Was denkt ihr über Menschen, die auf eine Ja-Nein-Frage immer mit irgendetwas dazwischen antworten müssen?
Damit meine ich keine Ja-Nein-Fragen zu komplexen Themen, die sich oft zurecht nicht so knapp beantworten lassen.
Sondern so etwas wie:
"Gehen wir heute Abend noch essen? Hast du Lust?"
"Was denkst du, kommt er morgen noch vorbei?"
"Backen wir heuten Abend einen Kuchen?"
"Gehen wir nach dem Essen noch spazieren oder magst du nicht mehr?"
Also fragen, die jetzt nicht so schwer zu beantworten wären und die man gerne beantwortet hätte, weil man innerlich auch planen will.
Was denkt ihr über Menschen, die dann einfach immer irgendetwas dazwischen sagen, aus dem man nicht einmal wirklich eine Tendenz ableiten kann?
Was meinst du mit "irgendwas dazwischen"? Hast du ein Beispiel für eine Antwort?
"Schaun wir mal" zB
9 Antworten
Ich denke, dass sie vielleicht auch manchmal so unentschlossen sind wie ich :-D Wobei ich dann eher so was sage wie "Hmm, weiß grad nicht, lass mich mal überlegen."
Nehmen wir das Kuchen-Beispiel: Je nachdem, wann du mich erwischt, kann die Frage in meinem Kopf einen von drei Gedankengängen auslösen:
- Oh ja, Kuuuchen, ich will Kuuuuchen!!!!!!!!!! - Dann ist meine Antwort "Ja klar" oder vielleicht auch "Ja, klar, wie wäre es mit Schokokuchen?"
- Boah, heute noch backen? Zu müde, zu unmotiviert, definitiv nicht in Backstimmung. - Dann ist meine Antwort so was wie "Sorry, aber ich hab da heute keine Lust drauf."
- Hmm, Kuchen, ich mag Kuchen, aber backen? Weiß auch nicht, bin grad so unmotiviert, aber andererseits, Kuchen, ich mag Kuchen, aber ich hab nicht so wirklich Lust auf backen, aber Kuchen wäre schon nett und vielleicht kommt der Spaß ja, wenn ich mich erst mal aufgerafft habe, aber irgendwie will ich auch nicht, ach ich weiß doch grad auch nicht, musst du mich denn gerade jetzt was fragen, wo ich mich entscheiden muss? - Da könnte dann durchaus eine unbefriedigende "Ich weiß nicht so recht"-Antwort dabei rauskommen oder so was wie "Irgendwie bin ich gerade unmotiviert", wobei ich mich dann durchaus motivieren lassen würde.
Kann ich schon verstehen, dass das nervig ist, vor allem, wenn es ständig ist. Bei mir ist es halt so, dass ich manchmal wirklich spontan nicht weiß, ob ich will oder nicht. Das ist nicht der Normalfall, aber es kann passieren.
Beim Spazieren-Beispiel könntest du vielleicht mal versuchen, nicht vorher zu fragen, sondern erst nach dem Essen und dich dann auch gleich fertig zu machen für den Spaziergang, also schon mal die Jacke holen und sagen "Ich geh jetzt spazieren, kommst du mit?", dann ist nicht lange Zeit zu überlegen, und wenn dann ein "Schauen wir mal" kommt, dann sagst du halt "Also ich geh in 5 Minuten los."
Ich kenne sie natürlich nicht und weiß daher nicht, wie es bei ihr ankommt, aber so würde ich es zumindest beim Spaziergang machen.
Hast du denn schon mal offen angesprochen, dass dich das stört? Ansonsten könnte es sein, dass ihr das gar nicht so bewusst ist.
Ich habe das schon öfters offen angesprochen. Da schaltet sie auf dicht und wird wütend. Klärungsgespräche funktionieren sehr selten, egal worum es geht.
Dann ist es natürlich schwierig. Wenn man mir das zurückmelden würde, dann würde ich die Lage erklären. Version 3 passiert bei mir meistens, wenn ich entweder ausgelaugt bin oder einfach wahnsinnig viel um die Ohren habe, insbesondere wenn das auch noch Dinge sind, bei denen ich wichtige Entscheidungen treffen muss, dann kann es durchaus sein, dass dann gerade so eine kleine Entscheidung eine zu viel ist, aber genau das würde ich dir dann halt sagen. Allerdings musste ich auch erst lernen, entsprechend zu kommunizieren.
