Was haltet ihr von der Klassentheorie nach Karl Marx?

5 Antworten

Oh bitte, Marxismus ist eine Wissenschaft, eine bloße Meinung ist da alles andere als abgebracht. Du kannst ja auch nicht hingehen und fragen, welche Meinung ihr so zur Relativitätstheorie von Einstein habt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Proletariat ist nicht die Bezeichnung für Industriearbeiterschaft. Die Bezeichnung Proletarier stammte aus dem alten Rom und bezeichnete damals Freie, die nichts besaßen, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten und deshalb gezwungen waren, gegen Lohn zu arbeiten.

Auf diese Bezeichnung griff Marx zurück, als er die Differenzierung nach der Stellung der Menschen zu den Produktionsmitteln vornahm. Daraus ergab sich die Einteilung der Klassen in eine Klasse von Besitzern der Produktionsmittel, denen es durch diesen Besitz gestattet ist, sich den durch Arbeit erzeugten Mehrwert anzueignen und in die Klasse derer, die keine Produktionsmittel besitzen und so gezwungen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen und sich ausbeuten zu lassen.

An dieser grundlegenden Konstellation hat sich von damals bis heute nichts geändert. Das allmähliche Verschwinden des klassischen Industrieproletariats als eine Erscheinungsform des Proletariats ist nicht mit dem Verschwinden der Klassen gleichzusetzen. Auch die sich innerhalb dieser Klassen bildenden Schichten ändern nichts daran.

Die seit Marx stattgefundene Entwicklung der Produktivkräfte ändert auch nichts am Grundwiderspruch des Kapitalismus (aka Marktwirtschaft, freie Marktwirtschaft oder soziale Marktwirtschaft), der in der gesamtgesellschaftlichen Produktion und der nach wie vor privatkapitalistischen Aneignung ihrer Ergebnisse (Ausbeutung) besteht.

Langer Rede kurzer Sinn, die marxsche Kennzeichnung des Kapitalismus als Klassengesellschaft ist nach wie vor zutreffend.

Ich bin überzeugter Anhänger von ner soziologischen Einteilung in Gruppen, arbeite auch damit, die Werbung und das Marketing übrignes auch, aber die Zeiten haben sich seit Marx ziemlich geändert. Ich mag auch die eindimensionale Einteilung der klassischen Soziologie nicht. Ich bin großer Freund der Sinus-Milieus, die teilen zweidimensional ein. Eigentlich müsste man mM noch ne dritte Dimension, die "Relevanz des Monetären" einbauen. Aber: Menschen haben Anteile bestimmter Milieus, die sind (fast) nie perfekte Repräsentanten eines Bestimmten! Also z.B. sowohl Etabliert wie auch Bürgerliche Mitte.

Hallo,

sie macht sind, allerdings wird die Einteilung immer schwieriger im Zeitalter der Individualisierung. Außerdem gibt es zu wenig Indikatoren (Eigentumsverhältnisse und die Einkommensquellen)

Lg

erstens ist das Ganze entstanden in einer ganz anderen Zeit, ohne Arbeitnehmerrechte, soziale Absicherung und gleichen Rechten für alle. Heute hat sich der Kapitalismus zu ( mehr oder weniger .. jaja) sozialen Marktwirtschaften entwickelt. 

zweitens ist jeder jeder Versuch einer Umsetzung in die Realität grandios gescheitert, weil sich die neuen Herrscher genauso egoistisch und machtgierig wie die alten erwiesen haben. 

drittens hat es wirtschaftlich nie funktioniert, da das Streben nach Erfolg, Gewinn, Macht offenbar etwas ist, dass man dem Menschen nicht aberziehen kann, und weil dieses Streben genau die Triebfeder für Fortschritt und Wohlstand war und ist, der die Menschheit vom Neandertaler zur heutigen Zeit entwickelt hat. Alle sozialistischen oder kommunistischen Versuche endeten in Armut und wirtschaftlichem Niedergang (letzes Beispiel Venezuela). Sollte man draus lernen und solche Ideen als geschichtlichen Irrtum abhaken !