Was denkt ihr über intelligente Menschen, denen die Welt scheißegal ist und die nicht helfen, sie zu verbessern?
Ich meine z. B. Hochbegabte, die lieber Pianisten werden oder ein Unternehmen gründen und die im Grunde alles aus reiner Geltungssucht und Geldgier machen, aber denen die Welt scheißegal ist und die ihre Intelligenz nicht dafür nutzen, eine faire Welt zu schaffen?
17 Antworten
Ein paar deiner Prämissen muss ich erstmal relativieren. Vielleicht gründen manche Leute auch Unternehmen, weil sie davon überzeugt sind, mit dem, was das Unternehmen macht, die Welt verbessern zu können. Vielleicht drücken auch manche Künstler und Musiker ihre Kritik an der Welt durch ihre Kunst aus oder machen die Welt für viele Leute besser, weil ihre Stadt durch Kunstwerke schöner aussieht oder sie bei einem Pianokonzert den stressigen Alltag für einen Moment ausschalten können,...
Hochbegabung / Intelligenz hat viele Facetten und wenn man ein paar von den Hochbegabten kennt, weiß man, dass sie so arg weit nicht vom Rest der Bevölkerung abweichen. Sie haben auch Bedürfnisse und auch bei ihnen hat der Tag nur 24 Stunden. Und sie sind gar nicht so selten. Viele denken bei "Hochbegabung" an so Ausnahmeerscheinungen wie irgendwelche Nobelpreisträgerinnen oder amerikanische Internetmilliardäre. Dabei sitzt statistisch gesehen in jeder zweiten Grundschulklasse ein hochbegabtes Kind und in fast jedem Dorf müssten laut Statistik Hochbegabte anzutreffen sein. Und diese Leute könnten vielleicht die Welt oder zumindest einen Teil davon verbessern. Aber um wirklich was zu bewirken, ist oft das System zu mächtig. Intellekt wird ja nicht einmal systematisch erfasst, sodass zahlreiche Hochbegabte gar nicht als solche erkannt werden, nicht gefördert werden und dann bestenfalls ein ganz normales, allen Konventionen entsprechendes bürgerliches Dasein fristen, ohne jemals einen signifikanteren Beitrag für die Gesellschaft leisten zu können - anders als Karl-Theodor aus gutem Hause, der mit intellektueller Durchschnittlichkeit und ein paar guten Beziehungen seiner Vorfahren ohne Mühe oder in Frage gestellt zu werden höchste akademische Grade und einflussreichste Jobs hinterhergeschmissen bekommt. Klar, zwischen diesen Extremen ist die Bandbreite vollständig von anderen Beispielen aufgefüllt, aber die Quintessenz bleibt, dass Intelligenz der Gesellschaft offensichtlich nicht wichtig genug ist.
Simply speaking: Die Welt ist (noch) nicht fair genug, um eine faire Welt werden zu können.
Aber nur weil es noch nicht genug Vorbilder gibt. Wenn es die gäbe würde so eine Art Dominoeffekt eintreten wie beim Fridays for Future durch Greta Thunberg. Alles was man dazu braucht ist eine Person die sich traut den ersten Schritt zu machen. Der Wille kann Berge versetzen
Nur weil du und ich nicht wahrnehmen, dass sie etwas konkretes für die Umwelt tun, heisst es noch lange nicht, dass ihnen diese egal wäre...
Zunächst sollte jeder seine Fähigkeiten einbringen, wo er gut ist - und ein Pianist an sich ist nun mal weder ein Chemiker noch ein Politiker...
...gleichwohl kann er (muss aber nicht sein) Gedanken zur Umwelt haben, die er vllt. teilt und als Vorbild wirken kann, oder ohne Tamtam spenden usw. ... wissen wie's?
Lieber ist mir jedenfalls er spielt gut Klavier und erfreut und inspiriert seine Mitmenschen - als dass er noch einer ist, der zum Thema Umwelt nur Maulaffen feilhält ;o)
Du hast meinen Text entweder nicht gelesen oder nicht kapiert - so oder so aber kein Grund unflätig zu werden!
