Was haltet ihr von Flüchtlingen? Was habt ihr für Erfahrungen?

Das Ergebnis basiert auf 127 Abstimmungen

Flüchtlinge willkommen 39%
Sollen raus aus unserem Land! 35%
Etwas anderes 23%
Ist mir egal 3%

34 Antworten

Flüchtlinge willkommen

Ich halte nicht viel davon, Menschen auf eine so simple Gemeinsamkeit wie Flucht zu reduzieren. Es sind Menschen und noch dazu Menschen in Not, denn genau das bedeutet es für mich wenn man fliehen muss. Und dabei finde ich es auch absolut unbedeutend ob man davor flieht, dass man wegen der Sexualität hingerichtet wird oder weil man aufgrund anhaltender Dürren die Familienfarm nicht mehr betreiben kann.
Und Konzepte wie "Wirtschaftsflüchtlinge" oder "Wirtschaftsmigranten" gibt es für mich nicht. "Wirtschaftsflüchtling" ist sowieso ein ganz abstruses Wort, denn wenn man fliehen muss hat das keine rein wirtschaftlichen Hintergründe sondern existenzielle, und auch "Wirtschaftsmigration" halte ich für Quatsch, denn wer sich mit der Thematik auseinandersetzt weiß, dass 3€ mehr die Stunde allein KEIN Grund ist, die Heimat, den Ort an dem man aufgewachsen ist, wo man Familie und Freunde hat, wo man kulturell beheimatet ist, zu verlassen. Da kommen dann ganz viele Faktoren zusammen und solche Framing-Versuche bzw. Simplifizierungen halte ich für schlicht falsch.

Zudem haben Migranten und insbesondere Geflüchtet bei uns ein nicht selbstverschuldetes Image-Problem. Dieses Image kam aus der deutschen Gesellschaft heraus, wir haben dieses Narrativ aufgebaut. Nämlich das Narrativ der Menschen, die wir versorgen müssten bzw. die uns auf der Tasche liegen.
Das Gegenteil ist aber der Fall, der größte Teil der zugewanderten Menschen ist arbeitsfähig und in der Regel auch arbeitswillig. Das bedeutet viele Kräfte für unterschiedlichste Bereiche, die wir dringend benötigen. Leider stellt die Politik diesen Menschen hierbei oft ein Bein da diese einige Jahre lang nicht arbeiten dürfen, teils 7-9 Jahren wenn es blöd läuft. Das ist aber ein Problem deutscher Politik wofür geflüchtete Menschen nichts können.

Direkt zu tun habe ich mit Kindern in Vorbereitungsklassen und hier kann ich eigentlich nicht mehr oder weniger Positives und Negatives berichten wie über Regelklassen auch. Es gibt tolle, nette Klassen und Kinder, und es gibt engstirnige Problemkinder - egal ob aus Deutschland oder zugewandert. Oft muss ich aber sagen fasziniert mich doch, dass die unterschiedlichen Herkünfte und Kulturen andere Sichtweisen und Verhaltensweisen offenbaren, während wir oft schon so festgefahren sind in bestimmten Dingen, dass wir die Absurdität nicht mehr erkennen können. Seit ich mit Vorbereitungsklassen arbeite ist mir erst bewusst geworden, wie sehr die Regelklassen konkurrierend arbeiten, wie sehr wir darauf getrimmt werden, dass wir als Sieger, als der oder die Beste herausstechen müssen, dass wir für uns kämpfen und andere eben Konkurrenz sind. Vorbereitungsklassen haben oft eine sehr kooperative Haltung, sie helfen sich gegenseitig, unterstützen sich dabei, mit ihrer Umwelt zurecht zu kommen und sie agieren nicht nur für sich selbst sondern für ihre Mitmenschen, da könnte sich die deutsche kulturelle Grundlage wirklich was abschauen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums

medmonk  29.12.2021, 02:33
und auch "Wirtschaftsmigration" halte ich für Quatsch, denn wer sich mit der Thematik auseinandersetzt weiß, dass 3€ mehr die Stunde allein KEIN Grund ist, die Heimat, den Ort an dem man aufgewachsen ist,

Wer sich gründlicher mit der Thematik befasst und selber in Gesprächen mit Flüchtlingen im Austausch war, weiß, dass die monatlichen Sozialleistungen in Deutschland teilweise einem Jahresgehalt im Heimatland entsprechen.

