Was genau sind Weebs, Otakus und Hikikomori?
Ich tu mich etwas schwer mit diesen ganzen neuen Begriffen. Vieles davon erinnert mich schlicht an Nerds und Stubenhocker mit Japan Bezug.
Bin ich selbst irgendwie einer davon ohne es zu wissen?
Bin in der Zeit aufgewachsen, wo das alles so richtig angefangen hat in Deutschland, Ende der 80er bis Mitte 90er. Bei mir waren Kung Fu Filme mit Jackie Chan aus China und Animes, wie Sailor Moon, Akira, Dragon Ball und Ranma 1/2 total im kommen, lange bevor es diese Begriffe überhaupt gab. Du warst damals schlicht einfach ein Nerd, wenn du mit Gameboy, Sammelkarten, Playstation und Animes deine zeit verbracht hast, statt draußen mit den anderen was zu unternehmen.
Bei mir ist es so, dass ich vor allem als Kind viel davon gesehen hatte. Später als es populärer wurde und auch die adulten Animes nach Deutschland kamen, war ich auch noch bis ins mittlere alter ein Fan von Hellsing und Highschool of the dead, aber danach ebte es langsam ab. Komischerweise sind da aber diese Begriffe entstanden, als ich längst raus war aus dem Hype.
Was geblieben ist: Ich koche seit Jahren japanisches und chinesisches Essen, war immer vom Kampfsport begeistert, hatte für eine Weile auch jede Menge Katana und Wurfsterne zu Hause, ging in einem Aikido und Kickbox Verein. Tätowierte mir irgendwann einen chinesischen Drachen auf meinen ganzen rechten Arm. War nie sonderlich gut darin mich sozial zu vernetzen oder viel auszugehen.
Nach dem Anime Hype zockte ich relativ viel, allerdings keine japanischen Spiele. Eher Fallout, Skyrim und Red Dead Redemption und hatte alle Mangas und Sammelkarten verkauft. Viele Freunde hatte ich tatsächlich nie und in meinem Lebenslauf gibts auch ein paar Lücken, wo man fragen könnte was da gewesen ist. Dennoch Abitur, Ausbildung und Studium, inklusive Freiwilligendienst absolviert. Leider lebe ich immer noch Zuhause, aufgrund der irrsinnigen Mietpreise in Berlin. Ich würde gerne alleine leben. WG hatte ich schon, das war mir nichts. Ich habe auch 2 Jahre in einem anderen Bundesland gelebt und gearbeitet, musste aber leider dennoch wieder zurück ziehen und bin jetzt wieder zu Hause bei den Eltern.
Aktuell habe ich jetzt mit 34 wieder einen Flashback und will jetzt nach vielen Jahren des Zögerns probieren Japanisch zu lernen, seit Corona sind jetzt auch wieder Animes und Kampfsportvereine in meinen Fokus gerückt (Ich bin überwältigt von der Menge an Animes, die es jetzt mittlerweile gibt.) und bin genau deswegen auf diese Begriffe gestoßen, von denen ich früher noch nie was gehört habe.
Einiges davon macht mich Nachdenklich. Auch wenn ich nie irgendwas ernsthaft gesammelt habe, oder auf Conventions ging. Oder mein Leben danach ausgerichtet habe, aber mein Sozialverhalten ähnelt sich mit dem was ich da lese. Ich selbst würde mich tatsächlich eher als Introvertiert bezeichnen.
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4 Antworten
Also nach deiner Beschreibung bist du weder ein Weeb, da wie Entechleia schon so schön beschrieben hat, diese von der japanischen Popkultur besessen sind und am liebesten selbst Japaner wären.
Ob du ein Otaku bist lässt sich schwer bei dir herauslesen, kommt aber dem amerikanischen Begriff Nerd am nächsten. Jemand der sich einem Hobby exzessiv widmet. Wobei man hier wohl weniger an den Sportfanatiker denkt, sondern eher an den Bebrillten schmächtigen oder Übergewichtigen Jungen der bis in alle Ewigkeit bei Mama und Papa wohnt.
Und Hikkamori kommen dem klassischen Stubenhocker am nächsten. Allerdings verlassen diese fast nie das Haus, da sie zum Teil schlechte Erfahrung mit ihren Mitmenschen gemachte haben und sich deshalb isolieren wollen. Die würden auch nicht unbedingt arbeiten, da sie dann ihre Wohnung verlassen müssten. Wo ja hingegen der klassische Deutsche Stubenhocker einfach keine Lust hat aufs rausgehen.
Ich glaube eher weniger, dass ich Japaner sein wollen würde. Da würde es schon an den Haushaltsregeln scheitern, wie Schuhe aus vor dem betreten oder Latschen im Badezimmer anziehen. Alleine schon die Dating Kultur, die Xenophobie und Arbeitshaltung würden mich davor abschrecken, dort längere Zeit leben zu wollen. Man hat es ja schon in Deutschland unter Deutschen schwer Freunden zu finden und sich in die Gesellschaft einzufinden, wenn man nicht gerade einen hang zum Alkoholismus und Feiern hat.
Klingt wohl eher wie eine Mischung aus klassischen deutschen Stubenhocker und Nerd bei mir. Bis auf die Vereins und Kurs besuche, ziehe ich mich meistens auch eher zurück, wenn ich nicht gerade einkaufen muss.
