Was geht euch durch den Kopf, wenn ihr einen unbekannten Syrer trifft?

11 Antworten

Nichts bestimmtes. Manchmal denke ich vll daran das er / sie dann vermutlich einiges Schlimmes erlebt hat, bzw es nicht leicht hatte, aber mehr auch nicht.

Ich hatte einen Syrer in der Klasse und habe nicht groß anders über ihn gedacht. Aber ich hatte Respekt vor dem was er durchgemacht hat. Ansonsten war er zurückhaltend, wegen Sprachproblemen, aber sehr nett.

Aber man bemerkt die genaue Herkunft ja eh erst, wenn man die Person kennt, daher denke ich nicht das viele da Vorurteile haben. Wichtiger ist einfach das Auftreten und die Integrationsbereitschaft, als das Herkunftsland.

Zum Beispiel habe ich einen Bekannten, dessen Vater Zypern-Grieche war. Von dem wird auch gern mal angenommen, dass er ein syrischer Asylbewerber wäre.

Und nicht jedem sieht man an, dass der ein Muslimer ist. Ein syrischer Bekannter von mir ist zum Beispiel syrisch-orthodox, also ein Christ.

Sicher sind Dir schon Leute begegnet, die einfach nur dumme Vorurteile haben, wahrscheinlich deshalb Deine Frage.

Man sieht einem Syrer nicht unbedingt an, dass er ein Syrer ist, denn kaum einer hat ein Schild um den Hals hängen.

Wenn er es mir aber erzählt, dann merke ich als erstes, ob er mir das auf deutsch erzählt oder in gebrochenem Englisch.

Ein Syrer, der deutsch mit mir spricht, dem billige ich zu, dass er versucht, sich in diesem Land zurechtzufinden und hier eine Zukunft zu suchen. Ihn werde ich positiver beurteilen als jemanden, der das nicht tut.

Ich denke nicht einmal, dass diese Zurückhaltung dadurch begründet ist, dass Du Syrer bist, sondern eher gewissen Ressentiments geschuldet ist, die viele Menschen gegenüber Moslems haben. Die westliche Berichterstattung tut einiges dafür, dass es diese Vorbehalte gibt, ob zu Recht, oder Unrecht, möchte ich hier nicht bewerten.

Wir haben bei uns in der Straße ein Haus in welchem Flüchtlinge untergebracht sind, seit 2015 die Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Da waren schon viele verschiedene Nationalitäten dabei, auch Syrer, u. a. Iraner, Afghanen. Bisher waren das allesamt nette Menschen, die älteren Leuten in unserer Straße im Garten geholfen haben, da sie ja nicht arbeiten dürfen, bis über ihren Status als Flüchtling entschieden wurde, weshalb auch immer mal wieder neue Bewohner einziehen. je nach Kenntnisstand der deutschen Sprache, reden wir teilweise auch Englisch und wenn gar nichts geht auch mit Händen und Füssen. Bei unserem jährlichen Straßenfest kommen auch immer einige, nicht alle und setzen sich zu uns. Wir hatten anfangs einen Iraner, der Friseur und Koch von Beruf war, der hat dann mal richtig traditionelle Iranische Gerichte aufgefahren, dass war wirklich toll, da wurden auch gleich Rezepte getauscht;-)

Einen Mann aus Syrien, mit dem ich auf Grund meiner Hunde ins Gespräch kam, erklärte mir er versuche seine beiden Töchter nachzuholen, nachdem seine Frau verstorben war. Er hat seine beiden Mädels mittlerweile hier, hat einen Job und wohnt gar nicht weit von uns weg, immer wenn wir uns sehen, winkt er, wenn es passt quatschen wir ein wenig.

Mein Fazit: Ich habe noch mit keinem Flüchtling Probleme gehabt, egal welche Nationalität er hat. In Anbetracht der Tatsache, dass Deutschland ein Stück weit Mitschuld hat, dass Menschen flüchten müssen, ist es nur Mitmenschlich solchen Leuten eine Chance zu geben...


tanztrainer1  17.10.2021, 22:42

An sich stimmt es gar nicht mehr, dass sie erst dann eine Arbeitserlaubnis bekommen, wenn über ihren Antrag entschieden wurde.

Leider gibt es auch Ausnahmen. Und zwar sind das Leute, die aus sicheren Heimatstaaten kommen, bei denen es wahrscheinlich ist, dass der Antrag nicht genehmigt wird.

Das liegt sicher auch im Ermessen eines Entscheiders beim BAMF.

Was ich zum Beispiel schon mitbekommen habe: Wenn einer eine Ausbildung nachweisen kann, in einem Bereich, in dem es bei uns hapert, da geht es dann auf einmal sehr schnell mit der Arbeitserlaubnis.

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tanztrainer1  17.10.2021, 22:53
@tanztrainer1

Manchmal fragt man sich aber schon, warum man bestimmte Länder zu sicheren Ländern erklärt.

In der Schreinerei unseres Sozialkaufhauses arbeitet schon seit Langem ein Afghane, der laut seinem Chef der beste Mitarbeiter ist. Wenn wieder mal etwas über Abschiebungen nach Afghanistan in den Zeitungen stand, bekamen sie Angst.

https://www.gesetze-im-internet.de/asylvfg_1992/__61.html

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tanztrainer1  17.10.2021, 23:05
@tanztrainer1

Wenn man genau ließt: Eine Arbeitserlaubnis könnte es sogar schon nach drei Monaten geben.

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Also ich denke mir, der Typ hat bestimmt eine mega spannende Lebensgeschichte. :)

Ansonsten nehme ich ihn als ganz normalen Menschen wahr.