Das Gegenteil ist aber der Fall, der größte Teil der zugewanderten Menschen ist arbeitsfähig und in der Regel auch arbeitswillig.

Diejenigen, die arbeiten dürfen und tatsächlich auch einer Beschäftigung nachgehen, arbeiten vorwiegend im Niedriglohnsektor. Dass der größte Teil eine Beschäftigung nachgeht, stimmt jedoch nicht. Wenn alleine unter den Afghanen ~60 Prozent nicht arbeiten sowie drei von vier Syriern von Hartz IV leben, frage ich mich, wie man zu der Aussage kommt, dass der größte Teil arbeiten würde. Ist Sozialhilfeempfänger neuerdings ein anerkannter Beruf?

Das bedeutet viele Kräfte für unterschiedlichste Bereiche, die wir dringend benötigen.

Ich habe selber u.a. mit Afghanen und Syriern zusammen "gearbeitet", was dir von denen so gut wie jeder sagen konnte, was zu tun ist, damit sie ohne Arbeit diese oder jene Zahlung vom Amt bekommen. Verstehe mich nicht falsch, bis auf wenige Ausnahmen war sie alle freundlich und nett. Arbeitstechnisch aber leider Gottes eine Vollkatastrophe. Nein, es gab keine Sprachbarrieren. Es verging jedoch kaum ein Tag, an dem mal nicht versucht wurde, ewig wie auf dem Basar über Arbeitsanweisungen zu verhandeln. Letztendlich auch egal, Maschinen und Anlagen steuern sich nicht durch Nettigkeit und ständige Abwesenheit zum Tee.

Mein voriger Arbeitgeber hat dem ganzen noch die Krone aufgesetzt, in dem er von Syrier und Afghanen eingestellt hat, die von der Agentur für Arbeit vermittelt wurde. Da denkt man erst einmal. Klasse, super. Schön das diejenigen so schnell einen Job bekommen. Was kam dann, über knapp zwei hat man Stück für Stück immer weiter die Stammbelegschaft um- und abgebaut. Wer hat den ganzen "Spaß" mitfinanziert, natürlich der Steuerzahler über die Agentur für Arbeit durch Subventionen zur Integration. Ganz großes Kino! Bei beiden genannten Firmen handelt es sich um große und bekannte Unternehmen. Also keine kleine Klitsche mit einer handvoll an Mitarbeitern.

Damit man mich auch nicht falsch versteht. Den Flüchtlingen selber mache deshalb absolut überhaupt keinen Vorwurf. Ganz im Gegenteil - das geht alles auf die Kappe von Wirtschaft und Politik. Angefangen bei Unternehmen, die den Hals nicht voll genug bekommen hin, bis hin zu laschen und löchrigen Gesetzen und Regelwerken, die genügend Raum für Lug, Trug und Beschiss bieten. Beschäftige eine handvoll subventionierte Flüchtlinge ein, schmeiß dafür zehn der Belegschaft raus, zack - gleich wieder die Lohnkosten nach unten gedrückt. Aber hey, wir schaffen das ja. Was denn? Mehr Geringverdiener? Höhere Sozialausgaben? Mehr befristete Arbeitsverhältnisse? Mehr Zeitarbeit?

Selbst, wenn man die ganze Flüchtlingsthematik außen vor lässt, hast du dir mal angeschaut, wie viele Unternehmen alleine in den letzten Jahren in die Pleite gerutscht sind? Darunter Mittelständler ebenso wie größere Unternehmen. Sei es in der Automobilbranche, bei Zulieferern usw. usf. Wie soll das also funktionieren, wenn immer mehr Jobs wegfallen und obendrein immer mehr eine Beschäftigung suchen? Auch in puncto Fachkräfte sieht es bescheiden aus. Jedes Jahr wandern mehr Fachkräfte ab, als dass neue zu uns kommen. Alleine im Gesundheits- und Pflegesystem werden uns in den kommenden Jahren rund 1 Million an Fachpersonal fehlen.

Zudem haben Migranten und insbesondere Geflüchtet bei uns ein nicht selbstverschuldetes Image-Problem.