Da ist mir ein kultivierter Pianist allemal lieber als Teil MEINER Umwelt ;o)
Und da du offensichtlich auch keine Ahnung über meine Prioritäten hast komm mal wieder runter damit wir uns wieder normal unterhalten können - z. B. darüber was du, ich und der Pianist für die Umwelt tun könnten, OK?
Da kommen mir gerade so viele Gedanken.
1. Jeder ist seines Glückes Schmied. Jeder hat es selbst in der Hand, sein Leben so zu verändern, dass er glücklich werden kann. Ständig auf den weißen Ritter in Rüstung zu warten kann nicht die Lösung sein. Selber aktiv werden ist die Lösung.
2. Jeder sollte das tun dürfen, was ihn befriedigt und glücklich macht. Denn wenn man das tut, was einem wirklich Spaß macht und liegt, ist man am produktivsten. Ob es nun Musik machen, zeichnen, unterrichten, in der Erde rumwühlen oder sonst irgendetwas ist.
3. Wer ein Unternehmen gründet, schafft damit neue Arbeitsplätze und erschafft vielleicht auch neue Dinge, die allen nützen. Solange unsere Welt auf Geld ausgelegt ist, muss ein solches Unternehmen sich auch rentieren. Und warum sollte man nicht Geld für seinen Fleiß und seine Ideen erhalten? Das Risiko des Scheiterns und die daraus resultierenden Folgen trägt der Gründer ja auch.
4. Es gibt den schönen Spruch: Neid muss man sich erarbeiten. Wohin es führt, andere stets zu unterstützen in der Hoffnung, dass sie irgendwann von sich heraus einen Antrieb finden, ihr Leben zu verbessern, sieht man an vielen Stellen in der Welt (auch hier). Solange Menschen mit der Mittelmäßigkeit zufrieden sind oder sich in der Opferrolle Stühlen, kann es nicht besser werden. Jeder muss seinen eigenen Antrieb finden, dann kann man ihn auch unterstützen. Aber ohne eigenen Willen, etwas zu verbessern, wird das nichts.
Naja, nutzt du deine Fertigkeiten und deine Ressourcen dafür den Klimawandel zu bekãmpfen? Wenn nein, find ich das ziemlich hypokritisch die Verantwortung aufgrund anderer Intelligenz auf andere zu verschieben.
Außerdem fehlt vielen Hochbegabten die emotionale Intelligenz.
"Außerdem fehlt vielen Hochbegabten die emotionale Intelligenz" MERKT MAN DEUTLICH
Ja was können die denn dafür? Schlägst du einen Amputierten, weil er keine zwei Hände hat um einen Krankenwagen zu lenken?
Nein, jeder kann nur in dem Bereich erfolgreich sein, wo er auch eine Begabung hat. Also sollte er auch nur in dem Bereich sich engagieren, wo er Talent hat.
Was soll ein Aunahmetalent von Musiker in einem Atomkraftwerk? Oder ein hochbegabter Physiker in der Landwirtschaft?
Und gerade die Kunst, die weit mehr ist, als Du in Deiner Frage implizierst, verändert die Welt (auch zum positiven). Kabarettisten zeigen Fehler in der Politik auf. Musiker schaffen es Menschen über Kontinente zu verbinden, die gemeinsam friedlich miteinander feiern. Maler fangen ein, was sie sehen, idealisieren, stilisieren, romantisieren oder bilden Horrorszenarien ab, die den Betrachter aufrütteln. Medienschaffende nutzen ihre Reichweite um Einfluss zu nehmen. Filmemacher warnen vor kommenden oder motivieren zum Umdenken. Autoren ermöglichen die Flucht... Fotografen berichten vom Krieg... Schauspieler... Maskenbildner...
Ach die Liste könnte ich ewig weiter machen...
Ich bezweifle nicht dass es so ignorante Menschen wie dich gibt denen Klaviermusik wichtiger ist als die Umwelt.