Was bedeutet das Minus vor einer Voltangabe bei Gleichstrom?
Hallo Community!
Es geht hier einfach um eine Wissensfrage. Und zwar ist mir aufgefallen, dass bei meinem PC Netzteil man 12v und 25A mit gelb hat und -12v und 0,8A mit blau hat, aber was bedeutet dieses Minus? Der Minuspol ist es ja nicht, der ist ja schwarz und heißt "GND".
Kann mir das einer kurz erklären oder mich auf eine Seite verweisen, auf der mir das erklärt wird? Hab schon im Internet gesucht, aber leider nichts gefunden.
Mit freundlichen Grüßen
H4RD5TYL3R
7 Antworten
Man muss unterscheiden zwischen Masse und dem Pol mit niedrigerem Potential.
Spannung ist ein Potentialgefälle, eine Batterie ist mehr oder weniger eine Elektronen-Umwälzpumpe, die ein solches Gefälle herstellt. Die Masse ist einfach nur das Referenzpotential, die braucht man nicht mal zwingend.
Ob man einen Pol von der Masse "runterzieht" oder "hochpumpt" ist mehr oder weniger Geschmackssache, bzw. von der Anwendung abhängig.
früher wurde eine negative Spannung für serielle Schnittstellen benötigt (also +/0/-), keine Ahnung ob die noch wo anders verwendet wird. ich habe nix dazu gefunden. Kenne ich sonst nur von Musikverstärkern. Die üblichen ICs in Soundkarten (oder auch Autoradios) brauchen das aber nicht
Wenn du Elektrolyse befürchten musst (bei direktem Wasser-/Erdkontakt), dann spielt das Vorzeichen eine Rolle. Weil das entscheidet darüber, ob sich "Zeug" an deinem Blech anlagert, oder ob dein Blech einfach wegkorrodiert.
Bei "freischwebenden" bzw. entsprechend gut isolierten Installationen ist völlig egal ob die Masse an Plus, an Minus, oder überhaupt nirgends dran ist.
Danke für die Antworten. Wundert mich, dass ich nie gelernt habe, was das bedeutet, obwohl es durch PC-Netzteile anscheinend noch regelmäßig angewendet wird.
Bei Operationsverstärkern (und wie ich gerade gelesen habe auch bei hochwertigen Audioverstärkern - wobei da kein prinzipieller Unterschied sein dürfte) nimmt man vom Nullpotential (Masse) aus gesehen gleich große positive und negative Versorgungs- und Referenzpotentiale (die als +1 bzw. -1 interpretiert werden).
In den meisten Verstärkern, die nur eine Versorgungsspannung brauchen (das ist viel leichter technisch zu realisieren), wird die Schaltung so ausgelegt, dass die Ein- und Ausgänge in Ruhe in etwa in der Mitte zwischen Masse und Maximalspannung liegen (Arbeitspunkt). Das ist offensichtlich immer noch einfacher zu realisieren als eine gegensymmetrische Spannungsversorgung.
Bei der ISDN-Codierung (die die Telekom so bald wie möglich vergessen will) gibt es 3 Signalzustände: +,0,-. Diese 3 Zustände werden so hintereinandergelegt, dass erstens regelmäßig ein Wechsel stattfindet und zweitens alle soundsoviel Signalzustände das mittlere Potential der Zustände sich zu 0 summiert (Gleichspannungsfreiheit).
Bei Operationsverstärkern oder Endstufen braucht man eine "Symetrische Spannungsversorgung".
http://www.hobby-bastelecke.de/grundschaltungen/netzteile_symmetrisch.htm
Damit ist die Polarität der Spannung gegenüber Masse (GND) gemeint.
Dann müsste die Masse in dem Fall plus sein oder wie darf ich das verstehen? Wozu braucht man sowas?
Nein, die Masse ist immer Null. Sie ist gegenüber dem Minuspol natürlich dann positiv.
Und wie schließt man zum Beispiel eine Glühbirne an sowas an?
Eine Glühbirne benötigt keinen polarisierten Anschluß, sie funktioniert auch bei Wechselstrom. Wechselstrom heißt es dadurch, dass sich ständig die Polarität ändert und nicht dass dieser mit einem Wechsel bezahlt wird.
Das eine Glühbirne auch mit Wechselstrom betrieben werden kann ist mir klar, was Wechselstrom ist weiß ich auch. MIch würde nur mal interessieren, wie und ob man theoretisch eine Glühbirne so betreiben könnte. Blau ans eine Ende und schwarz ans andere? Und das würde dann von Schwarz zu Blau "laufen" anstatt wie normalerweise von Blau zu Schwarz. Kann man sich das so bildlich vorstellen?
Erstens ist der Glühbirne egal, "wie rum" du sie anschließt. Da ist ein Glühdraht drin, dem die Elektronenflussrichtung völlig piepe ist! (Anders bei ner LED.)
Zweitens schließt du sonst das Teil (die LED) eben so rum an, dass die Richtung des Potentialgefälles passt.
Ok, danke für die Antworten. Jetzt kann ich mir das auch bildlich vorstellen. Mal schauen, ob es für mich irgendwann noch Anwendung findet.
Nein,die Masse ist in dem Fall Null.Bei Operationsverstärkern braucht man noch heute z.B +15V 0 -15V.
negative Spannung..gegenüber GND ..GND=Ground=Masse="Minus-Pol im volksmund"
Siehe bitte mal zum Kapitel Mittelpunktgleichrichter. Dort wird in der Schaltung erklärt wie die gegen-polige Spannung gegenüber Ground entsteht.
Bei welchen Anwedungen wäre das denn von Vorteil bzw. ein Muss?