Erster Satz Wikipedia zu den Begriffen
- Weeaboo (Kurzform Weeb) ist eine abwertende Bezeichnung für westliche, obsessive Fans der japanischen Populärkultur.
- Otaku (jap. おたく, オタク, ヲタク) bezeichnet im Japanischen Fans, die ein großes Maß an Zeit für ihre Leidenschaft aufwenden und ihr mit großer Neigung nachgehen.
- Als Hikikomori (hiku: sich zurückziehen, komoru: sich verschließen; jap.ひきこもり, 引き籠もり oder 引き篭り) bzw. als shakaiteki hikikomori (sozialer Rückzug) werden in Japan Menschen bezeichnet, die sich in der Regel freiwillig in ihrer Wohnung oder ihrem Zimmer einschließen und den Kontakt zur Gesellschaft auf ein Minimum reduzieren.
Keins deiner Verhalten trifft wirklich auf irgeneine dieser Gruppen zu also würde ich sagen, du bist vielleicht Introvertiert, aber nichtmal das bist du unbedingt
kein Schimmer, ich bin kein Japaner und das ist von Wikipedia. Wär es Chinesisch könnte ich vielleicht was dazu sagen, aber selbst das ist extrem lang her seit ich das geübt hab
Ich kann auch kein Japanisch, weiß aber genug über das Alphabetsystem um sagen zu können, dass Katakana für ausländische Begriffe verwendet wird.
„Otaku“ ist ein japanisches Wort deshalb sollte es dafür keine Katakana Schreibweise, sondern nur Hiragana und vielleicht Kanji geben.
Das liegt daran, dass おたくursprünglich was anderes bedeutet, als wofür es heute (meist) verwendet wird, weswegen man die Katakana Schreibweise nimmt, um es von der originalen Bedeutung abzugrenzen. Mittlerweile wissen aber die meisten was mit Otaku gemeint ist, weswegen man auch die Hiragana Schreibweise nehmen kann.
Du bist ein ganz gewöhnlicher Mensch. Keine der offiziellen Definitionen trifft auf dich zu. Deine Wohnsituation mag im Moment nicht ideal sein und Charakterlich sowie beruflich kannst du dich sicher noch entwickeln, aber du bist lediglich ein gewöhnlicher Mensch :)
Entechleia hat es bereits in Kurzform ausgeführt, daher verweise ich gern auf diese Antwort.
Grüsse von gewöhnlichem Manga-Fan, 35 ;)
Da du dein Leben noch ziemlich normal leben kannst, sogar ein Studium und so hast... und selber sagst, dass du dein Leben nicht danach ausgerichtet hast, glaube ich bist du höchstens stärker introvertiert mit einer Vorliebe für asiatische Populärkulturen und Populärkultur allgemein.
Zu den Begriffen:
Als Hikikomori würde ich dich schon einmal gar nicht bezeichnen, da du noch nicht in Isolation lebst und auch noch an der Gesellschaft teilnimmst.
Ein Weeb ist eine abwertende Bezeichnung für einen Nerd/Fan japanischer Populärkultur und ehrlich gesagt, finde ich das unangebracht, weil auch Erwachsene Spaß und Hobbys haben und diese auch vertieft ausleben dürfen. Solange sie Freude daran haben und nichts/niemanden damit gefährden sollte das nicht belächelt oder kritisiert werden.
Ein Otaku wärst du wohl eher in der modernen Verwendung des Begriffs (heutzutage bezeichnen sich Fans japanischer Populärkultur selbst gern als Otaku, Synonym zu Nerd). In der ursprünglichen Version ist es eher eine abwertende Bezeichnung von Stubenhocker mit für die breite Gesellschaft merkwürdigen Vorlieben, die sich in ihre eigene Welt flüchten, bis zu Leuten mit kriminellen Fantasien. Da sehe ich dich auch nicht.
Kurz um.. ich glaube du solltest dir darüber nicht so den Kopf zerbrechen, um nach einem Label für dich zu suchen. Ich glaube schon, dass du eher Kraft aus dem Allein sein ziehst (also eher introvertiert bist, wie du dich auch selbst einschätzt) und gleichzeitig halt einfach eine Vorliebe für (ost-)asiatische Kulturen hast. Und das zu wissen sollte doch ausreichen. Hab einfach Spaß bei dem was du tust und was dir gefällt.
Ja, das Gefühl hatte ich bei den Begriff Weeb auch. Ich bin vor allem auf Youtube auf diesen Begriff gestoßen, als ich nach Lernvideos gesucht habe und was ich dazu gesehen habe, war ziemlich aggressiv abwertend und verallgemeinert, und kam überwiegend aus dem Angelsächischen Raum. Mir kam es fast so vor als würden einige Leuten regelrecht einen Kreuzzug daraus gegen Fans asiatischer Kultur machen.
Ich glaube mich verunsichern einfach nur diesen ganzen negativ konnotierten Begriffe. Aber immerhin, die Hiragana konnte ich lesen. Gibt es echt so viele verschiedene Schreibweisen bei den Katakana für Otaku? Das erste O macht Sinn, aber beim zweiten ist es das "Wo" das zum O für Otaku wird.