Was genau wird beim Fliegen gemacht, wenn die Triebwerke plötzlich leiser werden und man glaubt zu fallen?

3 Antworten

Wenn die Triebwerke volle Pulle laufen sind die Temperaturen im Heißteil der Turbine entsprechend hoch, was eine hohe Belastung für die Brennkammern, Turbinenschaufeln, Lager usw. bedeutet die die Lebensdauer reduziert.

Nach Erreichen einer sicheren Höhe nach dem Start wird die Triebwerksleistung daher nach ca. 2 Minuten gedrosselt und gleichzeitig der Anstellwinkel gegenüber der Waagerechten reduziert. Das spürt man als momentweise geringere Schwerkraft.

Schon bald nach dem take off (Start) wird von der take off power auf die Steigleistungspower reduziert. Vor dem Sinkflug wird dann auf idle (Standdrehzahl) oder nahe idle heruntergefahren da man beim Sinkflug die Triebwerke erst mal nicht benötigt um Schub zu generieren. Kurz vor der Landung geht man dann wieder etwas hoch auf approach idle damit im Falle eines go arounds (Durchstartens) die Triebwerke schneller auf volle Leistung hochspulen und nach dem Aufsetzen geht man auf idle allerdings werden nach dem Aufsetzen des Bugrads dann die Reverser (Schubumkehr) aktiviert um zu bremsen dadurch wird die Drehzahl wieder erhöht.

Das Flugzeug startet mit viel Triebwerksleistung und steigt dann erstmal ziemlich steil, um eine gewisse Mindestflughöhe zu erreichen. Das ist aus Sicherheitsgründen notwendig, aber alles andere als effizient.

Wenn also eine sichere Flughöhe erreicht ist, wird der Steigflug abgeflacht, sodass man effizienter und mit weniger Schub steigen kann. Dementsprechend wird dann auch die Triebwerksleistung reduziert. Es wird übrigens trotzdem durchaus noch beschleunigt - die Triebwerke haben auch bei reduziertem Schub noch ziemlich viel Power.

Du als Passagier hattest dich aber gerade an den steilen Steigflug gewöhnt, das war für dich der neue Normalzustand. Und aus dieser Perspektive fühlt sich das "Abflachen des Steigfluges" ein Bisschen so an, als würde der Pilot den Flieger runter in Richtung Boden drücken.