Wenn sie wütend wird, dann fühlt sie sich vielleicht angegriffen, weil irgend etwas ganz anderes im Argen bei ihr liegt. Kann es vielleicht sein, dass sie anderweitig Probleme hat?
Ich weiß nicht, ob sie anderweitig Probleme hat. Wenn ja, würde sie es mir nicht sagen.
Ich hätte ja Verständnis dafür, wenn jemand nicht mehr denken kann, weil psychisch so viel los ist. Das kenne ich von mir selbst ja auch manchmal. Nur müsste man es mir halt sagen.
Ich denke, das Problem ist auch, dass sie das schnell als Kritik auffasst und Kritik sieht sie meistens als Angriff, habe ich das Gefühl.
Die Frage ist, respektierst du eine Absage? Respektierst du sie wirklich? Und gräbst sie nicht ein paar Wochen später wieder aus?
Viele Menschen tun das nämlich nicht. 😉
Und deshalb haben andere Menschen dann das Gefühl, sie müssten sich rechtfertigen...
Wieso sollte ich Wochen später ausgraben, wenn jemand halt mal keinen Bock hatte, einen Kuchen zu Backen oder so?
Hallo, das ist nur ein Kuchen. Das merke ich mir doch nicht Wochen, um es dann wieder auszugraben.
Gut, der Kuchen ist jetzt ein Beispiel von vielen Möglichkeiten. Aber alle laufen auf dasselbe hinaus.
Die Frage bezieht sich ja nur auf solche Alltagsdinge, nicht um wirkliche Verletzungen und so. Ich werde es einem doch nicht nach Wochen vorwerfen, dass der jetzt einmal nicht mit mir spazieren gehen wollte.
Ich meine, nach Wochen würde ich das schon nicht mehr wissen. Ich habe auch noch ein Leben. Glaubst du, ich habe die Kapazitäten, mir so etwas Beiläufiges zu merken? Da stehen wichtige Dinge doch deutlich im Vordergrund.
Abgesehen davon, würde ich sicher nicht jemanden anschreien dafür, oder so. Ich bin doch keine Machthaberin, die sich bei jedem durchsetzen muss. Ich lasse sowieso total oft die anderen entscheiden, wenn es um Freizeit geht, weil ich erstens nicht heikel bin und zweitens keinen Stress will.
Aber Tagesplanung, zumindest irgendwie innerlich, und das geht nur, wenn man halbwegs weiß, was los ist, wäre halt schon schön.
Manche möchten gern nein dazu sagen, trauen es sich aber nicht.
Ich frage mich wirklich, wieso sich diese Person bei mir nicht traut, nein zu sagen. Sie hat sich ja ansonsten auch schon so viel bei mir getraut, was absolut nicht rechtens war.
Aber ein Nein wäre dann ein Problem? Also manchmal kapiere ich das Mensch einfach nicht.
Ich denke, solche Menschen wissen entweder selbst nicht was sie wollen. Oder sie lassen sich alle Möglichkeite offen, um dann spontan aus dem Bauch heraus entscheiden zu können.
Es ist schwer einfach nur mit Ja oder Nein zu antworten, weil die Menschen ständig das Gefühl haben sich rechtfertigen zu müssen indem sie noch eine Erklärung beifügen
Dabei wäre ein einfaches "Nein, ich will nicht" oft so viel unkomplizierter. Ich bin sicher nicht die Person, die einen dafür anschreien würde. Ich meine, wofür frage ich denn? Wenn ich mit einem Nein nicht klarkäme, dann müsste ich mir die Frage sparen.
Wobei das in deinem Fall ja eine Tendenz hätte und ich schon irgendwie wissen würde, woran ich bin oder zumindest wissen würde, dass du mir noch Bescheid sagen würdest, wenn du dich entschieden hast. Damit könnte ich leben!
Nur bekomme ich von so einer gewissen Person dann immer "Schauen wir mal" als Antwort. Also eigentlich quasi nichts. Und wenn ich dann nicht nochmal fragen würde, wüsste ich nicht, ob sie mir überhaupt Bescheid sagen würde, wenn sie sich entschieden hätte. Oder ob sie überhaupt nachdenkt. Ob da überhaupt noch etwas kommt.
Also Planungssicherheit gleich Null.
Bei dir klingt das eh vernünftig. Du würdest einem zumindest sagen, dass du dich noch nicht entschieden hast und woran das jetzt hängt. Ich denke, von dir würde ich nach einer Überlegzeit zumindest eine tendentielle Antwort bekommen.
Von der anderen Person bekomme ich halt wirklich nichts.