das damals elend lang vor. Ist lange her, aber ich tippe mal ca. 15 Minuten.

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Biber56  09.04.2020, 17:41
@Sallyvita

Auf der Website steht 5 min. 300m. Es gibt jetzt wohl einen Transfer für die Mahlzeiten ,zum reiten ect...

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eng3lstocht3r 
Beitragsersteller
 01.01.2017, 01:22

Ich war mittlerweile ein Wochenende da, und habe meine Zeit sehr genossen. Lieblingspony gefunden, ly Birte, und werde auch wieder fahren. Hab mir überlegt, ein Pad zu kaufen, weil es besser für die Ponys ist und finde die überall angeprangerte "Massenabfertigung" nicht mal schlimm/existent.

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HSAFUSG  29.12.2016, 11:16

UJUJUJUUJUJUJU anscheinend haben hier ein paar keine Ahnung, was die Absicht von Beel ist, da kann man echt nur drüber lachen

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Sallyvita  29.12.2016, 14:31
@HSAFUSG

@HSAFUSG - Aber Du weisst das? Prima! Dann freu Dich über diese bahnbrechende Erkenntnis und behalte diese weiter für Dich, damit das, was Du schreibst, weiterhin keinen Sinn macht:-))))) 

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eng3lstocht3r 
Beitragsersteller
 26.09.2016, 05:20

Erstmal danke für ihren Beitreg. Ich weiß allerdings aus erster Hand, das es dort Sättel und Gurte gibt. Ich weiß das sehr viele Beel kritisch gegenüberstehen, aber auch oft keine Ahnung haben. Ich möchte trotzdem mal hin fahren, einfach nur um zu schauen, da ich auch sehr viele gute Sachen gehört habe. Ich habe mich auch für das Wehrhaus angemeldet, wo sie wahrscheinlich mit zwölf waren. Heute sind da ebenfalls Betreuer, mal schauen :)

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Sallyvita  26.09.2016, 14:05
@eng3lstocht3r

Ja, auch damals gab es für unsichere und ungeübte Reiter Sättel - doch keiner saß vernünftig und unterschwellig bekam man schon von den Betreuern vermittelt, dass nur ein Loser einen Sattel braucht - gute Reiter bräuchten so einen Pillepallekram nicht. Benötigte ein Kind tatsächlich einen Sattel, oder bestand darauf, wurde irgend einer der halbwegs passte verwendet. Und der Druck für die Sattel-Weicheier war recht groß - sie standen gegenüber den "besseren" Reitern blöd da.

Auch meiner Mutter ist damals gesagt worden, dass ein Betreuer mit im Haus wohnen würde. Das war aber definitiv nicht der Fall. 

Mag sein, dass es mittlerweile verantwortungsbewusster zugeht. Aber aus den Erzählungen der Kinder und Jugendlichen aus meinem Umfeld, die dort waren - in der Regel einmal und nie wieder- drängte sich mir bisher der Eindruck auf, dass es leider keinen Deut anders ist, als damals.

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eng3lstocht3r 
Beitragsersteller
 28.09.2016, 12:48
@Sallyvita

Ich werde auf jeden Fall hinfahren, mal schauen wie es so abläuft. Das Wehrhaus wurde mir von einer Freundin empfohlen, die im Sommer da war.

Nicht passende Sättel sind aber auch bei uns auf dem Hof in den Ferien ein riesiges Problem. Und unser Hof wurde bisher nie kritisiert, was ich ziemlich seltsam und schade finde, da es zum Teil wirklich schlimm ist, schlimmer als Junkern Beel, zumindest wenn es da so abläuft, wie es einige behaupten.

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Sallyvita  28.09.2016, 13:37
@eng3lstocht3r

Fahr hin und mach Deine eigenen Erfahrungen. Entweder kannst Du das Ganze gut hinnehmen und verlebst eine gute Zeit, oder Du weisst anschließend genau, warum so viele so wenig begeistert sind. Auf jeden Fall wünsche ich Dir von Herzen, dass Dir nichts passiert und Du heil wieder nach Hause kommen wirst.