Das erzähle mal den Opfern, Eltern, Verwandten und Freunden der Mädchen und Frauen von Gruppenvergewaltigung und/oder Morden. Dass sie nichts zu diesem Image beigetragen, ist quatsch, ebenso wenn man alles bloß darauf reduziert und gleich jeden als was auch immer einordnet.

LG medmonk

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medmonk  29.12.2021, 03:24
@medmonk

Entschuldige an dieser Stelle meine Rechtschreib- und Grammatikfehler, ich bin schon etwas länger auf den Beinen.

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Flüchtlinge willkommen

Man versetze sich mal in die Lage eines Flüchtlings, dieser Mensch ist verzweifelt und hat keine andere wahl, wer da nicht hilft dem wünsche ich selbst mal das selber zu durchleben. Die Flüchtlinge sind auch nur Menschen, man muss immer das gute in einem Menschen sehen, jeder Mensch hat nämlich eine gute Seite, sie nach ihrer Hautfarbe und Haarefarbe einer rasse zuzuorden oder egal was es ist über sie zu urteilen und sie dann auszusortieren ist komplett bekloppt, mit so einer ansicht wird man kein glückliches leben führen, deswegen jeder ist Wilkommen, gemeinsam erreichen wir viel mehr!

Etwas anderes

Ich habe unter den Geflüchteten schon gute Menschen und schlechte Menschen kennengelernt, aber auf jeden Fall mehrheitlich gute Menschen.

Als Linkswähler bin ich weder für eine unbegrenzte Aufnahme, noch für eine unmenschliche Abschottung. Man muss die Bevölkerung mitnehmen, Voraussetzungen schaffen, usw. und dann mit Maß und Zustimmung fortfahren.


Dummefrage2805 
Beitragsersteller
 15.03.2020, 21:13

Deswegen frage ich... Ich habe mal mit einem Flüchtling in einer wg gewohnt. Total nett. Aber hier in der Stadt werde ich dauernd von denen angerempelt und wie scheiße behandelt mittlerweile fühle ich mich schon wie in einem anderen Land hier. Ich möchte offen für Flüchtlinge sein, und ich habe oft versucht meine negative Meinung zu ändern und dann kommen immer wieder solche die mich wie Dreck behandeln. Ich würde niemals die AfD wählen weil damit die guten Flüchtlinge auch raus wären. Außerdem besteht die afd auch nicht nur aus der Flüchtlingspolitik, alle anderen Ansichten von denen sind für mich ziemlich bescheuert.

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Etwas anderes

Ich habe sehr nette Flüchtlinge kennengelernt, auch muslimische.

Sie sind froh in Deutschland leben zu können und sie wollen (und tun es auch) die Chance nutzen, die sie bekommen haben. Dafür tun sie auch viel, wirklich. Und sie sind angekommen.

Na ja und dann gibt es jene Flüchtlinge, die sich so dermaßen daneben benehmen, dass man es kaum glauben kann. Die gehören nicht zu Deutschland oder zu Europa.

Die sollte man schnell wieder loswerden oder noch besser, erst gar nicht aufnehmen.

Etwas anderes

Erfahrungen sind eher negativ bei mir und Bekannte. Zum einen wirklich beschissenes Verhalten, einer meinte dass der deutsche nicht in der Bar hocken sollte sondern Arbeit gehen soll, damit er sein Geld bekommt. Dann Verhalten gegenüber Frauen, eine die ich kannte arbeitete in einen Flüchtlingsheim und wurde von der security ganze Zeit begleitet und ein Betrieb hat paar Flüchtling als Azubi eingestellt, die Ausbilderin musste nach einiger Zeit gehen da sie bei denen nichts zu sagen hatte und die haben sich auch keine großartige Mühe gegeben weshalb die dann auch rausgeschmissen wurden.

Jedoch wie viel Dinge im Leben kann man nicht alle Flüchtlinge in einen Hut stecken, weiß auch von welchen die sich integrieren wollen, vollkommen in Ordnung sind und ganz normal arbeiten.

Flüchtlinge die sich benehmen, integrieren und arbeiten sollen meiner Meinung hier bleiben dürfen auch wenn sie eigentlich kein Recht auf Asyl haben.