Was bedeutet kosmozentrisch bzw. kosmozentrische Philosophie?

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Ich habe drei Quellen gefunden, in denen "kosmozentrische Philosophie" bzw. Weltauffassung dargestellt wird. Sie haben esoterisch-buddhistische Wurzeln. Im Fall von Sebastian Gronbach geht es um eine Aktualisierung und Erneuerung der Anthroposophie des Rudolf Steiner, Dir vielleicht bekannt durch die anthroposophischen Waldorfschulen. Im zweiten Fall geht es um eine Kombination angeblich antiker Welteinstellung, was aber von der Beschreibung her eher eine esoterische Auslegung der Stoa (Epiktet, Seneca, Kaiser Marc Aurel) darstellt mit einem esoterisch angehauchten Buddhismus. Der dritte Autor ist ein offener Rückgewendeter, der die moderne Emanzipation des Menschen ablehnt und ihn wieder unter die Knute irgendwelcher Gottheiten stellen will. Aus allen spricht eine Sehnsucht, unter eine "höhere Verantwortung" einer jenseitig begründeten Ordnung des Kosmos schlüpfen zu können. Mit christlichen, jüdischen und islamischen Weltvorstellungen allerdings liegen diese Konzepte insoweit im Clinch, als sie eher grob umrissen als Pantheismus eingestuft werden können. Eine kosmozentrische Philosophie ist also angesiedelt zwischen den Weltauffassungen der Moderne, gekennzeichnet durch Agnostizismus oder gar Atheismus und Auffassungen der monotheistischen Religionen.

Vereinfacht gesagt ist Kosmozentrismus das Gegenteil von Egozentrismus. Man blickt also auf das Ganze und empfindet auch das Ganze (das Universum, der Kosmos) als wichtig.