Was bringe Ganzrationale Funktionen?

6 Antworten

Ganzrationale Funktionen werden genutzt um mathematische Modelle für Verhältnisse in Geräten, Zusammenhängen, Situationen, etc. zu modellieren zwischen Einstellungen, Ressourcen, Menschen, etc. Die so modellierten Verhältnisse eines komplexen Systems (existierende Dinge in Interaktion) werden auf gewünschtes Systemverhalten untersucht, oder das gesamte System wird optimiert. Durch eine Optimierung kann systemisches Fehlverhalten minimiert und gewünschtes Systemverhalten maximiert werden.

Hättest Du gerne ein Auto mit wenig Verbrauch? Ein Medikament mit langer Wirkzeit? Ein Haus mit guter Wärmedämmung? Was noch?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ganzrationale Funktionen sind in der Elektrotechnik/Elektronik/Regelungstechnik wichtig und stellen insbesondere für die Theorie linearer Systeme die Grundlage dar. Das zieht sich bis in die zeitdiskrete Signalverarbeitung, wo man darin schon ziemlich fit sein muss, um etwas zu machen, was man auch versteht. Sagen wir mal so: Wenn du ein YouTube Video ansiehst oder telefonierst, kommt dies schon ein paar mal in verschiedenen Ebenen zur Anwendung- und zwar massiv...

Was du an der Schule lernst, kratzt hier aber nur an der Oberfläche.

wofür wird das gebraucht?

zB beim Berechnen der Parameter einer PID Regelung. Polstellen entsprechen den Werten, bei denen die Regelung versagt.

Beim Berechnen der Trennfrequenzen einer Weiche in einer Mehrwege Lautsprecherbox.

Beim Berechnen von Satellitenbahnen.

Aber sei beruhigt.

Falls du später eine erfolgreiche Karriere als Paketdienstfahrer oder Kaufhausregaleinräumer anstrebst, dann brauchst du den ganzen Mathescheiss tatsächlich nicht.


Tannibi  22.12.2019, 17:30

Und in fast allen anderen Berufen auch nicht.

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diderot2019  22.12.2019, 17:39
@Tannibi

Das ist falsch. An einer Sekundarschule haben wir Lehrmeister von 33 verschiedenen Berufen eingeladen. Jeder hat kurz seinen Beruf vorgestellt und erklärt, was sie von ihren Lehrlingen erwarten. Am häufigsten genannt wurden Freundlichkeit und Teamfähigkeit. Am zweithäufigsten wurden mathematische Fähigkeiten gefordert. Nur in zwei Berufen musste man weder freundlich sein, noch Mathe können: Der eine war Lastwagenchauffeur. Den zweiten habe ich vergessen.

Wenn du freundlich und teamfähig bist, kommst du auch ohne Mathe aus. Aber spätestens wenn du mit niemandem gut auskommst und deine Umgebung nervst, dann musst du wirklich gut sein in Mathe.

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Tannibi  22.12.2019, 17:41
@diderot2019

Es war von ganzrationalen Funktionen die Rede, nicht von "Mathe".

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Auf die Denkweise, die es dir ermöglicht, solche Aufgaben zu lösen kannst du im späteren Leben - natürlich abstrahiert - immer wieder zurückgreifen.


Tannibi  22.12.2019, 17:37

Witzbold.

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jeanyfan  23.12.2019, 04:41
@Tannibi

Das Problem ist, dass viele nicht mehr können, als alles blind in ihren Taschenrechner einzutippen und meistens nicht mal ansatzweise verstehen, was sie da überhaupt rechnen. Deshalb schadet es wohl keinem Schüler, sich ein bisschen mit solchen Sachen zu beschäftigen und seinen Kopf auch mal ein bisschen anzustrengen. Es gäbe sicherlich manches zu reformieren, wo man ein wenig mehr Richtung Verständnis und etwas weniger Richtung reine Rechnerei den Lehrplan umbauen könnte. Aber um besonders abgedrehte Themen handelt es sich bei ganzrationalen Funktionen mit dem, was in der Schule gemacht wird, sicherlich nicht.

Gegenfrage: Was bringt mir das, was ich in anderen Fächern, insbesondere z.B. Deutsch und sämtlichen Fremdsprachen, ab einer gewissen Klassenstufe mache, für spätere Berufe? Ich hab bisher in meinem Leben noch keinen Nutzen von Gedichtsinterpretationen, diversen Lektüren oder sonstigen Dingen gesehen.

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Tannibi  23.12.2019, 05:37
@jeanyfan

In anderen Fächern ist es ähnlich. Nach dem 6. bis 7. Schuljahr hat man im Grunde alles gelernt, was man unbedingt braucht; der Rest dient nur dazu, Zeit totzuschlagen, bis man alt genug für eine Lehre oder ein Studium ist. Die Wenigen, die z. B. den Unterschied zwischen Jambus und Trochäus kennen müssen, lernen das eh im Studium.

Es gibt eigentlich nur ein Fach, wo man eine wichtige Grundlage nicht in der Ausbildung nachholen kann: Musik. Dafür wird gutes Klavierspielen vorausgesetzt, soviel ich weiß auch noch ein zweites Instrument, und damit muss man in jungen Jahren angefangen haben.

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Polynome über einem Körper (in der Schule meist R) bilden einen Vektorraum.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung