Was hälst du von Leuten, die nie lügen?
Ich kann sehr gut Leuten direkt ins Gesicht lügen. Selbst Leute, die davon überzeugt sind, Lügner erkennen zu können, schaffen es bei mir nicht. Weil ich ihnen dabei direkt in die Augen sehe. Doch es gibt scheinbar auch Leute, die tatsächlich nie lügen. Die dann nur sagen, dass sie über gewisse Themen einfach nicht sprechen wollen. Was haltet ihr davon?
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
7 Antworten
Ich weiß nicht, ob es sie gibt, aber es kann sehr mutig und anstrengend sein. Denn "Guten Tag" zu wünschen kann ja schon gelogen sein, wenn man es der gegrüßten Person eigentlich gar nicht wirklich wünscht.
Du sollst nicht lügen!: Von einem, der auszog, ehrlich zu sein https://amzn.eu/d/2aZLdTy
ich klicke keine Links hier an und von den üblichen Moralvorstellungen halte ich nichts.
Ist doch in Ordnung. Mir geht's auch nicht um Moral, sondern um unterschiedliche Deutungen bezüglich Lügen.
Wobei man dazusagen muss, dass Halbwahrheiten und Verschweigen von bestimmten Sachen auch Lügen sind.
Die Frage ist seltener ob etwas gelogen ist als warum jemand denkt einen anlügen zu müssen. Lügen sind oft Selbstwertprobleme oder Vertrauensprobleme. Somit sind die meisten Lügen Selbstschutz und in Ordnung. Weil auch der Andere seinen Teil dazu beiträgt, dass das Vertrauen nicht ausreicht um ehrlich zu sein. Beziehung ist immer eine 1:1 Sache. Einer allein kann keine Beziehung zerstören.
Man ist für sein Handeln immer selbst verantwortlich. Warum sollte einer alleine keine Beziehung zerstören können?
Weil 2 zu einer Beziehung gehören und nicht nur einer. Wenn einer etwas macht was die Beziehung zerstören "würde" kann der Andere immer noch so handeln, dass er das verhindern könnte. Insofern was immer passiert sind immer beide am Bilden und beide am Ende einer Beziehung beteiligt.
Es geht um den grund Lüge an sich ob sie gut ist oder nicht
Das zeigt, dass sie erwachsen sind und zu sich selbst stehen und gutes Selbstbewusstsein haben. Gibt nicht viele davon.
Das Problem hat man also selbst wenn man lügt. Und nicht derjenige, ders nicht erkennt. Da hakt entweder das eigene Selbstbewusstsein, oder das Vertrauen zum Anderen fehlt. In 99% der Fälle ist es völlig egal ob man angelogen wird oder nicht. Viele neigen nur dazu, es dem Anderen vorzuwerfen. Obwohl die Sache an sich irrelevant ist oder auch die Lüge keinerlei Einfluss hat.
Es gibt so gut wie keinen Menschen der einmal in seinem Leben nicht gelogen hat. Das von sich zu behaupten ist eine Sache, aber das auch zu beweisen dürfte sehr schwierig sein.
Dieses "mir gehts" gut kann man wenn man unbedingt will als Lüge werten. Aber sind wir uns ehrlich, darauf rumzureiten wäre völlig überzogen. Zum Einen, weil man nicht jedem alles erzählen will und zum Anderen weil es (selbst getestet) zu 95% völlig egal ist ob man sagt "gut" oder "nicht gut". WIRKLICH dafür interessieren warum es einem nicht so gut geht tut es keinen. Das sind nur Floskeln. Gesellschaftlich akzeptierte Floskeln ums nicht zu kompliziert zu machen. Selbstschutz ist wichtiger als nicht zu "lügen". Aber man kann es auch einfach menschlich nehmen und es akzeptieren, dass nicht jeder einem bei der Frage "wie gehts" mit der Lebensgeschichte ankommt. Wenn man natürlich was sucht um drauf rumzureiten ist es ein guter Punkt um anzufangen^^