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Urlewas  22.09.2016, 18:37

Du liebe Zeit!

Da verstehe ich jetzt, warum hier so viel gegen das Reiten ohne Sattel gewettert wird.

Wir sind zwar auch mangels Verfügbarkeit ohne geritten, aber das hatte dann doch nicht solche Dimensionen. Und das Pferdchen vom Bauern hatte immerhin durch " echte Bodenarbeit" auf dem Feld ein paar Muskeln.

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Vorweg: Ich war noch nicht da, aber das muss man auch nicht gewesen sein. Es gibt genug Videos auf Youtube und Bildmaterial.  

Allein die Tatsache, dass man immer nur und ausschließlich ohne Sattel reitet, ist ein Grund, dort nicht hinzufahren. Ohne Sattel ist nicht gesund.  

Wieso nicht? Weil das schmerzhaft fürs Pferd ist. Dein Gewicht lastet auf 2-3 Wirbeln, wird nicht verteilt, deine Sitzbeinhöcker (die sind spitz!) drücken in den Rückenmuskel des Pferdes und blockieren ihn so - das Pferd muss ihn anspannen. Das führt zu Verkrampfungen und sogar Blockaden. Außerdem kann das Pferd nicht korrekt laufen. 

Man kann mal ohne Sattel reiten, ja. Aber auf gut ausgebildeten Pferden, die optimal bemuskelt sind - und das sind die Pferde von Rohe, Beel und Co einfach nicht.  

Es werden zu große Reiter auf zu kleine Pferde/Ponys gesetzt (und das ist nicht nur vom Optischen her schlecht, sondern vor allem von der Balance und Hilfengebung her); man kann dort offenbar ohne erwachsene Begleitung ausreiten. Man darf über Sandwege heizen (nennt sich dort Fetzgalopp und der tiefe Sand ist natürlich super für die Sehnen... -_-), zum Bremsen zieht man einfach an den Zügeln.  

Wenn man weit über 100 Pferde hat, kann man gar nicht regelmäßige Hufbearbeitungstermine machen oder kontrollieren, man kann nicht jedem Pferd oft genug die Zähne kontrollieren lassen oder einen manuellen Therapeuten kommen lassen.  

Das geht rein organisatorisch nicht.  

Die Leute, die dort waren, werden dir hauptsächlich Gutes berichten - denn es macht natürlich unheimlich Spaß, ohne Sattel und "frei" durch Gelände zu brettern. Aber für die Pferde ist das einfach nicht gut.  

Und noch ein Fakt, der mich absolut überzeugt, dass es dort mit der Pferdeliebe nicht weit her ist: Solche Höfe geben ihre Pferde sehr gerne über den Winter weg.   
Die kommen dann "gemietet" zu kleinen Mädchen, es wird nicht oder nicht ausreichend kontrolliert, wie es den Pferden dort geht..  
Wieso tun die das? Weil die Höfe im Winter geschlossen sind und die Pferde nur Geld kosten, aber keins einbringen..   


anonym123863  15.03.2021, 20:29

Genau deiner Meinung, so etwas würde ich nie unterstützen

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HSAFUSG  29.12.2016, 11:17

AN DIE DIE NOCH NIE DA WAREN : EINFACH KLAPPE HALTEN DANN WIRD ALLES BESSER

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eng3lstocht3r 
Beitragsersteller
 26.09.2016, 05:24

Soweit ich weiß, hat Beel kein Winterquartier mehr, da viele schlechte Dinge passiert sind. Auch das Fetzen ist verboten, und wird kontrolliert und bestraft, wenn man erwischt wird. Die von Beel müssen immer mit einem Betreuer ausreiten, bei Reiners ist das anders und bei Rohe weiß ich es nicht. Bei Beel geht der Trend mittlerweile in Richtung Pad, was wenigstens ein Schritt in die Richtige Richtung ist.

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Viowow  22.09.2016, 10:55

dem ist nichts hinzuzufügen👍

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